Chinesische Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. September 2018, 21:21 Uhr

Ein bekanntes Sprichwort auf Chinesisch. Wörtlich übersetzt bedeutet es: „Was das Auge nicht sieht, ärgert das Herz nicht.“ Es entspricht unserem Sprichwort „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Wir sehen an diesem Beispiel, dass im Chinesischen die Verben in der Grundform hintereinander gesetzt werden. Sie werden also nicht verändert.

Mit der chinesischen Sprache ist meistens das Mandarin gemeint. Auf Deutsch sagt man dazu auch Hochchinesisch. In der Volksrepublik China nennt man es Putonghua und in Taiwan Guoyu. Es wird von über 800 Millionen Menschen gesprochen. Das sind doppelt so viele wie die Europäische Union Einwohner hat.

Neben dem Mandarin gibt es noch eine Reihe von anderen chinesischen Sprachen, wie Kantonesisch oder den Shanghai-Dialekt. Die meisten haben keine eigene Schrift und werden eher wie Dialekte behandelt. Überhaupt war Mandarin lange Zeit die Sprache der oberen Beamten von China, der Mandarine. Erst im 20. Jahrhundert hat man durchgesetzt, dass Mandarin tatsächlich von vielen Chinesen gesprochen wurde. Das gelang vor allem durch den Schulunterricht und durch die Massenmedien.

Die chinesischen Sprachen gehören zu einer Sprachfamilie, die man Sino-Tibetisch nennt. Sie sind meist tonale Sprachen: Die Bedeutung eines Wortes hängt davon ab, mit welchem Ton man es ausspricht. Mandarin hat vier Töne. Der Ton ist entweder ein hoher Ton, oder er steigt an, oder er geht erst nach unten und dann wieder nach oben, oder der Ton geht von oben nach unten. Manche Worte spricht man ohne bestimmten Ton aus. Als Beispiel wird meist der folgende Satz benutzt. „Māma mà mǎ ma?“ Das bedeutet „Schimpft Mama das Pferd?“ Man muss bei den Tönen sehr sorgfältig sein. Sonst sagt man vielleich statt „Darf ich fragen?“ aus Versehen „Darf ich küssen?“

Die Grammatik ist viel einfacher als in europäischen Sprachen. Verben werden immer in der Grundform verwendet. Es gibt auch keine Vergangenheit oder Zukunft. Will ich zum Beispiel sagen, dass ich ein Buch kaufte, sage ich „Gestern ich kaufen Buch.“ Will ich sagen, dass ich ein Buch kaufen werde, sage ich „Morgen ich kaufen Buch.“

In China hat man seit vielen Jahrhunderten eine besondere Schrift. Sie besteht aus Schriftzeichen, die für Dinge oder Ideen stehen. „上“ bedeutet oben und „下“ bedeutet unten. Die chinesische Schrift ist nicht von einer bestimmten Sprache abhängig. Die Schriftzeichen werden in verschiedenen Gegenden unterschiedlich ausgesprochen, aber sie werden in fast ganz China gleich verstanden. „Mandarin“ in der traditionellen chinesischen Schrift sieht so aus: 普通話. Nicht alle Schriftzeichen sind so kompliziert. „一“, „二“ und „三“ bedeuten zum Beispiel „eins“, „zwei“ und „drei“.

Mandarin kann man aber auch mit Pinyin schreiben. Das ist eine Schreibweise aus lateinischen Buchstaben. Damit lernen Schulkinder die Aussprache der Schriftzeichen. Chinesen, die ins Ausland gehen, schreiben ihren Namen auch in Pinyin. Das hat den Vorteil, dass diese dann einheitlich geschrieben werden. Früher schrieb man den Namen „Zhang“ in Deutschland „Tschang“, in England aber „Chang“ und in Frankreich „Tchang“. Auf Pinyin schreibt man den Namen der Sprache „Mandarin“ so: „pǔtōnghuà“. Das bedeutet „allgemeine Sprache“. Die Striche über den Vokalen geben an, mit welchem Ton der Laut gesprochen wird.



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