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Version vom 25. März 2021, 21:46 Uhr
Die Krim ist die größte Halbinsel im Schwarzen Meer. Sie ist etwas mehr als halb so groß wie die Schweiz und hat etwas mehr als Millionen Einwohner. Für die meisten Länder der Vereinten Nationen gehört die Krim zum Staatsgebiet der Ukraine. Russland behauptet jedoch, dass die Halbinsel zu seinem Land gehöre.
Die meisten Menschen auf der Krim sprechen Russisch. Nebst Russen und Ukrainern leben auf der Krim noch andere Völker wie die Krimtataren, die Muslime sind. Deren Sprache ist mit dem Türkischen verwandt.
Im Norden ist die Halbinsel eher flach, es gibt nur wenige Hügel. Die Landschaft ist eine Steppe. Im Süden befindet sich das Krimgebirge. Die Gipfel dort sind bis zu 1500 Meter hoch. Dort entspringen zahlreiche Flüsse, die ins Schwarze Meer und ins Asowsche Meer fließen. Das Asowsche Meer liegt im Nordosten der Halbinsel: Die Krim trennt es vom übrigen Schwarzen Meer.
Gleichzeitig bildet das Krimgebirge eine Wetterscheide: Nördlich davon ist das Klima gemäßigt mit kalten Wintern. Südlich des Gebirges herrscht ein Mittelmeer-Klima.
Die größte Stadt auf der Krim heißt Sewastopol. Dort lebt etwa jeder fünfte Einwohner der Insel. Die Menschen auf der Krim leben hauptsächlich vom Tourismus und der Landwirtschaft. Im Süden werden Weintrauben angebaut. Daraus werden Wein und der Krim-Sekt gemacht, der viel ins Ausland verkauft wird. Außerdem vermutet man vor der Küste Erdgas und Erdöl. Daran ist auch Russland interessiert.
Was passierte früher auf der Krim?
Im Altertum wurde die Krim von Nomadenvölkern besiedelt. Später wurde sie erst griechisch und dann römisch. Im Mittelalter herrschten Mongolen über die Krim. Von ihnen stammt möglicherweise der Name der Halbinsel. Kerim bedeutet auf Mongolisch so viel wie Festung. Damals verlief dort ein Weg der Seidenstraße von Europa nach China. Später stürzten die Krimtataren die Mongolen und errichteten ein eigenes Reich, das eng mit dem Osmanischen Reich verbunden war.
Im 18. Jahrhundert wurde die Krim ein Teil des Russischen Zarenreiches. Die Russen nahmen den krimtatarischen Bauern ihr Land weg und gaben es Russen oder anderen Europäern. Für die Krimatataren blieben nur die unfruchtbaren Landstriche übrig. Viele gingen daher ins Ausland.
In den Jahren 1853 bis 1856 führten die Russen mit den Osmanen Krieg um die Krim. Die Osmanen wurden dabei von Frankreich, dem Königreich Sardinien und Großbritannien unterstützt. In diesem Krimkrieg haben die Verbündeten der Osmanen einen Teil der Halbinsel besetzt.
Nach der Oktoberrevolution erklärte sich die Krim für unabhängig. Doch bald schon marschierten sowjetische Soldaten ein und machten sie zu einem Teil der Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Krim von den deutschen Nationalsozialisten erobert und drei Jahre lang besetzt. Der Sowjetherrscher Stalin nahm das zum Anlass, etwa 200.000 Krimtataren aus ihrer Heimat wegzuschicken. Er warf ihnen vor, den Deutschen im Krieg geholfen zu haben. Die Krimtataren wurden mit der Eisenbahn nach Zentralasien gebracht. Dort lebten sie in eingezäunten Dörfern, die einem Arbeitslager glichen. In die leeren Häuser der Krimtataren zogen Russen und Ukrainer. Erst in den Jahren nach 1990, als die Sowjetunion endete, durften die Krimtataren in ihre Heimat zurückkehren.
Warum ist es unklar zu wem die Krim gehört?
Die Ursprünge des Streits um die Krim gehen auf die sowjetische Zeit zurück. Die Sowjetunion bestand aus mehreren Teilrepubliken, auch wenn nur die Kommunistische Partei das Sagen hatte. Im Jahr 1954 war Sergej Chrustschow der Parteichef. Er selbst kam aus der Teilrepublik Ukraine. Er übertrug die Krim von der russischen Teilrepublik zur ukrainischen. Das machte damals nicht so viel aus. Aber nach dem Ende des Kalten Krieges um das Jahr 1990 wurde die Krim darum ein Teil des unabhängigen Staates Ukraine. Die Russen auf der Krim hatte nun das Gefühl, unter fremder Herrschaft zu leben. Allerdings ist die Ukraine ein zweisprachiger Staat, in dem nicht nur Ukrainisch, sondern auch Russisch Amtssprache ist.
Im Jahr 2014 änderte sich die Lage plötzlich: Es tauchten Kämpfer auf, die zu keinem Land zu gehören schienen. Unterstützt wurden sie aber auf jeden Fall von Russlands Präsident Putin. Er gab ihnen Waffen und Geld. Die Kämpfer bedrohten Politiker und forderten von ihnen eine Volksabstimmung darüber, zu welchem Land die Krim gehören sollte.
Mehr als 90 Prozent stimmten bei dieser Abstimmung für den Anschluss an Russland. Die EU und andere Staaten wollen das Ergebnis jedoch nicht anerkennen. Sie werfen Putin vor, er habe die Abstimmung auf unfaire Weise beeinflusst. So sei die Bevölkerung auf der Krim eingeschüchtert gewesen, weil Putin dort russische Soldaten stationierte, während die ukrainischen Soldaten entwaffnet wurden. Putin weist diese Vorwürfe zurück und betont, dass es eine vollkommen demokratische Abstimmung war. Zudem spricht er vom Selbstbestimmungsrecht der Völker. Nach diesem steht es jedem Volk frei, über sich selbst zu bestimmen. Die Russen auf der Krim hätten also das Recht, zu Russland zu gehören.
Krimtataren in traditioneller Kleidung
Das „Schwalbennetz“, ein Schloss über einer Klippe in der Nähe von Jalta