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Blindenschrift: Unterschied zwischen den Versionen
K (Wir haben überlegt, auf Fett, Kursiv und Unterstreichen zu verzichten, Anführungszeichen können noch zum Einsatz kommen, wenn Begriffe eingeführt werden (z.B. statt "sog.")) |
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Die Blindenschrift ist keine Schrift zum Lesen mit den Augen, sondern zum Ertasten mit den Fingern. Blinde können nichts oder nur sehr schlecht etwas erkennen. Deshalb hat man für sie eine Schrift erfunden, die sie mit den Fingerkuppen "lesen" können. Dazu müssen die Buchstaben etwas hervorstehen, damit man sie fühlen kann. Es gibt heute zwei unterschiedliche Arten von Blindenschrift, die beide auf dieselbe Weise ertastet werden. Sie verwenden nur unterschiedliche Zeichen und Buchstaben. | Die Blindenschrift ist keine Schrift zum Lesen mit den Augen, sondern zum Ertasten mit den Fingern. Blinde können nichts oder nur sehr schlecht etwas erkennen. Deshalb hat man für sie eine Schrift erfunden, die sie mit den Fingerkuppen "lesen" können. Dazu müssen die Buchstaben etwas hervorstehen, damit man sie fühlen kann. Es gibt heute zwei unterschiedliche Arten von Blindenschrift, die beide auf dieselbe Weise ertastet werden. Sie verwenden nur unterschiedliche Zeichen und Buchstaben. | ||
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Zum einen gibt es die "Reliefschrift". Hier sind alle Buchstaben, Zeichen und Zahlen, die wir auch kennen, auf das Papier oder die Buchseite aufgebracht. Wenn wir uns die Augen verbinden, könnten auch wir mit etwas Übung diese Zeichen ertasten, weil wir sie ja kennen und wissen, wie sie aussehen. | Zum einen gibt es die "Reliefschrift". Hier sind alle Buchstaben, Zeichen und Zahlen, die wir auch kennen, auf das Papier oder die Buchseite aufgebracht. Wenn wir uns die Augen verbinden, könnten auch wir mit etwas Übung diese Zeichen ertasten, weil wir sie ja kennen und wissen, wie sie aussehen. | ||
+ | [[File:Blindenschrift-1915.jpg|mini|Das Braille-Alphabet: So sieht die Punktschrift von A bis Z aus. Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1915.]] | ||
Eine andere und viel öfter benutzte Schriftart nennt man "Punktschrift". Hier bestehen die Zahlen und Buchstaben aus maximal sechs Punkten, die je nach Schriftzeichen auf einer kleinen, für die Fingerkuppe ertastbaren Fläche, unterschiedlich angeordnet sind. Wie bei dem uns bekannten ABC ergibt die unterschiedliche Anordnung der Punkte einzelne Buchstaben oder Symbole, die dann eine Art Blinden-Alphabet ergeben. In der richtigen Reihenfolge dargestellt, bilden sie dann die uns bekannten Wörter und Sätze. Diese Schriftart nennt man auch ''Braille-Schrift'' (sprich: "Breil"). Sie ist benannt nach ihrem Erfinder, dem Franzosen Louis Braille. Es gibt sie schon seit dem Jahr 1825. Heute gibt es bereits eine Weiterentwicklung der Braille-Schrift, die ''Eurobraille'' heißt und aus maximal acht Punkten besteht. Damit kann man noch mehr Zeichen darstellen. | Eine andere und viel öfter benutzte Schriftart nennt man "Punktschrift". Hier bestehen die Zahlen und Buchstaben aus maximal sechs Punkten, die je nach Schriftzeichen auf einer kleinen, für die Fingerkuppe ertastbaren Fläche, unterschiedlich angeordnet sind. Wie bei dem uns bekannten ABC ergibt die unterschiedliche Anordnung der Punkte einzelne Buchstaben oder Symbole, die dann eine Art Blinden-Alphabet ergeben. In der richtigen Reihenfolge dargestellt, bilden sie dann die uns bekannten Wörter und Sätze. Diese Schriftart nennt man auch ''Braille-Schrift'' (sprich: "Breil"). Sie ist benannt nach ihrem Erfinder, dem Franzosen Louis Braille. Es gibt sie schon seit dem Jahr 1825. Heute gibt es bereits eine Weiterentwicklung der Braille-Schrift, die ''Eurobraille'' heißt und aus maximal acht Punkten besteht. Damit kann man noch mehr Zeichen darstellen. | ||
Version vom 13. Dezember 2014, 18:58 Uhr
Die Blindenschrift ist keine Schrift zum Lesen mit den Augen, sondern zum Ertasten mit den Fingern. Blinde können nichts oder nur sehr schlecht etwas erkennen. Deshalb hat man für sie eine Schrift erfunden, die sie mit den Fingerkuppen "lesen" können. Dazu müssen die Buchstaben etwas hervorstehen, damit man sie fühlen kann. Es gibt heute zwei unterschiedliche Arten von Blindenschrift, die beide auf dieselbe Weise ertastet werden. Sie verwenden nur unterschiedliche Zeichen und Buchstaben.
Welche Arten von Blindenschrift gibt es?
Zum einen gibt es die "Reliefschrift". Hier sind alle Buchstaben, Zeichen und Zahlen, die wir auch kennen, auf das Papier oder die Buchseite aufgebracht. Wenn wir uns die Augen verbinden, könnten auch wir mit etwas Übung diese Zeichen ertasten, weil wir sie ja kennen und wissen, wie sie aussehen.
Eine andere und viel öfter benutzte Schriftart nennt man "Punktschrift". Hier bestehen die Zahlen und Buchstaben aus maximal sechs Punkten, die je nach Schriftzeichen auf einer kleinen, für die Fingerkuppe ertastbaren Fläche, unterschiedlich angeordnet sind. Wie bei dem uns bekannten ABC ergibt die unterschiedliche Anordnung der Punkte einzelne Buchstaben oder Symbole, die dann eine Art Blinden-Alphabet ergeben. In der richtigen Reihenfolge dargestellt, bilden sie dann die uns bekannten Wörter und Sätze. Diese Schriftart nennt man auch Braille-Schrift (sprich: "Breil"). Sie ist benannt nach ihrem Erfinder, dem Franzosen Louis Braille. Es gibt sie schon seit dem Jahr 1825. Heute gibt es bereits eine Weiterentwicklung der Braille-Schrift, die Eurobraille heißt und aus maximal acht Punkten besteht. Damit kann man noch mehr Zeichen darstellen.
Wie schreibt man in Blindenschrift?
Es gibt verschiedene Apparate und Drucker, die Schriftzeichen, Buchstaben und Zahlen der Punktschrift wie eine Schreibmaschine auf ein Blatt Papier stanzen können, sodass sie etwas höherstehen und man sie tasten kann. Man nennt sie Punktschriftmaschinen oder Prägemaschinen. Zum Schreiben von Eurobraille-Schrift werden heute elektrische Prägemaschinen verwendet. Auch sehende Menschen können die Blindenschrift erlernen, wenn sie das wollen.
Wo wird die Blindenschrift verwendet
Blindenschrift findet man heute zwar fast überall. Sie wird aber im öffentlichen Leben immer noch viel zu wenig verwendet. Es gibt in vielen Städten zum Beispiel Restaurants, die ihre Speisekarten nicht nur in normaler Schrift drucken lassen, sondern für ihre blinden Gäste eigens Menükarten in Braillschrift anbieten. Ganze Bücher werden in Blindenschrift verfasst, und sogar ein Computer kann mit Hilfe eines kleinen zusätzlichen Leseteils den Text als Braillschrift ausgeben, und den man dann tasten kann. Umgekehrt gibt es Computer-Tastaturen, die auf ihren Tasten die Punktsymbole der Brailleschrift haben. Wer die Braillschrift beherrscht, kann so wie mit einer normalen Tastatur am PC schreiben. Am Bildschirm werden die Zeichen wieder in die uns bekannten Schriftzeichen des ABC umgewandelt.