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Märzrevolution: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Mai 2017, 23:16 Uhr
Die Märzrevolution fand in Deutschland in den Jahren 1848 und 1849 statt. Menschen in verschiedenen Teilen Deutschlands waren unzufrieden, wie sie lebten. So kam es zu mehreren Aufständen gegen die deutschen Staaten.
Begonnen hatten die Unruhen in Europa in Frankreich: Dort haben im Februar 1848 die Menschen den König abgesetzt. Nach Deutschland kam die Welle des Aufstandes im März. Daher kommt der Ausdruck „Märzrevolution“. Eine Revolution bedeutet soviel wie eine große Veränderung. Im Frühjahr gab es sogar richtige Kämpfe zwischen Soldaten der Demokraten einerseits und den deutschen Staaten andererseits.
Damals gab es noch keinen Staat Deutschland, sondern nur den Deutschen Bund. Das war ein Verein von deutschen Staaten wie Österreich, Preußen und Bayern. Den gemeinsamen deutschen Staat, ein Deutsches Reich, wollten viele Leute damals errichten.
In den deutschen Staaten hatten aber Fürsten noch viel Macht, wie der Kaiser von Österreich und der König von Preußen. Beide wollten, dass sich möglichst wenig ändert. Schließlich haben sie die Revolution bekämpft und die Anhänger der Revolution bekämpft, vor allem die Demokraten.
Was wollten die Deutschen in der Märzrevolution?
Viele Menschen in Deutschland waren unzufrieden – aus verschiedenen Gründen. In den Jahren davor gab es viel Armut, unter anderem, weil die Ernte schlecht war. Andere Leute wollten, dass der Adel nicht mehr so viel bestimmen durfte. Außerdem wollten manche Leute freier leben, zum Beispiel sagen und schreiben dürfen, was sie meinten: Meinungsfreiheit.
Nicht zuletzt waren Menschen mit dem Deutschen Bund unzufrieden. Sie hatten Angst, dass der Deutsche Bund im Falle eines Krieges Deutschland nicht gut genug beschützen könnte. Außerdem wollten sie einen modernen Staat Deutschland, der dafür sorgt, dass in ganz Deutschland dieselben Gesetze, Maße und Gewichte gelten.
Die Staaten im Deutschen Bund waren erschrocken über die vielen Menschen, die auf die Straße gingen und demonstrierten. Sie ließen daher das Volk ein Parlment wählen, die Deutsche Nationalversammlung. Sie traf sich seit dem Mai 1848, erließ Gesetze, schuf eine deutsche Flotte und setzte eine deutsche Regierung ein.
Außerdem dachte die Nationalversammlung einen besonderen Auftrag erhalten: Sie sollte sich eine Verfassung für einen gemeinsamen deutschen Staat ausdenken. In der Verfassung sollten die wichtigsten Regeln festgeschrieben sein. Am 28. März 1849 war die Verfassung fertig. Die Nationalversammlung wählte außerdem den preußischen König zum deutschen Kaiser.
Wie endete die Revolution?
Der preußische König, Friedrich Wilhelm der Vierte, wollte aber nicht Kaiser werden. Jedenfalls wollte er die Krone nicht von einer Nationalversammlung erhalten, sondern von den anderen Fürsten. Er bekämpfte die Nationalversammlung und schickte Soldaten gegen Aufständische. Die letzten Demokraten mussten sich im Juli 1849 ergeben. In Österreich dauerte es noch länger, bis der österreichische Kaiser wieder im ganzen Land herrschen konnte.
Damit war die Frage aber noch nicht beantwortet, was aus Deutschland werden sollte. Der preußische König versuchte jetzt, auf eigene Faust Deutschland zu einigen. Aber auch ihm gelang es nicht: Die Könige der größeren Staaten, allen voran Bayern, hatten kein Interesse. Sie wollten ihre Unabhängigkeit nicht verlieren.
Auch Österreich war dagegen, dass Preußen ein neues Deutschland erschuf. Denn Österreich mit seinen vielen Völkern und Ländern wäre nicht dabei gewesen. Viel lieber wollte Österreich, dass es den Deutschen Bund wieder gab. Weil Russland Österreich unterstützte, ist es auch so gekommen: Seit dem Jahr 1851 funktionierte wieder der alte Deutsche Bund, so gut wie unverändert.
Was blieb von der Revolution übrig?
Viele Deutscche denken heute traurig über die Zeit der Märzrevolution nach. Obwohl so viele Leute für die Revolution waren, hat sich nichts verbessert. Die Revolutionäre und die Nationalversammlung haben versagt, wohl, weil sie nicht hart genug für ihre Ideen gekämpft haben.
Die Forscher sind da aber oft anderer Meinung. Sie finden, dass die Revolutionäre vielleicht nicht alles richtig gemacht haben. Aber die Lage Deutschlands damals war nun einmal sehr verwickelt: Es gab Adlige, reiche Bürger, arme Bürger und Arbeiter. Manche Deutschen waren katholisch, andere protestantisch. Österreich und Preußen waren gegen die Revolution, gönnten aber auch einander nicht, dass sie stärker wurden. Einige wollten ein Deutschland mit einem starken Kaiser, andere wollten, dass Deutschland eine Republik wurde.
Die Revolution wurde zwar niedergeschlagen. Die deutschen Staaten machten die Veränderungen wieder rückgängig. Aber das heißt nicht, dass sich gar nichts verändert hätte. In Preußen zum Beispiel gab es erst seit der Revolution eine eigene Verfassung für ganz Preußen. Einige besondere Rechte für Adlige waren abgeschafft worden.
In der Zeit der Revolution hatten die Deutschen viel erlebt: freie Wahlen für eine Nationalversammlung und andere Parlamente. Zeitungen, in denen man frei seine Meinung sagen dürfte. Freie Vereine und auch Parteien. Daran erinnerten sich die Deutschen noch lange Zeit. Diese Erinnerung konnte kein Fürst ungeschehen machen. Zwanzig Jahre gab es schließlich ein Deutsches Kaiserreich, auch wenn es nicht ganz so aussah, wie man es sich erhofft hatte.