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Wiener Türkenbelagerungen: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die osmanische Armee erreichte Wien am 14. Juli 1683. |
Version vom 3. Januar 2021, 00:13 Uhr
Als Wiener Türkenbelagerung bezeichnet man zwei Versuche des Osmanischen Reiches, die Stadt Wien durch eine Belagerung einzunehmen. Bei einer Belagerung wird eine Stadt von Soldaten umzingelt, so dass niemand in die Stadt rein oder raus kann. Das Ziel einer Belagerung ist es, das die Belagerten verhungern und aufgeben.
Die Erste Wiener Türkenbelagerung fand im Jahr 1529 statt. Die Belagerung dauerte zwei Wochen und endete mit dem Rückzug der Osmanischen Armee. Bei der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 waren die Bewohner der Stadt fast zwei Monate lang eingesperrt. Am Ende konnten die Österreicher durch die Unterstützung Venedigs, Polen-Litauens und des Vatikan die Osmanen jedoch besiegen und einen weiteren Vormarsch nach Westen verhindern.
Auch wenn es den Osmanen nicht gelang, Wien einzunehmen, so hinterließen sie ihre Spuren in der Kultur der Stadt. So sagt man, hätten die Osmanen den Kaffee nach Wien gebracht. Heute ist Wien weltbekannt für seine noblen Kaffeehäuser. Auch der dünne Strudelteig soll seinen Weg nach Wien über die Türkei gefunden haben.
Was passierte bei der Ersten Wiener Türkenbelagerung?
Die Osmanen gewannen im 16. Jahrhundert zahlreiche Schlachten und eroberten nebst Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, große Gebiete auf der Balkan-Halbinsel. Die Herrscher im westlichen Europa fühlten sich durch die mächtige Armee der Osmanen bedroht. Vor allem hatten sie Angst davor, dass das christliche Abendland muslimisch werden könnte.
Im Jahr 1526 eroberten die Osmanen das Königreich Ungarn. Der ungarische König, Ludwig der Zweite, starb in der Schlacht bei Mohács. In einem Erbvertrag hatte er sein Königreich dem Erzherzog Ferdinand von Österreich vermacht. Der beabsichtigte auch sein Erbe anzutreten. Die Osmanen setzten jedoch einen anderen König von Ungarn ein, wodurch ein Streit um den Thron entfachte.
Der Osmanische Herrscher Sultan Suleiman schickte eine riesige Armee, welche Wien am 27. September 1529 erreichte. Ob die Osmanen wirklich Wien erobern wollten oder Ferdinand einfach zeigen wollten, wie stark sie sind, darüber streiten sich die Wissenschaftler.
Viele Bewohner waren bereits in den Tagen zuvor aus der Stadt geflüchtet. Die Stadt wurde von etwa 17.000 Soldaten verteidigt. Die osmanischen Belagerer waren jedoch zahlenmäßig klar überlegen und die Mauern der Stadt Wien waren nicht mehr im besten Zustand.
Die Osmanen versuchten zunächst Tunnel unter die Stadtmauer zu graben, um diese von unten her aufzusprengen. Die Wiener bekamen das jedoch mit und gruben sich den Osmanen entgegen. In den Tunnels kam es dann zu Kämpfen. Teile der Mauer konnte trotzdem eingerissen werden. Die Verteidiger konnten die Angreifer jedoch abwehren, wobei die Osmanen hohe Verluste zu beklagen hatten. Weil der Winter einbrach, traten die Osmanen am 14. Oktober den Rückzug an.
Was passierte bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung?
Noch im Jahr 1664 schloßen die Osmanen mit dem römisch-deutschen Kaiser Leopold in Eisenburg in Ungarn einen Friedensvertrag. Dieser endete jedoch im Jahr 1684. Bereits im Jahr zuvor erklärte der osmanische Herrscher Mehmed der Vierte dem Heiligen Römischen Reich den Krieg. Sein Großwesir Kara Mustafa stellte in Adrianopel eine große Armee zusammen und marschierten mit ihr nach Wien. Die Hauptstadt der „Ungläubigen“ sollte eingenommen werden. Leopold verbündete sich mit Polen-Litauen, Venedig und dem Vatikan.
Die osmanische Armee erreichte Wien am 14. Juli 1683.