Deutsche Druckschrift: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Postamt Pankow I 2015 (Alter Fritz) 04.JPG|miniatur|„Postamt” steht hier in Fraktur, einer sogenannten deutschen Schrift. Der [[Laden]] gehört der [[Post]] und steht in Pankow, einem Ortsteil von [[Berlin]].]]
Als „Deutsche [[Schrift]]” bezeichnet man verschiedene Schriftarten, die man früher im [[Deutsche Sprache|deutschen Sprachraum]] verwendete. Zuerst einmal unterscheidet man zwischen Druckbuchstaben und solchen, die man als Handschrift verwendet. Bei den Druckbuchstaben steht jeder [[Buchstabe]] für sich. Bei einer [[Handschrift]] kann man die Buchstaben miteinander verbinden.
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„Deutsche [[Schrift]]” nennt man verschiedene Schriftarten. Man hat sie früher im [[deutsch]]en Sprachraum verwendet. Gemeint sind oft Druckschriften für Bücher und Zeitungen. Man hat aber auch einige Arten, mit der Hand zu schreiben, Deutsche Schrift genannt, oder auch Deutsche Schreibschrift.
  
Lange Zeit hat man in [[Deutschland]] etwas anders geschrieben als in vielen anderen Ländern. Das hat man schließlich geändert. Viele Menschen glauben heute, dass eine Deutsche Schrift typisch für den [[Nationalsozialismus]] sei. Tatsächlich aber haben die Nationalsozialisten die Deutschen Schriften abgeschafft: Um das Jahr 1940 haben sie geglaubt, dass sie über ganz [[Europa]] herrschen werden. Darum wollten sie, dass die Deutschen genauso schreiben wie die anderen Europäer.  
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Lange Zeit hat man in [[Deutschland]] etwas anders geschrieben als in vielen anderen [[Länder]]n. Das hat man schließlich geändert. Viele Menschen glauben heute, dass eine Deutsche Schrift typisch für den [[Nationalsozialismus]] sei. Tatsächlich aber haben die Nationalsozialisten die Deutschen Schriften abgeschafft: Um das Jahr 1940 haben sie geglaubt, dass sie für immer über ganz [[Europa]] herrschen werden. Darum wollten sie, dass die Deutschen genauso schreiben wie die anderen Europäer.  
  
 
An alte Druckschriften kann man sich schnell gewöhnen. Mit etwas Geduld und Übung kann man ohne fremde Hilfe lernen, sie zu lesen. Meist haben die alten Buchstaben mehr Schnörkel, die Grundformen sind aber gleich wie heute.
 
An alte Druckschriften kann man sich schnell gewöhnen. Mit etwas Geduld und Übung kann man ohne fremde Hilfe lernen, sie zu lesen. Meist haben die alten Buchstaben mehr Schnörkel, die Grundformen sind aber gleich wie heute.
 
Wer hingegen alte [[Brief|Briefe]], Verträge oder andere [[Text]]e lesen will, der muss eine solche alte Schrift lesen lernen. Man braucht dazu einen [[Lehrer]] oder einen Kursleiter wie in der Grund[[schule]]. Die meisten Buchstaben sahen ganz anders aus, als wie wir sie heute kennen. Das geht also nicht mehr nur einfach aus dem Gefühl.
 
 
Diese Handschriften haben sich immer wieder verändert. Der Fachmann kann an einer Handschrift sogar erkennen, wann ungefähr sie geschrieben wurde. Zudem sind sie oft schwierig zu entziffern, weil sich die Buchstaben zum Teil sehr ähnlich sehen. Dies ist auch einer der Hauptgründe, weshalb die Deutsche Schrift durch modernere Schriften abgelöst wurden. Die kennen wir heute aus der [[Schule]].
 
  
 
== Welche Druckschriften kann man Deutsche Schrift nennen? ==
 
== Welche Druckschriften kann man Deutsche Schrift nennen? ==
[[File:NZZ Erstausgabe Titelseite.jpg|thumb|Die Neue Zürcher [[Zeitung]]: So sah sie im Jahr 1780 aus. In Antiqua wird diese Zeitung erst seit dem Jahr 1946 gedruckt.]]
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[[Datei:NZZ Erstausgabe Titelseite.jpg|miniatur|Die Neue Zürcher [[Zeitung]]: So sah sie im Jahr 1780 aus. In Antiqua wird diese Zeitung erst seit dem Jahr 1946 gedruckt.]]
Bei der Druckschrift oder beim Drucksatz denkt man wohl an die sogenannte gebrochene Schrift. Dabei sieht man gedruckte Buchstaben, die viele Schnörkel haben. Es gibt nicht nur eine gebrochene Schrift, sondern verschiedene. Die bekanntesten heißen Schwabacher und Fraktur, aber auch da kennt man viele Unterarten.
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Bei der Druckschrift oder beim Drucksatz denkt man wohl an die sogenannte gebrochene Schrift. Dabei sieht man gedruckte Buchstaben, die viele Schnörkel haben. Es gibt nicht nur eine gebrochene Schrift, sondern verschiedene. Die bekanntesten heißen Schwabacher und Fraktur.
  
Das Gegenteil ist die Antiqua: Eine solche Schrift ist die, in der auch das Klexikon geschrieben wird. Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die alten Römer. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder [[Gotik|gotisch]].
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Heute druckt kaum noch jemand mit Fraktur: Die meisten Menschen könnten es nur schlecht lesen, weil sie es nicht mehr kennen. Trotzdem sieht man oft noch Ausnahmen, zum Beispiel bei Gasthäusern. Dort steht manchmal der Name groß in Fraktur über der [[Tür]]. Das soll gemütlich sein und sagen, dass man hier so richtig gut wie früher essen kann.
  
Heute drucken auch die Deutschen kaum noch mit Fraktur. Trotzdem sieht man oft noch Ausnahmen, zum Beispiel bei Gasthäusern. Dort steht manchmal der Name groß in Fraktur über der Tür. Das soll gemütlich sein und sagen, dass man hier so richtig gut wie früher essen kann.
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Das Gegenteil ist die Antiqua: Eine solche Schrift ist die, in der auch das [[Klexikon]] geschrieben wird. Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die [[Römisches Reich|alten Römer]]. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder [[Gotik|gotisch]].
  
Auch manche Zeitungen mögen die Fraktur, zum Beispiel die Frankfurter Allgemeine. In Fraktur ist aber nur der Name oben auf den Seiten. Die Texte sind ansonsten in Antiqua. Viele Menschen hätten es heute sehr schwer, Fraktur flüssig zu lesen. Man muss sich ein wenig an sie gewöhnen. Früher aber waren tatsächlich ganze Bücher in Fraktur gedruckt.
 
 
== Was ist eine Deutsche Schrift beim Schreiben mit der Hand? ==
 
[[Datei:Schulheft 1929 Berlin SlgKiJu.jpg|thumb|Hier hat ein Schüler oder eine Schülerin etwas in Sütterlin geschrieben. Das war im Jahr 1929 in [[Berlin]]. Der erste Satz ist: „Die Tulpe ist rot.”]]
 
Für das Schreiben mit der Hand hat man sich schon früh andere Buchstaben ausgedacht als für das Drucken. Das war etwa in den Jahren nach 1600. Man nennt so eine Schrift auch Schreibschrift oder Kurrentschrift.
 
 
Die Idee ist: Kurrentschrift kann man flüssiger schreiben, weil die Buchstaben miteinander verbunden sind. Man kann sie angeblich auch besser lesen. Dank der Winkel und Schnörkel sieht ein Buchstabe deutlich anders aus als ein ähnlicher Buchstabe.
 
 
Es gab verschiedene solcher Schriften, und sie hatten auch verschiedene Namen. Besonders bekannt ist wohl die Sütterlinschrift. Diese Schreibschrift hat sich Ludwig Sütterlin ausgedacht. Seit dem Jahr 1915 mussten alle Schüler in Preußen Sütterlinschrift lernen, später auch die Schüler im übrigen Deutschland.
 
 
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File:Fraktur mostratr.svg|Buchstaben in Fraktur
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Datei:Fraktur mostratr.svg|[[Buchstabe|Buchstaben]] in Fraktur
File:Postamt Pankow I 2015 (Alter Fritz) 04.JPG|„Postamt” steht hier in Fraktur, über einem Laden der [[Post]] in Pankow, [[Berlin]].
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Datei:Bilderrevolution0235.jpg|Die [[Verfassung]] des Deutschen Reiches aus dem Jahr 1849, gedruckt in Fraktur
File:Schlosser Gässchen, Baden, sign 1.jpg|Straßenschild in Baden, [[Niederösterreich]]: „Schlosser-Gässchen”.
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Datei:Schlosser Gässchen, Baden, sign 1.jpg|Straßenschild in Baden, [[Niederösterreich]]: „Schlosser-Gässchen”.
Datei:Sütterlinschrift.jpg|Sütterlinschrift bei einem Laden
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[[Kategorie:Sprache und Kultur]]

Aktuelle Version vom 31. März 2021, 00:01 Uhr

„Postamt” steht hier in Fraktur, einer sogenannten deutschen Schrift. Der Laden gehört der Post und steht in Pankow, einem Ortsteil von Berlin.

„Deutsche Schrift” nennt man verschiedene Schriftarten. Man hat sie früher im deutschen Sprachraum verwendet. Gemeint sind oft Druckschriften für Bücher und Zeitungen. Man hat aber auch einige Arten, mit der Hand zu schreiben, Deutsche Schrift genannt, oder auch Deutsche Schreibschrift.

Lange Zeit hat man in Deutschland etwas anders geschrieben als in vielen anderen Ländern. Das hat man schließlich geändert. Viele Menschen glauben heute, dass eine Deutsche Schrift typisch für den Nationalsozialismus sei. Tatsächlich aber haben die Nationalsozialisten die Deutschen Schriften abgeschafft: Um das Jahr 1940 haben sie geglaubt, dass sie für immer über ganz Europa herrschen werden. Darum wollten sie, dass die Deutschen genauso schreiben wie die anderen Europäer.

An alte Druckschriften kann man sich schnell gewöhnen. Mit etwas Geduld und Übung kann man ohne fremde Hilfe lernen, sie zu lesen. Meist haben die alten Buchstaben mehr Schnörkel, die Grundformen sind aber gleich wie heute.

Welche Druckschriften kann man Deutsche Schrift nennen?

Die Neue Zürcher Zeitung: So sah sie im Jahr 1780 aus. In Antiqua wird diese Zeitung erst seit dem Jahr 1946 gedruckt.

Bei der Druckschrift oder beim Drucksatz denkt man wohl an die sogenannte gebrochene Schrift. Dabei sieht man gedruckte Buchstaben, die viele Schnörkel haben. Es gibt nicht nur eine gebrochene Schrift, sondern verschiedene. Die bekanntesten heißen Schwabacher und Fraktur.

Heute druckt kaum noch jemand mit Fraktur: Die meisten Menschen könnten es nur schlecht lesen, weil sie es nicht mehr kennen. Trotzdem sieht man oft noch Ausnahmen, zum Beispiel bei Gasthäusern. Dort steht manchmal der Name groß in Fraktur über der Tür. Das soll gemütlich sein und sagen, dass man hier so richtig gut wie früher essen kann.

Das Gegenteil ist die Antiqua: Eine solche Schrift ist die, in der auch das Klexikon geschrieben wird. Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die alten Römer. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder gotisch.



Zu „Deutsche Druckschrift“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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