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Fall in der Grammatik: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. November 2016, 12:41 Uhr
Der Fall verändert einzelne Wörter im Satz. Genau gesagt verändert er nur die Endungen. Es heisst: „Der Hauswart hängt seine Jacke an den Haken“, aber: „Die Jacke des Hauswarts hängt am Haken.“ Sowohl der Artikel als auch das Adjektiv und das Nomen verändern sich am Wortende.
In der deutschen Sprache gibt es vier Fälle. Man sagt auch Fallformen:
- der Werfall. Auf Lateinisch heißt er Nominativ
- der Wesfall, lateinisch Genitiv
- der Wemfall, lateinisch Dativ
- der Wenfall, lateinisch Akkusativ
Im Satz „Die Mutter gibt dem Vater den Brief des Gärtners“ wird jeder Fall einmal gebraucht.
Wer mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen ist, sagt die Fälle richtig. Das geht sogar, ohne darüber nachzudenken. Wer Deutsch als Zweitsprache lernt, hat es weit schwieriger. Nur die Wortarten zu kennen, reicht nämlich nicht aus. Es braucht die Kenntnis der Satzteile. Diese werden erst später in der Schule ein Thema.
Wie sind die Fallformen in den deutschen Mundarten?
In zahlreichen Mundarten gibt es keine besondere Form für den Wesfall. Die Menschen sagen nicht „Dies ist das Haus meines Vaters“, sondern sie sagen „Dies ist das Haus von meinem Vater“ oder „Dies ist meinem Vater sein Haus.“ Das ist auch in der Schweiz so. Diese Kinder haben besondere Schwierigkeiten, wenn sie den richtigen Wesfall lernen sollten.
In der Schweiz tönt manchmal der Wenfall wie der Werfall: „Das ist der Löffel“ heißt „Das isch dä Löffel“. „Ich nehme den Löffel“ heißt: „Ich nime dä Löffel“. Auch das macht Schwierigkeiten beim Erlernen der Schriftsprache.
Die Österreicher lassen manchmal den Wemfall weg und brauchen dafür den Werfall. „Wir sind mit den Autos da“ heißt in Österreich meistens „Mir saan mit die Autos da.“
Wie sind die Fallformen in anderen europäischen Sprachen?
Am einfachsten ist es im Englischen: Es gibt keine besonderen Formen für den Wemfall oder für den Wenfall. Das tönt alles gleich wie im Werfall. Den Wesfall bilden die Engländer ganz einfach mit „of“. Dies entspricht dem deutschen „von“. „This is the house of my father“ heißt „Dies ist das Haus meines Vaters.“
Im Französischen gibt es ebenfalls keine besonderen Formen für den Wemfall oder für den Wenfall. Den Wesfall bilden die Franzosen mit „de“, sprich: dö. Dies entspricht dem deutschen „von“. Ähnlich ist es in den anderen lateinischen Sprachen.