Sehschärfe: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2014, 15:27 Uhr

Sehschärfe nennt man die Fähigkeit des Auges, Figuren, Dinge, Bilder oder einfach nur Muster voneinander unterscheiden zu können. Für viele Lebewesen ist sie der wichtigste Teil ihres Sehsinns, beispielsweise um auseinanderzuhalten, ob man etwas Essbares vor sich hat oder vielleicht nur einen Stein. Manche Lebewesen können das sehr gut, dann ist ihre Sehschärfe sehr hoch - zum Beispiel bei Greifvögeln. Sie haben eine fast dreimal so gute Sehschärfe wie der Mensch. Bei anderen wiederum kann sie nur mittelmäßig oder auch ziemlich schlecht sein - zum Beispiel bei Fischen. Diese brauchen dann in ihrem Lebensumfeld auch keine gute Sehschärfe, sondern können dafür wieder andere Sachen besser, als andere Lebewesen, zum Beispiel Erschütterungen in ihrer Umgebung wahrnehmen.

Um nun genau sagen zu können, ob eine Sehschärfe gut oder schlecht ist, hat man sich auf bestimmte Standardwerte geeinigt, die man in Zahlen ausdrückt. Die Sehschärfe des Menschen zum Beispiel wird dann als "normal" bezeichnet, wenn er in der Lage ist, in einer Entfernung von fünf Metern zwei kleine Punkte zu erkennen, die nur 1,5 Millimeter voneinander entfernt sind. Dieser Fähigkeit hat man die Bezeichnung 1,0 oder 100 Prozent gegeben. Das ist deshalb notwendig, um auch die Sehschärfe benennen zu können, die nicht so gut ist - oder vielleicht sogar besser. Es gibt sehr viele Menschen, die die beiden kleinen Punkte mit einem Abstand von 1,5 Millimetern einfach nicht auf eine so große Entfernung als Punkte erkennen können (weil sie vielleicht kurzsichtig sind), sondern sie halten sie stattdessen für einen kleinen Strich (was natürlich falsch ist). In diesem Fall lässt man denjenigen einfach etwas näher an die beiden Punkte herangehen, bis er erkennen kann, dass es sich tatsächlich um zwei Punkte und nicht um einen Strich handelt. Jetzt muß man sich nur noch anschauen, wie nah die Person vor den beiden Punkten steht, um ausrechnen zu können, wie gut oder - in diesem Falle - schlecht seine Sehschärfe ist. Hat sich unsere Person zum Beispiel bis auf eine Entfernung von 2,50 Metern den beiden Punkten genähert und endlich erkennen können, um was es sich hier handelt, dann hätte sie in diesem Falle nur eine Sehschärfe von 0,5 oder 50 Prozent.

Auf diese Art und Weise kann man fast jede gute oder schlechte Sehschärfe "messen". Üblicherweise verwendet man aber keine kleinen Punkte für diese Messungen, sondern verschiedene Sehzeichen von unterschiedlicher Größe, zum Beispiel Zahlen oder Buchstaben. Man weiß auch, dass die Sehschärfe in der Nähe anders sein kann, als wenn man Dinge in der Ferne betrachtet. Fehlsichtigkeiten des Auges, wie Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit, können diese zum Teil stark beeinflussen.

Es gibt allerdings Augenkrankheiten, bei denen man gar nicht mehr feststellen kann, wie schlecht man sieht, weil nämlich keinerlei Muster oder Figuren mehr voneinander unterschieden werden können. Diesen Zustand nennt man Blindheit. In Deutschland gibt es ein Gesetz, in dem steht, dass derjenige als blind gilt, der die beiden oben genannten Punkte erst in einem Abstand von 10 Zentimetern erkennen kann und damit eine Sehschärfe von gerade einmal 0,02 oder 2 Prozent oder weniger besitzt.

Es gibt Berufe, die man nur dann ausüben darf, wenn man eine gute Sehschärfe besitzt, zum Beispiel Busfahrer oder Pilot. Jeder, der ein Auto oder Moped fahren möchte, muss ebenfalls eine bestimmte Sehschärfe haben.

Der medizinische Ausdruck für Sehschärfe ist "Visus".