Industrielle Revolution: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Industrielle Revolution ist eine [[Epoche]], ein Zeitabschnitt in der [[Geschichte]] der Menschheit. In dieser Zeit wurden viele [[Erfinder|Erfindungen]] gemacht. Das veränderte die [[Wirtschaft]]: Viele Bergwerke und Fabriken wurden aufgebaut. Menschliche Handarbeit wurde durch Maschinen ersetzt. Dies war eine grosse Veränderung, deshalb nennt man sie eine [[Revolution]].
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Die Industrielle Revolution ist eine [[Epoche]], ein Zeitabschnitt in der [[Geschichte]] der Menschheit. In dieser Zeit wurden viele [[Erfinder|Erfindungen]] gemacht. Das veränderte die [[Wirtschaft]]: Viele [[Bergwerk]]e und [[Fabrik|Fabriken]] wurden aufgebaut. Menschliche Handarbeit wurde durch Maschinen ersetzt. Dies war eine große Veränderung, deshalb nennt man sie eine [[Revolution]].
  
Zuerst begann die Industrielle Revolution in [[England]]. Das war um das Jahr 1750. Statt [[Wasserkraft]], Windkraft und Pferdekraft nutzte man nun auch [[Dampfmaschine]]n. Damit trieb man in den Fabriken die [[Maschine]]n an. Solche Maschinen waren zum Beispiel Webstühle, mit denen man Stoffe herstellte, Textilien. So konnte man viel mehr herstellen als vorher und brauchte dazu weniger Menschen.
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Zuerst begann die Industrielle Revolution in [[England]]. Das war um das Jahr 1750. Statt [[Wasserkraft]], Windkraft und Pferdekraft nutzte man nun auch [[Dampfmaschine]]n. Damit trieb man in den Fabriken die [[Maschine]]n an. Solche Maschinen waren zum Beispiel Webstühle, mit denen man Stoffe herstellte, [[Textilie|Textilien]]. So konnte man viel mehr herstellen als vorher und brauchte dazu weniger Menschen.
  
 
Allerdings dauerte es Jahrzehnte, bis sich die Industrielle Revolution richtig durchgesetzt hatte. Außerhalb von England kam sie zunächst nach [[Belgien]]. Auch in [[Deutschland]] gab es schon recht früh die neuartigen Fabriken und Maschinen. Wirklich weit verbreitet war die Industrie in Deutschland allerdings erst seit etwa 1850.
 
Allerdings dauerte es Jahrzehnte, bis sich die Industrielle Revolution richtig durchgesetzt hatte. Außerhalb von England kam sie zunächst nach [[Belgien]]. Auch in [[Deutschland]] gab es schon recht früh die neuartigen Fabriken und Maschinen. Wirklich weit verbreitet war die Industrie in Deutschland allerdings erst seit etwa 1850.
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Besonders wichtig war die Dampfmaschine. Als Erfinder nennt man heute oft [[James Watt]] aus [[Schottland]]. Allerdings wusste man schon im [[Altertum]], dass man mit Dampf eine kräftige Bewegung erzeugen kann. In der Zeit von Watt gab es auch andere Erfinder, die Dampfmaschinen bauten. Watts Dampfmaschinen arbeiteten aber viel wirkungsvoller als die anderen.
 
Besonders wichtig war die Dampfmaschine. Als Erfinder nennt man heute oft [[James Watt]] aus [[Schottland]]. Allerdings wusste man schon im [[Altertum]], dass man mit Dampf eine kräftige Bewegung erzeugen kann. In der Zeit von Watt gab es auch andere Erfinder, die Dampfmaschinen bauten. Watts Dampfmaschinen arbeiteten aber viel wirkungsvoller als die anderen.
  
Es änderte sich nicht nur viel in den Fabriken, sondern auch in der [[Landwirtschaft]]. Man baute bessere Pflüge und vor allem: Es wurden moderne Düngemittel erfunden. Dank der Düngung wachsen [[Pflanze]]n viel besser. Im Jahr 1913 erntete man in Deutschland fast doppelt so viel wie vierzig Jahre zuvor.
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Es änderte sich nicht nur viel in den Fabriken, sondern auch in der [[Landwirtschaft]]. Man baute bessere Pflüge und vor allem: Es wurden moderne Düngemittel erfunden. Dank der Düngung wachsen [[Pflanzen]] viel besser. Im Jahr 1913 erntete man in Deutschland fast doppelt so viel wie vierzig Jahre zuvor.
  
Auch die [[Medizin]] wurde besser, und man lernte, dass man durch winzig kleine Lebewesen krank wird, die [[Bakterien]]. Die Leute lernten, wie wichtig es ist sich zu waschen. Die Menschen lebten länger und es starben nicht mehr so viele kleine Kinder. Dadurch hatten die Länder in [[Europa]] mit der Zeit viel mehr Einwohner aus vorher.
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Auch die [[Medizin]] wurde besser, und man lernte, dass man durch winzig kleine [[Lebewesen]] krank wird, die [[Bakterien]]. Die Leute lernten, wie wichtig es ist sich zu waschen. Die Menschen lebten länger und es starben nicht mehr so viele kleine Kinder. Dadurch hatten die Länder in [[Europa]] mit der Zeit viel mehr [[Einwohner]] aus vorher.
  
Wichtig für das Leben der Menschen waren auch die [[Eisenbahn]] und die Telegrafie. Dank der Eisenbahn konnte man leichter Waren dorthin bringen, wo Käufer wohnten. Auch mussten Arbeiter nicht mehr ganz nahe bei der Fabrik wohnen, in der sie arbeiteten. Wer um das Jahr 1830 von [[Berlin]] nach [[Köln]] reisen wollte, brauchte dafür über eine Woche mit der Pferdekutsche. Um das Jahr 1860 ging das mit der Eisenbahn an einem einzigen Tag.
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Wichtig für das Leben der Menschen waren auch die [[Eisenbahn]] und die [[Telegrafie]]. Dank der Eisenbahn konnte man leichter Waren dorthin bringen, wo Käufer wohnten. Auch mussten Arbeiter nicht mehr ganz nahe bei der Fabrik wohnen, in der sie arbeiteten. Wer um das Jahr 1830 von [[Berlin]] nach [[Köln]] reisen wollte, brauchte dafür über eine [[Woche]] mit der Pferdekutsche. Um das Jahr 1860 ging das mit der Eisenbahn an einem einzigen Tag.
  
Durch die Telegrafie erfuhren die Menschen viel schneller als vorher, was in der Welt passierte. Wenn ein Beamter in [[London]] wissen wollte, was in der [[Großbritannien|britischen]] [[Kolonie]] [[Indien]] los war, so ging das um das Jahr 1880 in wenigen Minuten. 40 Jahre zuvor hatte man noch zwei Monate gebraucht, um die [[Nachrichten]] von London nach Indien und zurück zu bringen.
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Durch die [[Telegrafie]] erfuhren die Menschen viel schneller als vorher, was in der Welt passierte. Wenn ein Beamter in [[London]] wissen wollte, was in der [[Großbritannien|britischen]] [[Kolonie]] [[Indien]] los war, so ging das um das Jahr 1880 in wenigen [[Minute]]n. 40 Jahre zuvor hatte man noch zwei [[Monat]]e gebraucht, um die [[Nachrichten]] von London nach Indien und zurück zu bringen.
  
 
== Lebten die Menschen dank der Industriellen Revolution besser? ==
 
== Lebten die Menschen dank der Industriellen Revolution besser? ==
Viele Menschen fanden in einer Fabrik Arbeit und konnten damit Geld verdienen. Das war wichtig: Wenn nämlich ein Bauer sein Land auf seine vielen Kinder aufteilte, reichte es für keinen richtig. Deshalb lebten die ärmsten Leute dort, wo es keine Industrie gab. Darum zogen viele Menschen vom Land in die Städte.  
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Viele Menschen fanden in einer Fabrik Arbeit und konnten damit [[Geld]] verdienen. Das war wichtig: Wenn nämlich ein Bauer sein Land auf seine vielen Kinder aufteilte, reichte es für keinen richtig. Deshalb lebten die [[Armut|ärmsten]] Leute dort, wo es keine Industrie gab. Darum zogen viele Menschen vom Land in die Städte.  
  
 
Die Arbeit in den Fabriken war jedoch oft schwer und schmutzig. Das war schlecht für die [[Gesundheit]], vor allem für die Kinder. Zum Beispiel hat man in [[Preußen]] erst im Jahr 1839 die [[Kinderarbeit]] teilweise verboten: Um in einer Fabrik oder im Bergwerk zu arbeiten, musste man ab dann mindestens 9 Jahre alt sein. Dabei muss man bedenken, dass es damals ganz normal war, wenn kleine Kinder auf dem [[Bauernhof]] hart arbeiteten.
 
Die Arbeit in den Fabriken war jedoch oft schwer und schmutzig. Das war schlecht für die [[Gesundheit]], vor allem für die Kinder. Zum Beispiel hat man in [[Preußen]] erst im Jahr 1839 die [[Kinderarbeit]] teilweise verboten: Um in einer Fabrik oder im Bergwerk zu arbeiten, musste man ab dann mindestens 9 Jahre alt sein. Dabei muss man bedenken, dass es damals ganz normal war, wenn kleine Kinder auf dem [[Bauernhof]] hart arbeiteten.
  
[[Kommunismus|Kommunisten]] wie [[Karl Marx]] glaubten, dass die Armut damals durch die Industrielle Revolution käme. Die Arbeiter in den Fabriken bekamen nur wenig Lohn und konnten nicht mehr fordern, weil sie keine Ausbildung hatten. Die Arbeiter nannte man Proletarier, weil sie nichts besaßen außer vielen Kindern. Das [[Latein|lateinische]] Wort „proles“ heißt „Kinder“. Es ist jedoch nicht so, dass alle Arbeiter keine Ausbildung gehabt hätten: Viele waren [[Handwerk]]er. Sie bildeten Gewerkschaften und [[Streik|streikten]] auch, wenn sie zu schlecht behandelt wurden.
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[[Kommunismus|Kommunisten]] wie [[Karl Marx]] glaubten, dass die [[Armut]] damals durch die Industrielle Revolution käme. Die Arbeiter in den Fabriken bekamen nur wenig Lohn und konnten nicht mehr fordern, weil sie keine Ausbildung hatten. Die Arbeiter nannte man Proletarier, weil sie nichts besaßen außer vielen Kindern. Das [[Latein|lateinische]] Wort „proles“ heißt „Kinder“. Es ist jedoch nicht so, dass alle Arbeiter keine Ausbildung gehabt hätten: Viele waren [[Handwerk]]er. Sie bildeten Gewerkschaften und [[Streik|streikten]] auch, wenn sie zu schlecht behandelt wurden.
  
Mit der Zeit verdienten die Menschen besser und kamen zu etwas Wohlstand. Das war auch gut für den [[Staat]]. Mit den Steuern konnte er zum Beispiel [[Schule]]n und [[Krankenhaus|Krankenhäuser]] bauen. Hungersnöte gab es in Deutschland nach dem Jahr 1850 kaum noch, außer durch [[Krieg]]e.
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Mit der Zeit verdienten die Menschen besser und kamen zu etwas [[Wohlstand]]. Das war auch gut für den [[Staat]]. Mit den [[Steuer]]n konnte er zum Beispiel [[Schule]]n und [[Krankenhaus|Krankenhäuser]] bauen. [[Hunger]]snöte gab es in Deutschland nach dem Jahr 1850 kaum noch, außer durch [[Krieg]]e.
  
 
== Wann endete die Industrielle Revolution? ==
 
== Wann endete die Industrielle Revolution? ==
 
Erfindungen werden noch immer gemacht und immer mehr Länder bauen eine Industrie auf. So gesehen geht die Revolution also weiter. Die eigentliche Industrielle Revolution endete jedoch etwa um das Jahr 1900.
 
Erfindungen werden noch immer gemacht und immer mehr Länder bauen eine Industrie auf. So gesehen geht die Revolution also weiter. Die eigentliche Industrielle Revolution endete jedoch etwa um das Jahr 1900.
  
Damals begann eine zweite Industrielle Revolution, sagen manche Forscher. Hinzu kamen Erfindungen wie das Fließband. Dadurch musste ein Arbeiter noch weniger als vorher wissen, wie man etwas herstellt: Er hat nur noch einen kleinen Teil der Arbeit erledigt aber das immer wieder hintereinander. Außerdem spielte ab dieser Zeit die [[Elektrizität]] eine immer größere Rolle. Einige Forscher sprechen auch von weiteren Industriellen Revolutionen.
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Damals begann eine zweite Industrielle Revolution, sagen manche [[Forscher]]. Hinzu kamen Erfindungen wie das Fließband. Dadurch musste ein Arbeiter noch weniger als vorher wissen, wie man etwas herstellt: Er hat nur noch einen kleinen Teil der Arbeit erledigt aber das immer wieder hintereinander. Außerdem spielte ab dieser Zeit die [[Elektrizität]] eine immer größere Rolle. Einige [[Forscher]] sprechen auch von weiteren Industriellen Revolutionen.
  
 
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Datei:Charles Thurston Thompson, French Machinery, 1855.jpg|Auf der Weltausstellung in [[Paris]] zeigten 1855 viele Hersteller ihre neuen Maschinen. Auch die Glas-Stahl-Konstruktion der Ausstellungshalle sollte an Fabriken erinnern.
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File:French Machinery MET DP200354.jpg|Im Jahr 1855, auf der [[Weltausstellung]] in [[Paris]]: Hersteller zeigen ihre neuen Maschinen. Die Ausstellungshalle, aus Glas und Stahl gebaut, erinnert an Fabriken.
 
Datei:Marion Steam Shovel Co. (16792729760).jpg|Hohe Schornsteine sind ein Zeichen für die neue Industrie. Sie wurden gebaut, damit der [[Wind]] den ungesunden Rauch besser verteilt.
 
Datei:Marion Steam Shovel Co. (16792729760).jpg|Hohe Schornsteine sind ein Zeichen für die neue Industrie. Sie wurden gebaut, damit der [[Wind]] den ungesunden Rauch besser verteilt.
 
Datei:Steam boat during the steam days in Dordrecht.jpg|Dampfschiffe werden durch Dampfkraft angetrieben statt durch Segel.
 
Datei:Steam boat during the steam days in Dordrecht.jpg|Dampfschiffe werden durch Dampfkraft angetrieben statt durch Segel.

Aktuelle Version vom 28. Februar 2021, 22:05 Uhr

In einer Maschinenhalle in einer Fabrik in Zürich. Das Bild ist aus dem Jahr 1875.

Die Industrielle Revolution ist eine Epoche, ein Zeitabschnitt in der Geschichte der Menschheit. In dieser Zeit wurden viele Erfindungen gemacht. Das veränderte die Wirtschaft: Viele Bergwerke und Fabriken wurden aufgebaut. Menschliche Handarbeit wurde durch Maschinen ersetzt. Dies war eine große Veränderung, deshalb nennt man sie eine Revolution.

Zuerst begann die Industrielle Revolution in England. Das war um das Jahr 1750. Statt Wasserkraft, Windkraft und Pferdekraft nutzte man nun auch Dampfmaschinen. Damit trieb man in den Fabriken die Maschinen an. Solche Maschinen waren zum Beispiel Webstühle, mit denen man Stoffe herstellte, Textilien. So konnte man viel mehr herstellen als vorher und brauchte dazu weniger Menschen.

Allerdings dauerte es Jahrzehnte, bis sich die Industrielle Revolution richtig durchgesetzt hatte. Außerhalb von England kam sie zunächst nach Belgien. Auch in Deutschland gab es schon recht früh die neuartigen Fabriken und Maschinen. Wirklich weit verbreitet war die Industrie in Deutschland allerdings erst seit etwa 1850.

Was waren die großen Veränderungen?

Eine alte Spinnmaschine in der Textilfabrik Cromford, die in Ratingen in Nordrhein-Westfalen liegt. Das war eine der ersten Fabriken in Deutschland.
Auch in der Landwirtschaft wurde jetzt Dampfmaschinen eingesetzt. Vor allem in den USA war das sinnvoll, wegen der riesigen Felder dort.

Besonders wichtig war die Dampfmaschine. Als Erfinder nennt man heute oft James Watt aus Schottland. Allerdings wusste man schon im Altertum, dass man mit Dampf eine kräftige Bewegung erzeugen kann. In der Zeit von Watt gab es auch andere Erfinder, die Dampfmaschinen bauten. Watts Dampfmaschinen arbeiteten aber viel wirkungsvoller als die anderen.

Es änderte sich nicht nur viel in den Fabriken, sondern auch in der Landwirtschaft. Man baute bessere Pflüge und vor allem: Es wurden moderne Düngemittel erfunden. Dank der Düngung wachsen Pflanzen viel besser. Im Jahr 1913 erntete man in Deutschland fast doppelt so viel wie vierzig Jahre zuvor.

Auch die Medizin wurde besser, und man lernte, dass man durch winzig kleine Lebewesen krank wird, die Bakterien. Die Leute lernten, wie wichtig es ist sich zu waschen. Die Menschen lebten länger und es starben nicht mehr so viele kleine Kinder. Dadurch hatten die Länder in Europa mit der Zeit viel mehr Einwohner aus vorher.

Wichtig für das Leben der Menschen waren auch die Eisenbahn und die Telegrafie. Dank der Eisenbahn konnte man leichter Waren dorthin bringen, wo Käufer wohnten. Auch mussten Arbeiter nicht mehr ganz nahe bei der Fabrik wohnen, in der sie arbeiteten. Wer um das Jahr 1830 von Berlin nach Köln reisen wollte, brauchte dafür über eine Woche mit der Pferdekutsche. Um das Jahr 1860 ging das mit der Eisenbahn an einem einzigen Tag.

Durch die Telegrafie erfuhren die Menschen viel schneller als vorher, was in der Welt passierte. Wenn ein Beamter in London wissen wollte, was in der britischen Kolonie Indien los war, so ging das um das Jahr 1880 in wenigen Minuten. 40 Jahre zuvor hatte man noch zwei Monate gebraucht, um die Nachrichten von London nach Indien und zurück zu bringen.

Lebten die Menschen dank der Industriellen Revolution besser?

Viele Menschen fanden in einer Fabrik Arbeit und konnten damit Geld verdienen. Das war wichtig: Wenn nämlich ein Bauer sein Land auf seine vielen Kinder aufteilte, reichte es für keinen richtig. Deshalb lebten die ärmsten Leute dort, wo es keine Industrie gab. Darum zogen viele Menschen vom Land in die Städte.

Die Arbeit in den Fabriken war jedoch oft schwer und schmutzig. Das war schlecht für die Gesundheit, vor allem für die Kinder. Zum Beispiel hat man in Preußen erst im Jahr 1839 die Kinderarbeit teilweise verboten: Um in einer Fabrik oder im Bergwerk zu arbeiten, musste man ab dann mindestens 9 Jahre alt sein. Dabei muss man bedenken, dass es damals ganz normal war, wenn kleine Kinder auf dem Bauernhof hart arbeiteten.

Kommunisten wie Karl Marx glaubten, dass die Armut damals durch die Industrielle Revolution käme. Die Arbeiter in den Fabriken bekamen nur wenig Lohn und konnten nicht mehr fordern, weil sie keine Ausbildung hatten. Die Arbeiter nannte man Proletarier, weil sie nichts besaßen außer vielen Kindern. Das lateinische Wort „proles“ heißt „Kinder“. Es ist jedoch nicht so, dass alle Arbeiter keine Ausbildung gehabt hätten: Viele waren Handwerker. Sie bildeten Gewerkschaften und streikten auch, wenn sie zu schlecht behandelt wurden.

Mit der Zeit verdienten die Menschen besser und kamen zu etwas Wohlstand. Das war auch gut für den Staat. Mit den Steuern konnte er zum Beispiel Schulen und Krankenhäuser bauen. Hungersnöte gab es in Deutschland nach dem Jahr 1850 kaum noch, außer durch Kriege.

Wann endete die Industrielle Revolution?

Erfindungen werden noch immer gemacht und immer mehr Länder bauen eine Industrie auf. So gesehen geht die Revolution also weiter. Die eigentliche Industrielle Revolution endete jedoch etwa um das Jahr 1900.

Damals begann eine zweite Industrielle Revolution, sagen manche Forscher. Hinzu kamen Erfindungen wie das Fließband. Dadurch musste ein Arbeiter noch weniger als vorher wissen, wie man etwas herstellt: Er hat nur noch einen kleinen Teil der Arbeit erledigt aber das immer wieder hintereinander. Außerdem spielte ab dieser Zeit die Elektrizität eine immer größere Rolle. Einige Forscher sprechen auch von weiteren Industriellen Revolutionen.



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