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Deutsche Druckschrift: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. September 2018, 00:16 Uhr
„Deutsche Schrift” nennt man verschiedene Schriftarten. Man hat sie früher im deutschen Sprachraum verwendet. Zuerst einmal unterscheidet man zwischen Druckbuchstaben und solchen, die man als Handschrift verwendet. Bei den Druckbuchstaben steht jeder Buchstabe für sich. Bei einer Handschrift kann man die Buchstaben miteinander verbinden.
Lange Zeit hat man in Deutschland etwas anders geschrieben als in vielen anderen Ländern. Das hat man schließlich geändert. Viele Menschen glauben heute, dass eine Deutsche Schrift typisch für den Nationalsozialismus sei. Tatsächlich aber haben die Nationalsozialisten die Deutschen Schriften abgeschafft: Um das Jahr 1940 haben sie geglaubt, dass sie für immer über ganz Europa herrschen werden. Darum wollten sie, dass die Deutschen genauso schreiben wie die anderen Europäer.
An alte Druckschriften kann man sich schnell gewöhnen. Mit etwas Geduld und Übung kann man ohne fremde Hilfe lernen, sie zu lesen. Meist haben die alten Buchstaben mehr Schnörkel, die Grundformen sind aber gleich wie heute.
Auch wer alte Briefe, Verträge oder andere Texte lesen will, der muss eine solche alte Schrift lesen lernen. Man braucht dazu aber einen Lehrer oder einen Kursleiter wie in der Grundschule. Die meisten Buchstaben sahen ganz anders aus, als wie wir sie heute kennen. Das geht also nicht mehr nur einfach aus dem Gefühl.
Diese Handschriften haben sich immer wieder verändert. Der Fachmann kann an einer Handschrift sogar erkennen, wann ungefähr sie geschrieben wurde. Zudem sind sie oft schwierig zu entziffern, weil sich die Buchstaben zum Teil sehr ähnlich sehen. Dies ist auch einer der Hauptgründe, weshalb die Deutsche Schrift durch modernere Schriften abgelöst wurden. Die kennen wir heute aus der Schule.
Welche Druckschriften kann man Deutsche Schrift nennen?
Bei der Druckschrift oder beim Drucksatz denkt man wohl an die sogenannte gebrochene Schrift. Dabei sieht man gedruckte Buchstaben, die viele Schnörkel haben. Es gibt nicht nur eine gebrochene Schrift, sondern verschiedene. Die bekanntesten heißen Schwabacher und Fraktur, aber auch da kennt man viele Unterarten.
Das Gegenteil ist die Antiqua: Eine solche Schrift ist die, in der auch das Klexikon geschrieben wird. Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die alten Römer. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder gotisch.
Heute drucken auch die Deutschen kaum noch mit Fraktur. Trotzdem sieht man oft noch Ausnahmen, zum Beispiel bei Gasthäusern. Dort steht manchmal der Name groß in Fraktur über der Tür. Das soll gemütlich sein und sagen, dass man hier so richtig gut wie früher essen kann.
Auch manche Zeitungen mögen die Fraktur, zum Beispiel die Frankfurter Allgemeine. In Fraktur ist aber nur der Name oben auf den Seiten. Die Texte sind ansonsten in Antiqua. Viele Menschen hätten es heute sehr schwer, Fraktur flüssig zu lesen. Man muss sich ein wenig an sie gewöhnen. Früher aber waren tatsächlich ganze Bücher in Fraktur gedruckt.
Was ist eine Deutsche Schrift beim Schreiben mit der Hand?
Für das Schreiben mit der Hand hat man sich schon früh andere Buchstaben ausgedacht als für das Drucken. Das war etwa in den Jahren nach 1600. Man nennt so eine Schrift auch Schreibschrift oder Kurrentschrift.
Die Idee ist: Kurrentschrift kann man flüssiger schreiben, weil die Buchstaben miteinander verbunden sind. Man kann sie angeblich auch besser lesen. Dank der Winkel und Schnörkel sieht ein Buchstabe deutlich anders aus als ein ähnlicher Buchstabe.
Es gab verschiedene solcher Schriften, und sie hatten auch verschiedene Namen. Besonders bekannt ist wohl die Sütterlinschrift. Diese Schreibschrift hat sich Ludwig Sütterlin ausgedacht. Seit dem Jahr 1915 mussten alle Schüler in Preußen Sütterlinschrift lernen, später auch die Schüler im übrigen Deutschland.
Straßenschild in Baden, Niederösterreich: „Schlosser-Gässchen”.