Hilfe:Aufbau und Inhalt der Artikel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon - Das Freie Kinderlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Sprachliches)
(Umgang mit Zahlen gem. Forum eingefügt)
 
(9 dazwischenliegende Versionen von einem Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Datei:Klexikon Wie ein Artikel aussieht.pdf|mini|Schaubild: Wie ein Artikel aussieht]]
 
[[Datei:Klexikon Wie ein Artikel aussieht.pdf|mini|Schaubild: Wie ein Artikel aussieht]]
Das Klexikon ist eine Sammlung von Artikeln. Natürlich möchten wir, dass unsere Klexikon-Artikel so gut wie möglich werden, auch wenn wir wissen, dass sie niemals vollkommen sein dürften. Ein Artikel darf aber nicht unfertig sein, das heißt, für den Leser muss der Artikel als Artikel erkennbar sein. Das Bessere soll nicht Feind des Guten sein, aber wir wollen mit unseren Artikeln auch einen guten Eindruck auf den Leser machen.
+
Das Klexikon ist eine Sammlung von Artikeln. In dieser Hilfe-Seite geht es darum, welchen Aufbau, welche Struktur ein Artikel haben soll. Außerdem geht es hier um Wortwahl und Satzbau, denn Artikel sollen verständlich sein.
  
Wir fangen Artikel daher in der [[Hilfe:Artikelwerkstatt|Artikelwerkstatt]] an. Dort kann man an einem Artikelentwurf feilen und ihn später in den Artikelnamensraum verschieben, in das eigentliche Klexikon.  
+
Wenn du hingegen wissen willst, wie ein Begriff über den Artikel zum Artikel wird, dann hilft dir die Seite [[Hilfe:Wie ein Artikel entsteht|Wie ein Artikel entsteht]]. Ganz wichtig: Bitte lege keinen Entwurf an, wenn der Begriff noch nicht in der [[Hilfe:Artikelwunschliste|Artikelwunschliste]] steht.
  
 
== Länge und Struktur ==
 
== Länge und Struktur ==
Ein Artikel soll nicht zu kurz oder zu lang sein. Zu kurz ist ein Artikel, wenn er nur aus ein paar Sätzen besteht. Von so einem Artikel hätte der Leser nichts. Artikel sollen aber auch nicht zu lang sein und dürfen auch nicht aus langen, ungegliederten Textblöcken bestehen. Viele Menschen, vor allem Kinder, würden einen zu langen Textblock gar nicht erst anfangen zu lesen.
+
Ein [[Hilfe:Glossar#Artikel|Artikel]] soll nicht zu kurz oder zu lang sein. Zu kurz ist ein Artikel, wenn er nur aus ein paar Sätzen besteht. Von so einem Artikel hätte der Leser nichts. Ein Artikel sollte also mindestens aus einem Kilobyte Zeichen bestehen. Ein Artikel darf aber auch nicht zu lang sein, wenn für Kinder dauert es länger als für geübte Erwachsene, einen Text zu lesen. Die Obergrenze liegt etwa bei zehn Kilobyte Zeichen. Wie viele Zeichen eine Seite bereits hat, siehst du in der [[Hilfe:Glossar#Versionsgeschichte|Versionsgeschichte]].
  
Klexikon-Artikel können entweder lange oder kurze Artikel sein. Ein kurzer Artikel besteht aus einer Einleitung, ein langer Artikel besteht aus einer Einleitung und weiteren Abschnitten. Eine Einleitung oder ein Abschnitt hat mindestens zwei, besser drei Absätze. Ein Absatz besteht aus drei bis sieben Sätzen.
+
Artikel brauchen eine Gliederung. Wäre der Text ein einziger, langer Textblock, dann würden viele Menschen gar nicht erst anfangen zu lesen. Das gilt besonders für [[Hilfe:Glossar#Kind|Kinder]]. Eine wichtige Gliederungsform, die es in allen Artikeln geben soll, ist der [[Hilfe:Glossar#Absatz|Absatz]]. Ein Absatz besteht im Klexikon aus mindestens drei, aber höchstens sieben Sätzen. Ein Absatz ist am besten auch eine Sinneinheit: In einem Absatz beschreibt man Dinge, die zueinander gehören.
  
Die Einleitung (oder: Exposition) muss das Wichtigste vermitteln, auf Interessantes achten und abgerundet sein. Sie beginnt mit der Artikeldefinition, das ist ein Satz (oder zwei), der besagt, worum es im Artikel überhaupt geht. Ein Abschnitt hat eine Überschrift, die im Inhaltsverzeichnis auftaucht.  
+
Klexikon-Artikel können entweder lange oder kurze Artikel sein. Ein kurzer Artikel besteht aus einer [[Hilfe:Glossar#Einleitung|Einleitung]], ein langer Artikel besteht aus einer Einleitung und weiteren Abschnitten. Eine Einleitung oder ein Abschnitt hat mindestens zwei, besser drei Absätze.
  
Abschnittsüberschriften sind Fragen: „Wie lebten die Menschen im Römischen Reich?“ (statt: „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“). Die Leser sollten auf die Frage selbst kommen können, darum sollte nach Möglichkeit keine noch unbekannten Begriffe darin vorkommen (also nicht: "Was ist eigentlich eine Obere Nockenwelle?"). Es sollen keine zu langen und keine Suggestivfragen sein ("Sind Haie nicht total gefährlich und asozial?").
+
Die Einleitung muss das Wichtigste vermitteln, auf Interessantes achten und abgerundet sein. Sie beginnt mit der Artikeldefinition, das ist ein Satz (oder zwei), der besagt, worum es im Artikel überhaupt geht. Ein Abschnitt hat eine Überschrift, die im Inhaltsverzeichnis auftaucht.  
  
== Sprachliches ==
+
Abschnittsüberschriften sind Fragen: „Wie lebten die Menschen im Römischen Reich?“ (statt: „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“). Die Leser sollten auf die Frage selbst kommen können, darum sollte nach Möglichkeit keine noch unbekannten Begriffe darin vorkommen (also nicht: "Was ist eigentlich eine Obere Nockenwelle?"). Es sollen keine zu langen und keine Suggestivfragen sein ("Sind Haie nicht total gefährlich?").
Wer an der Universität studiert und eine Hausarbeit schreibt, der soll seinem Dozenten zeigen, wie gut er das Fach mittlerweile kennt und dass er die Fachbegriffe verwenden kann. Wer hingegen im Klexikon schreibt, muss niemandem etwas beweisen. Wir wollen hier, dass die Leser etwas von den Artikeln haben. Der Inhalt soll leicht verständlich, übersichtlich, anschaulich, sachlich und aussagekräftig sein sowie sich auf das Wesentliche beschränken.
+
  
Zu Wörtern:
+
== Wortwahl ==
* Fremdwörter: Soweit wie möglich vermeiden wir Fremdwörter, vor allem, wenn sie nicht geläufig sind. Niemand sagt „Fernsprecher“ statt „Telefon“, aber fast immer findet man für ein Fremdwort doch noch ein deutsches Wort.
+
Wörter beziehen sich auf die Welt, die in einem Artikel beschrieben werden soll. Grundsätzlich soll man das allgemein bekannte und geläufige Wort verwenden. Soweit wie möglich vermeiden wir Fremdwörter, vor allem, wenn sie nicht geläufig sind. Niemand sagt „Fernsprecher“ statt „Telefon“, aber fast immer findet man für ein Fremdwort doch noch ein deutsches Wort.
* Fachausdrücke: Wenn man einen Fachausdruck wirklich braucht, soll man ihn auch erklären. Ein bloßer Link zum Fachausdruck reicht normalerweise nicht aus, denn da müsste man erst den verlinkten Artikel lesen, um das zu verstehen, worüber man eigentlich etwas wissen wollte: „Atomenergie ist die ''Technologie'' zur ''Elektrizitätsgewinnung'' per ''Kernspaltung'',“ hier müsste der Leser wohl mehr als einen Begriff nachschlagen. Fremdwörter und Fachausdrücke brauchen übrigens keine Anführungszeichen.
+
* Es ist meistens am besten, wenn man im Text bei dem selben Begriff bleibt. Es kann verwirrend sein, wenn man aus stilistischen Gründen verschiedene Begriffe für dieselbe Sache verwendet. „Der Polizist macht einem Autofahrer deutlich, dass er anhalten soll. Der Autofahrer gibt der personifizierten Staagsgewalt seinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere. Der Ordnungshüter schaut nach, ob diese nicht zum Beispiel abgelaufen sind.“ Hier wäre es für den Leser wohl deutlicher, wenn immer wieder das Wort „Polizist“ auftaucht.
+
* Es gibt Redewendungen, die nur vermeintlich klar sind, die für Erwachsene gängig sind, nicht aber für Kinder:
+
** „Unser Bild vom Wilden Westen ist ''geprägt'' von Spielfilmen.“
+
** „Die Strommasten ''tun'' der Schönheit des Tals ''keinen Abbruch'', sie ''fügen'' sich in die ''Landschaft'' ein.“
+
* Wir kommen ohne Klammern und Fett, Kursiv, Unterstreichungen usw. aus.
+
  
Zu Sätzen:
+
Wenn man einen Fachausdruck wirklich braucht, soll man ihn auch erklären. Ein bloßer Link zum Fachausdruck reicht normalerweise nicht aus, denn da müsste man erst den verlinkten Artikel lesen, um das zu verstehen, worüber man eigentlich etwas wissen wollte: „Atomenergie ist die ''Technologie'' zur ''Elektrizitätsgewinnung'' per ''Kernspaltung'',“ hier müsste der Leser wohl mehr als einen Begriff nachschlagen. Fremdwörter und Fachausdrücke brauchen übrigens keine Anführungszeichen.
* Ein Satz sollte nicht zu lang sein. Ein Text soll aber auch nicht nur aus lauter kurzen oder ganz kurzen Sätzen bestehen. Oft kann man aus einem zweiten Hauptsatz oder aus einem längeren Nebensatz einen neuen Satz machen.
+
 
* Ein Satz sollte nicht verschachtelt und verstopft sein. Die sogenannte Satzklammer lässt sich oft auflösen. „Der Mensch stammt nicht vom Affen, mit dem er aber durch gemeinsame Vorfahren verwandt ist, ab.“ Besser: Der „Mensch stammt nicht vom Affen ab, mit dem er aber verwandt ist. Menschen und Affen haben nämlich gemeinsame Vorfahren.“ Oder „Menschen und Affen haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt also nicht vom Affen ab, obwohl er mit ihm verwandt ist.“
+
Es ist meistens am besten, wenn man im Text bei dem selben Begriff bleibt. Es kann verwirrend sein, wenn man aus stilistischen Gründen verschiedene Begriffe für dieselbe Sache verwendet. „Der Polizist macht einem Autofahrer deutlich, dass er anhalten soll. Der Autofahrer gibt der personifizierten Staatsgewalt seinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere. Der Ordnungshüter schaut nach, ob diese nicht zum Beispiel abgelaufen sind.“ Hier wäre es für den Leser wohl deutlicher, wenn immer wieder das Wort „Polizist“ auftaucht.
* Es sollte deutlich sein, wer etwas macht, was gemacht wird und womit etwas gemacht wird. In der Bildungsprache ist das häufig undeutlich, denn viele Menschen verwenden zu oft das Passiv oder den Nominalstil. „Das Programm kam durch den Computer zur Ausführung“. Besser: „Das Programm wurde durch den Computer ausgeführt.“ Damit ist der Nominalstil weg. Noch besser: Der Computer führte das Programm aus.
+
 
 +
Erwachsene verwenden sehr oft Redewendungen, die man extra lernen muss und die für Kinder schwierig zu verstehen sein können:
 +
* „Unser Bild vom Wilden Westen ist ''geprägt'' von Spielfilmen.“
 +
* „Die Strommasten ''tun'' der Schönheit des Tals ''keinen Abbruch'', sie ''fügen'' sich in die ''Landschaft'' ein.“
 +
 
 +
==Satzbau==
 +
Im Klexikon verwenden wir ganze Sätze. Ein Satz sollte nicht zu lang sein. Oft kann man aus einem zweiten Hauptsatz oder aus einem längeren Nebensatz einen neuen Satz machen. Ein Text soll aber auch nicht nur aus lauter kurzen oder Sätzen bestehen.  
 +
 
 +
Ein Satz sollte nicht verschachtelt und verstopft sein. Die sogenannte Satzklammer lässt sich oft auflösen. „Der Mensch stammt nicht vom Affen, mit dem er aber durch gemeinsame Vorfahren verwandt ist, ab.“ Besser: Der „Mensch stammt nicht vom Affen ab, mit dem er aber verwandt ist. Menschen und Affen haben nämlich gemeinsame Vorfahren.“ Oder „Menschen und Affen haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt also nicht vom Affen ab, obwohl er mit ihm verwandt ist.“
 +
 
 +
Es sollte deutlich sein, wer etwas macht, was gemacht wird und womit etwas gemacht wird. In der Bildungsprache ist das häufig undeutlich, denn viele Menschen verwenden zu oft das Passiv oder den Nominalstil. „Das Programm kam durch den Computer zur Ausführung“. Besser: „Das Programm wurde durch den Computer ausgeführt.“ Damit ist der Nominalstil weg. Noch besser: Der Computer führte das Programm aus. Allerdings: Oftmals ist es für die Aussage unwichtig, wer etwas macht. „Dieses Haus wurde umgebaut“ oder „Man hat dieses Haus umgebaut“ reicht dann aus.
  
 
== Inhalt ==
 
== Inhalt ==
Der Inhalt soll anschaulich und aussagekräftig sein und über das Offensichtliche hinausgehen. Etwas Offensichtliches wäre: „Auf einem Stuhl kann man sitzen“ oder „In diesem Land gibt es schöne Bauwerke.“
+
Der Inhalt soll anschaulich und aussagekräftig sein und über das Offensichtliche hinausgehen. Etwas allzu Offensichtliches wäre: „Auf einem Stuhl kann man sitzen“ oder „In diesem Land gibt es schöne Bauwerke.“ Das wissen die Leser schon oder sie können es sich denken.
  
 
Zum Schreiben gehört, dass man das Wichtige vom weniger Wichtigen trennt. Auf das weniger Wichtige muss man meist ganz verzichten, so schwer einem Autor das auch oft fällt. Wie wird der deutsche Bundeskanzler gewählt? Dazu kann man sich folgendes aufschreiben:
 
Zum Schreiben gehört, dass man das Wichtige vom weniger Wichtigen trennt. Auf das weniger Wichtige muss man meist ganz verzichten, so schwer einem Autor das auch oft fällt. Wie wird der deutsche Bundeskanzler gewählt? Dazu kann man sich folgendes aufschreiben:
Zeile 42: Zeile 45:
 
Das ist aber für einen Klexikon-Artikel zu lang und zu ausführlich. Was ist davon wichtig, oder zumindest wichtiger? Ist es wichtig zu erwähnen, dass der Bundespräsident am Anfang einen Kandidaten vorschlägt? In der Geschichte hat der Bundespräsident schließlich immer denjenigen Kandidaten vorgeschlagen, den die Mehrheit des Bundestages sich gewünscht hat. Ebenso hat der Kandidat immer die absolute Mehrheit erhalten, die übrigen Möglichkeiten sind nie eingetreten. Wichtig ist also vor allem: Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt.
 
Das ist aber für einen Klexikon-Artikel zu lang und zu ausführlich. Was ist davon wichtig, oder zumindest wichtiger? Ist es wichtig zu erwähnen, dass der Bundespräsident am Anfang einen Kandidaten vorschlägt? In der Geschichte hat der Bundespräsident schließlich immer denjenigen Kandidaten vorgeschlagen, den die Mehrheit des Bundestages sich gewünscht hat. Ebenso hat der Kandidat immer die absolute Mehrheit erhalten, die übrigen Möglichkeiten sind nie eingetreten. Wichtig ist also vor allem: Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt.
  
Das Klexikon kommt ohne Fußnoten aus. Wenn zwei Klexikon-Mitmacher sich uneinig sind, ob zum Beispiel Elefanten 2,10 Meter oder 2,40 Meter hoch werden, dann schauen sie in den entsprechenden Wikipedia-Artikel.
+
Das Klexikon kommt ohne Fußnoten aus. Wenn zwei Klexikon-Mitmacher sich uneinig sind, wann zum Beispiel in einem Land der letzte König abgesetzt wurde, dann schauen sie in den entsprechenden Wikipedia-Artikel.
  
Wir versuchen so zu schreiben, dass der Inhalt nicht schnell veraltet. Wenn im Artikel über eine Stadt der jeweilige Bürgermeister erwähnt wird, dann ist der Artikel veraltet, sobald der Bürgermeister wechselt. Bei Einwohnerzahlen sollte man runden. Solche Informationen können später besser in einer Wikidata-Infobox stehen; [http://http:/www.wikidata.org Wikidata] ist eine Datenbank für die Wikis der Wikimedia-Bewegung.
+
Wir versuchen so zu schreiben, dass der Inhalt nicht schnell veraltet. Wenn im Artikel über eine Stadt der jeweilige Bürgermeister erwähnt werden würde, dann wäre der Artikel veraltet, sobald der Bürgermeister wechselt. Allerdings gibt es auch Artikel, die man manchmal überprüfen muss. Beispiele sind Artikel über aktuelle Politiker, Sportler, Wahlen oder andere besondere Ereignisse wie zum Beispiel die Corona-Pandemie.
  
== Artikel werden besser, nicht vollkommen ==
+
==Umgang mit Zahlen==
Was ist verständlich? Niemand ist vollkommen, und auch Artikel werden es wohl nie sein. Wenn wir einen Text verbessern, sollten wir daran zurückdenken, und nicht etwa kommentieren: „Unsachliches Zeug entfernt“, „Übersichtlichkeit hineingebracht“ oder „Verständlich gemacht“. Meist gelingt es uns höchstens, den Text oder auch nur einen Teil davon „sachlicher“, „übersichtlicher“ oder „verständlicher“ zu machen. Wir schubsen einen Text näher in Richtung Vollkommenheit, oft wohl auch nur schrittweise:
+
Mit Zahlen gehen wir zurückhaltend um, weil Kinder sich unter Zahlen nur bedingt etwas Konkretes vorstellen können. Oft hilft dann auch ein Vergleich (so schwer ein kleines Auto, so groß wie ein Mensch).
* „Es ist ihre Intention...“
+
<br/>Dezimalstellen lernen die Kinder eher spät in der Schule. Man soll sich auch gut überlegen, ob es sie tatsächlich braucht. Im Beispiel "Der Weltrekord im Hochsprung der Männer liegt bei 2 Meter und 45 Zentimeter" sind die genauen Angaben gerechtfertigt. Und besser in dieser Schreibweise als 2,45m. "Diese Schlange wird 2,85 Meter lang" macht jedoch wenig Sinn, weil sich ein Kind darunter nichts vorstellen kann. Besser: "Diese Schlange wird fast drei Meter lang."
* „Sie hat die Intention...
+
<br/>Dezimalstellen sind jedoch beim Geld angebracht. Dort sieht sie das Kind auch im Alltag. Die Schreibweise soll hier mit zwei Dezimalstellen erfolgen, also z.B. 3,50 Euro oder 4,80 Franken.
* „Sie hat die Absicht...“
+
* „Sie beabsichtigt...
+
* „Sie will...
+
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
* [[Hilfe:Grundregeln]]
+
* [[Hilfe:Übersicht]]
 
* [[Hilfe:Mitmachen]]
 
* [[Hilfe:Mitmachen]]
* [[Hilfe:Klexikon-Wunschartikel]] und [[Hilfe:Artikelwerkstatt]]
+
* [[Hilfe:Bilder]]
 
* [[Hilfe:Aufbau des Klexikons]]
 
* [[Hilfe:Aufbau des Klexikons]]
  
 
[[Kategorie:Hilfe:]]
 
[[Kategorie:Hilfe:]]

Aktuelle Version vom 3. März 2021, 10:13 Uhr

Schaubild: Wie ein Artikel aussieht

Das Klexikon ist eine Sammlung von Artikeln. In dieser Hilfe-Seite geht es darum, welchen Aufbau, welche Struktur ein Artikel haben soll. Außerdem geht es hier um Wortwahl und Satzbau, denn Artikel sollen verständlich sein.

Wenn du hingegen wissen willst, wie ein Begriff über den Artikel zum Artikel wird, dann hilft dir die Seite Wie ein Artikel entsteht. Ganz wichtig: Bitte lege keinen Entwurf an, wenn der Begriff noch nicht in der Artikelwunschliste steht.

Inhaltsverzeichnis

Länge und Struktur

Ein Artikel soll nicht zu kurz oder zu lang sein. Zu kurz ist ein Artikel, wenn er nur aus ein paar Sätzen besteht. Von so einem Artikel hätte der Leser nichts. Ein Artikel sollte also mindestens aus einem Kilobyte Zeichen bestehen. Ein Artikel darf aber auch nicht zu lang sein, wenn für Kinder dauert es länger als für geübte Erwachsene, einen Text zu lesen. Die Obergrenze liegt etwa bei zehn Kilobyte Zeichen. Wie viele Zeichen eine Seite bereits hat, siehst du in der Versionsgeschichte.

Artikel brauchen eine Gliederung. Wäre der Text ein einziger, langer Textblock, dann würden viele Menschen gar nicht erst anfangen zu lesen. Das gilt besonders für Kinder. Eine wichtige Gliederungsform, die es in allen Artikeln geben soll, ist der Absatz. Ein Absatz besteht im Klexikon aus mindestens drei, aber höchstens sieben Sätzen. Ein Absatz ist am besten auch eine Sinneinheit: In einem Absatz beschreibt man Dinge, die zueinander gehören.

Klexikon-Artikel können entweder lange oder kurze Artikel sein. Ein kurzer Artikel besteht aus einer Einleitung, ein langer Artikel besteht aus einer Einleitung und weiteren Abschnitten. Eine Einleitung oder ein Abschnitt hat mindestens zwei, besser drei Absätze.

Die Einleitung muss das Wichtigste vermitteln, auf Interessantes achten und abgerundet sein. Sie beginnt mit der Artikeldefinition, das ist ein Satz (oder zwei), der besagt, worum es im Artikel überhaupt geht. Ein Abschnitt hat eine Überschrift, die im Inhaltsverzeichnis auftaucht.

Abschnittsüberschriften sind Fragen: „Wie lebten die Menschen im Römischen Reich?“ (statt: „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“). Die Leser sollten auf die Frage selbst kommen können, darum sollte nach Möglichkeit keine noch unbekannten Begriffe darin vorkommen (also nicht: "Was ist eigentlich eine Obere Nockenwelle?"). Es sollen keine zu langen und keine Suggestivfragen sein ("Sind Haie nicht total gefährlich?").

Wortwahl

Wörter beziehen sich auf die Welt, die in einem Artikel beschrieben werden soll. Grundsätzlich soll man das allgemein bekannte und geläufige Wort verwenden. Soweit wie möglich vermeiden wir Fremdwörter, vor allem, wenn sie nicht geläufig sind. Niemand sagt „Fernsprecher“ statt „Telefon“, aber fast immer findet man für ein Fremdwort doch noch ein deutsches Wort.

Wenn man einen Fachausdruck wirklich braucht, soll man ihn auch erklären. Ein bloßer Link zum Fachausdruck reicht normalerweise nicht aus, denn da müsste man erst den verlinkten Artikel lesen, um das zu verstehen, worüber man eigentlich etwas wissen wollte: „Atomenergie ist die Technologie zur Elektrizitätsgewinnung per Kernspaltung,“ hier müsste der Leser wohl mehr als einen Begriff nachschlagen. Fremdwörter und Fachausdrücke brauchen übrigens keine Anführungszeichen.

Es ist meistens am besten, wenn man im Text bei dem selben Begriff bleibt. Es kann verwirrend sein, wenn man aus stilistischen Gründen verschiedene Begriffe für dieselbe Sache verwendet. „Der Polizist macht einem Autofahrer deutlich, dass er anhalten soll. Der Autofahrer gibt der personifizierten Staatsgewalt seinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere. Der Ordnungshüter schaut nach, ob diese nicht zum Beispiel abgelaufen sind.“ Hier wäre es für den Leser wohl deutlicher, wenn immer wieder das Wort „Polizist“ auftaucht.

Erwachsene verwenden sehr oft Redewendungen, die man extra lernen muss und die für Kinder schwierig zu verstehen sein können:

  • „Unser Bild vom Wilden Westen ist geprägt von Spielfilmen.“
  • „Die Strommasten tun der Schönheit des Tals keinen Abbruch, sie fügen sich in die Landschaft ein.“

Satzbau

Im Klexikon verwenden wir ganze Sätze. Ein Satz sollte nicht zu lang sein. Oft kann man aus einem zweiten Hauptsatz oder aus einem längeren Nebensatz einen neuen Satz machen. Ein Text soll aber auch nicht nur aus lauter kurzen oder Sätzen bestehen.

Ein Satz sollte nicht verschachtelt und verstopft sein. Die sogenannte Satzklammer lässt sich oft auflösen. „Der Mensch stammt nicht vom Affen, mit dem er aber durch gemeinsame Vorfahren verwandt ist, ab.“ Besser: Der „Mensch stammt nicht vom Affen ab, mit dem er aber verwandt ist. Menschen und Affen haben nämlich gemeinsame Vorfahren.“ Oder „Menschen und Affen haben gemeinsame Vorfahren. Der Mensch stammt also nicht vom Affen ab, obwohl er mit ihm verwandt ist.“

Es sollte deutlich sein, wer etwas macht, was gemacht wird und womit etwas gemacht wird. In der Bildungsprache ist das häufig undeutlich, denn viele Menschen verwenden zu oft das Passiv oder den Nominalstil. „Das Programm kam durch den Computer zur Ausführung“. Besser: „Das Programm wurde durch den Computer ausgeführt.“ Damit ist der Nominalstil weg. Noch besser: Der Computer führte das Programm aus. Allerdings: Oftmals ist es für die Aussage unwichtig, wer etwas macht. „Dieses Haus wurde umgebaut“ oder „Man hat dieses Haus umgebaut“ reicht dann aus.

Inhalt

Der Inhalt soll anschaulich und aussagekräftig sein und über das Offensichtliche hinausgehen. Etwas allzu Offensichtliches wäre: „Auf einem Stuhl kann man sitzen“ oder „In diesem Land gibt es schöne Bauwerke.“ Das wissen die Leser schon oder sie können es sich denken.

Zum Schreiben gehört, dass man das Wichtige vom weniger Wichtigen trennt. Auf das weniger Wichtige muss man meist ganz verzichten, so schwer einem Autor das auch oft fällt. Wie wird der deutsche Bundeskanzler gewählt? Dazu kann man sich folgendes aufschreiben:

  • Der Bundespräsident schlägt einen Kandidaten vor.
  • Der Bundestag wählt diesen Kandidaten mit absoluter Mehrheit.
  • Wird der Kandidat nicht gewählt, dann hat der Bundestag 14 Tage Zeit, einen anderen Kandidaten mit absoluter Mehrheit zu wählen.
  • Passiert das nicht, kann der Bundestag einen Kandidaten mit relativer Mehrheit wählen.
  • Der Bundespräsident entscheidet sich dann, ob er diesen Kandidaten zum Bundeskanzler ernennt.
  • Wenn der Bundespräsident ihn nicht ernennt, muss er den Bundestag auflösen. Der Bundestag wird neu gewählt.

Das ist aber für einen Klexikon-Artikel zu lang und zu ausführlich. Was ist davon wichtig, oder zumindest wichtiger? Ist es wichtig zu erwähnen, dass der Bundespräsident am Anfang einen Kandidaten vorschlägt? In der Geschichte hat der Bundespräsident schließlich immer denjenigen Kandidaten vorgeschlagen, den die Mehrheit des Bundestages sich gewünscht hat. Ebenso hat der Kandidat immer die absolute Mehrheit erhalten, die übrigen Möglichkeiten sind nie eingetreten. Wichtig ist also vor allem: Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt.

Das Klexikon kommt ohne Fußnoten aus. Wenn zwei Klexikon-Mitmacher sich uneinig sind, wann zum Beispiel in einem Land der letzte König abgesetzt wurde, dann schauen sie in den entsprechenden Wikipedia-Artikel.

Wir versuchen so zu schreiben, dass der Inhalt nicht schnell veraltet. Wenn im Artikel über eine Stadt der jeweilige Bürgermeister erwähnt werden würde, dann wäre der Artikel veraltet, sobald der Bürgermeister wechselt. Allerdings gibt es auch Artikel, die man manchmal überprüfen muss. Beispiele sind Artikel über aktuelle Politiker, Sportler, Wahlen oder andere besondere Ereignisse wie zum Beispiel die Corona-Pandemie.

Umgang mit Zahlen

Mit Zahlen gehen wir zurückhaltend um, weil Kinder sich unter Zahlen nur bedingt etwas Konkretes vorstellen können. Oft hilft dann auch ein Vergleich (so schwer ein kleines Auto, so groß wie ein Mensch).
Dezimalstellen lernen die Kinder eher spät in der Schule. Man soll sich auch gut überlegen, ob es sie tatsächlich braucht. Im Beispiel "Der Weltrekord im Hochsprung der Männer liegt bei 2 Meter und 45 Zentimeter" sind die genauen Angaben gerechtfertigt. Und besser in dieser Schreibweise als 2,45m. "Diese Schlange wird 2,85 Meter lang" macht jedoch wenig Sinn, weil sich ein Kind darunter nichts vorstellen kann. Besser: "Diese Schlange wird fast drei Meter lang."
Dezimalstellen sind jedoch beim Geld angebracht. Dort sieht sie das Kind auch im Alltag. Die Schreibweise soll hier mit zwei Dezimalstellen erfolgen, also z.B. 3,50 Euro oder 4,80 Franken.

Siehe auch