Neandertaler: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Juli 2016, 21:07 Uhr

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Eine Puppe im Neanderthal-Museum in Mettmann, einer Stadt bei Düsseldorf. Man hat die Puppe so gemacht, wie ein Neandertaler ausgesehen haben müsste. Aber die Puppe wurde auch in heutige Kleidung gesteckt. Die Besucher des Museums können sich fragen, ob sie einen Neandertaler erkennen würden, wenn sie ihn so auf der Straße treffen würden.

Neandertaler nennt man eine bestimmte Art von Menschen, die vor vielen tausend Jahren gelebt haben. Diese Urmenschen aus der Steinzeit waren schon Menschen und konnten wahrscheinlich so denken wie wir. Ihr Körper war aber noch unterschiedlich zum Körper von uns heutigen Menschen.

Im Jahr 1856 fand man im Neanderthal bei Düsseldorf die Knochen eines Menschenschädels. Zwei Wissenschaftler glaubten schon damals, dass die Knochen zu einem Urmenschen gehörten. Es dauerte aber noch dreißig Jahre, bis man ihnen recht gab: Die meisten Wissenschaftler dachten erst, die Knochen stammten von einem normalen Menschen, der eine Krankheit hatte.

Die Neandertaler haben sich in Europa entwickelt, während die heutigen Menschen aus Afrika stammen. Auch im Westen von Asien hat man Überreste gefunden. Die ersten Neandertaler gab es vor über zweihunderttausend Jahren. Eine Zeit lang lebten sie gleichzeitig mit den heutigen Menschen. Vor etwa 30.000 Jahren sind sie ausgestorben.

Wie sahen Neandertaler aus?

Datei:Neandertaler mourning full - Museum Neandertal.jpg
Ob Neandertaler gebetet oder getrauert haben? Bis heute ist beides nicht völlig sicher. Im Neanderthal-Museum zeigt man diese Puppe vor einem Grab.

Heutzutage kennt man die Knochen von über dreihundert Neandertaler-Menschen. Wissenschaftler haben vermutet, wie sie damals ausgesehen haben könnten. Lange Zeit beschrieb man sie als besonders roh, hässlich und dumm, die eher wie wilde Tiere als wie Menschen herumgelaufen sind.

Nach dem, was man heute weiß, waren die Neandertaler wohl nicht so anders als wir heutigen Menschen. Neandertaler waren deutlich stämmiger, aber auch kleiner. Der Kopf war länglicher und so gebaut, dass der Teil hinter den Augenbrauen stärker ausgeprägt war.

Ansonsten weiß man eher wenig über Neandertaler. Wahrscheinlich hatten sie Werkzeuge aus Stein und auch einfache Kleidung aus Fellen. Sie haben aber keine Malereien oder Schrift hinterlassen. Lange Zeit zweifelten die Wissenschaftler, ob die Neandertaler überhaupt sprechen konnten. Heute hat man Schädelreste, die vermuten lassen: Neandertaler konnte wohl sprechen. Ob sie es wirklich getan haben, und wie sich ihre Sprachen anhörten, ist wiederum völlig unbekannt.

Warum gibt es keine Neandertaler mehr?

Ein Wissenschaftler untersucht einen Knochen eines Neandertalers. Aus diesem Knochen holt er Erbgut.

Die jüngsten Knochen von Neandertalern, die man gefunden hat, sind etwa 30.000 Jahre alt. Danach haben vermutlich keine Neandertaler mehr gelebt. Wissenschaftler haben sich gewundert, wie das gekommen sein mag.

Manche Wissenschaftler glauben, dass die heutigen Menschen die Neandertaler ermordet haben könnten. Einen Beweis dafür, wie Spuren von Kämpfen, gibt es nicht. Oder aber die Neandertaler hatten nicht genug essen: Ihre kräftigen Körper brauchten mehr Energie. Vielleicht konnten die Neandertaler tatsächlich weniger, um auf Dauer im kalten Euroüa zu überleben.

Es haben wohl ziemlich wenige Neandertaler gelebt: Vielleicht waren es nur einige tausend oder zehntausend gleichzeitig. Bei so wenigen Menschen kann es passieren, dass sie durch eine Seuche oder an Hunger aussterben. Neandertaler haben viel Fleisch gegessen: Wenn die Tiere, die sie gejagt haben, weniger wurden, hatten die Neandertaler ein großes Problem.

Allerdings haben Wissenschaftler auch die Gene der Menschen angeschaut, das Erbgut, aus dem unsere Körper entstehen. Man vermutet, dass im Erbgut auch einige Gene von Neandertalern enthalten sind. Demnach müssten manchmal Neandertaler und Menschen der heutigen Sorte Kinder miteinander gehabt haben. Das wäre aber nur sehr selten passiert.