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Fremdwort: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Dezember 2016, 17:31 Uhr
Ein Fremdwort ist ein Wort in einer Sprache, das aus einer anderen Sprache kommt. Bei einem Fremdwort erkennt man leicht, dass es fremd ist: Es wird anders geschrieben oder ausgesprochen, als wenn es ein eigenes Wort wäre.
Fremdwörter in der deutschen Sprache sind zum Beispiel: Manager und Computer aus dem Englischen. Bonbon und Garage kommen aus dem Französischen. Wenn man sie richtig schreiben und aussprechen will, muss man es gesondert lernen. Oftmals spricht man solche Wörter allerdings schon etwas deutscher aus, anders, als in der ursprünglichen Sprache. Die Franzosen sprechen das Wort Garage ohne e am Ende, die Deutschen mit.
Manche Fremdwörter sind schon so angepasst, dass man sie nicht mehr als fremd erkennt. Man nennt sie Lehnwörter. Ein Lehnwort aus dem Englischen ist Streik, das eigentlich von „strike“ kommt, sprich sstraijk. Aus dem Französischen kommt Möbel: Das französische Wort wird „meuble“ geschrieben.
Noch etwas anderes ist eine Lehnübersetzung. Solche Wörter sehen deutsch aus und sind es auch. Sie sind aber eigentlich aus einer anderen Sprache übersetzt. Ein Beispiel ist unser heutiges Wort „Löwenzahn“, der Name einer bestimmten Blume. Den Ausdruck hat sich im Mittelalter jemand auf Latein ausgedacht: „dens leonis“, der Zahn des Löwen.
Sind Fremdwörter etwas Schlechtes?
Manche Leute sind gegen Fremdwörter. Sie wollen, dass man stattdessen deutsche Wörter verwendet. Dafür nennen sie auch mehrere Gründe.
Wenn man spricht, dann ist es wichtig, dass man auch verstanden wird. Viele Menschen kennen nicht so viele Fremdwörter. Sie ärgern sich, wenn sie ständig Wörter hören, die sie nicht verstehen.
Manche Leute finden: Wenn man eine bestimmte Sprache spricht, dann soll man auch Wörter aus dieser Sprache verwenden. Die fremden Wörter stören dabei. Außerdem sind manche Leute gegen ein bestimmtes Land, zum Beispiel gegen Frankreich. Sie wollen dann keine französischen Fremdwörter hören.
Dennoch verwenden manche Leute gerne viele Fremdwörter. Vielleicht finden sie, dass sich das besser und klüger anhört. Das kann auch ein Grund sein für andere Leute, dass sie gegen Fremdwörter sind: Die Fremdwort-Sprecher wollen anscheinend wichtig tun und halten sich für klüger, auch wenn sie es gar nicht sind.
Fremdwörter und Lehnwörter sind übrigens nicht immer schwierig, fremd oder unverständlich. Fast jeder weiß im Deutschen, was ein „Telefon“ ist. Die Wortteile stammen aus dem Griechischen. Das deutsche Wort „Fernsprecher“ ist viel weniger bekannt.
Kann man Fremdwörter vermeiden?
Oft ist es nicht nötig, ein Fremdwort zu benutzen. Wer eine Sache „cool“ findet, kann auch „toll“ sagen. Mit den Fremdwörtern hat man allerdings mehr Auswahl beim Sprechen. Wenn man „Schriftsteller“ sagt, denkt man eher den Beruf des Menschen. Wenn man „Autor“ sagt, dann betont man vor allem, dass er ein Buch geschrieben hat.
In der Wissenschaft verwendet man sehr viele Fremdwörter. Eigentlich hat man Fachwörter für eine Wissenschaft. So ein Fachwort hat eine ganz genaue Bedeutung. Die Wissenschaftler wissen sofort, was andere Wissenschaftler meinen.
Manche Fachwörter sind deutsche Wörter, Lehnwörter oder Lehnübersetzungen. Andere Fachwörter sind richtige Fremdwörter. Schwierig sind Fachwörter sowieso: Egal ob man „Nitrogenium“ oder „Stickstoff“ sagt, man muss gelernt haben, was das ist.
Einige Fremdwörter und Lehnwörter benutzt man für etwas, das aus fernen Ländern stammt. Dann ist es wohl besonders schwierig, sie zu vermeiden. Beispiele sind der Kimono, ein bestimmtes Kleidungsstück aus Japan, und der Kaffee, ein Getränk aus Afrika mit einem arabischen Namen.
Woher kommen unsere Fremdwörter?
In der deutschen Sprache gibt es viele Fremdwörter. Im größten Wörterbuch ist etwa jedes vierte Wort ein Fremdwort oder Lehnwort. Das sind allerdings auch viele Fachwörter, die man selten sagt. Viele Menschen kennen diese Wörter gar nicht. In normalen Texten ist etwa jedes zehnte Wort „fremd“.
Die allermeisten Fremdwörter stammen aus dem Lateinischen. Das fing schon im Mittelalter an. Viele sind zu Lehnwörtern geworden. Kaum jemand denkt daran, dass unser Wort Kreuz vom lateinischen Wort crux stammt. Andere lateinische Wörter sind allerdings Fremdwörter geblieben. Manchmal sind lateinische Wörter über eine andere Sprache ins Deutsche gekommen.
Einige Jahrhunderte lang war das Französische in Europa sehr wichtig. Man hat sich sogar über die vielen französischen Wörter im Deutschen lustig gemacht. Ähnlich ist es heute bei Wörtern aus dem Englischen. In den Jahren nach 1700 haben deutsche Schriftsteller aus den französischen Wörtern deutsche Wörter gemacht: Anschrift für Adresse, Abstand für Distanz und vieles mehr.
Außerdem findet man in der deutschen Sprache Ausdrücke aus vielen weiteren Sprachen. Griechisch ist nicht so wichtig wie Latein, aber gerade viele Fachwörter stammen aus dem alten Griechischen. Fremdwörter und Lehnwörter kommen aus dem Hebräischen der Juden, aus Romanes der Roma, aus dem Ungarischen und anderen Sprachen.