Winnetou: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 19. Januar 2015, 21:16 Uhr

Buchdeckel einer klassischen Ausgabe

Winnetou ist wohl der bekannteste Häuptling der Indianer. Zumindest ist er das in Deutschland. Winnetou wurde von dem deutschen Schriftsteller Karl May erfunden, der vor etwa hundert Jahren lebte. Winnetou hat also nicht wirklich gelebt. Er ist eine Romanfigur. Am Anfang hat Karl May das nicht zugegeben. Er hat behauptet, Winnetou habe wirklich gelebt.

Worum geht es in den Büchern?

Winnetou ist der Häuptling der Apachen. Die Apachen sind eines von vielen Indianervölkern. Winnetou hat viele positive Eigenschaften. Er ist tapfer, gerecht und ehrlich. Er kann sehr gut reiten und schießen und kann auch sonst alles, was ein Indianer so können muss. Für einen Indianer ist er sehr gebildet, zum Beispiel kann er lesen und schreiben und spricht mehrere Sprachen. Winnetous bester Freund ist Old Shatterhand, der aus Deutschland kommt. Durch ihn erfährt Winnetou, wie sich ein Christ verhält. Für Indianer ist Rache wichtig, aber Winnetou lernt von Old Shatterhand, auf Rache zu verzichten. Gemeinsam kämpfen sie für Frieden und Gerechtigkeit. Dabei haben sie viele Abenteuer zu bestehen. Kurz vor seinem Tod gesteht Winnetou seinem Freund Old Shatterhand, dass er ein Christ sei.

Was gibt es Wissenswertes über die Bücher?

Pierre Brice als Winnetou in Elspe

Karl May ist einer der am meisten gelesenen deutschen Schriftsteller. Es wird geschätzt, dass von seinen Büchern mehr als 200 Millionen Stück gedruckt wurden. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. In den 1960er Jahren war er der Schriftsteller, dessen Bücher am meisten in andere Sprachen übersetzt waren. Sehr beliebt ist er immer noch in Tschechien, Ungarn, Bulgarien, den Niederlanden, Mexiko und Indonesien. Nahezu unbekannt ist er in Frankreich, Großbritannien und den USA. Winnetou kommt in vielen von Karl Mays Büchern vor und er gehört zu den beliebtesten Figuren des Schriftstellers. Am bekanntesten sind die drei Winnetou-Bände sowie „Der Schatz am Silbersee“ und „Der Ölprinz“. Diese Bücher findet man in jeder Bücherei, obwohl sie schon so alt sind. Sie gehören zu den bekanntesten Büchern für Jugendliche. Aber auch viele Erwachsene haben Freude an ihnen.

Wieso ist er heute immer noch so bekannt?

Das liegt vor allem an den Filmen und den Karl-May-Festspielen.

Die bekanntesten Filme wurden in den 60er-Jahren gedreht und waren große Erfolge im Kino. Sie werden auch heute noch regelmäßig im Fernsehen gezeigt. In diesen Filmen wird Winnetou von dem Franzosen Pierre Brice gespielt. Er wurde durch diese Rolle in Deutschland berühmt. Die Filme weichen teilweise von den Büchern ab.

An verschiedenen Orten finden Karl-May-Festspiele statt. Unter freiem Himmel werden Theaterstücke aufgeführt. Die Grundlage der Aufführungen sind die Bücher. Bei diesen Aufführungen sind neben Winnetou vor allem jede Menge Pferde dabei. Jedes Jahr kommen viele Besuche zu diesen Festspielen, zum Beispiel nach Elspe oder Bad Segeberg.

Außerdem gibt es noch viele Hörspiele und sogar Comics mit Winnetou als Hauptfigur.

Zum Schluss noch etwas Interessantes?

Ganz links auf diesem Bild aus dem Karl-May-Museum Radebeul sieht man die Silberbüchse

Berühmt ist ebenfalls das Gewehr Winnetous, die Silberbüchse. Sie heißt so, weil sie mit silbernen Nägeln verziert ist. Man kann dieses Gewehr im Karl-May-Museum in Radebeul anschauen. Natürlich ist das kein Original, denn Winnetou hat ja nie gelebt. Der Schriftsteller hat sich aber so ein Gewehr machen lassen. Im Museum kann man viele Gegenstände sehen, die Karl May gesammelt hat.