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Version vom 4. Januar 2018, 00:04 Uhr
Pilze sind Lebewesen, die auf den ersten Blick wie Pflanzen aussehen. Im Gegensatz zu Pflanzen brauchen Pilze das Licht der Sonne nicht zum Leben. Wissenschaftler meinen, dass Pilze Tieren mehr ähneln als Pflanzen. Das hat mit der Art und Weise zu tun, wie Pilze Nahrung aufnehmen und wie sie Energie speichern.
Was wir meistens als Pilz bezeichnen, ist nur ein Teil des gesamten Lebewesens. Bei Großpilzen sehen wir nämlich oft nur den Fruchtkörper, der für die Vermehrung da ist. Der eigentliche Pilz ist ein feines, meist fast unsichtbares Geflecht im Boden oder im Holz.
Pilze sind sehr wichtig im Kreislauf der Natur: Sie zerkleinern Abfälle, tote Tiere und tote Pflanzen. Die werden dadurch wieder zu Erde. Diese Arbeit erledigt beispielsweise der Schimmelpilz. Wenn der jedoch Nahrungsmittel oder Wohnräume befällt, ist Vorsicht geboten, oder es muss sogar ein Fachmann her.
In den USA gibt es einen Pilz, der über eine Fläche von fast neun Quadratkilometern gewachsen ist. Wahrscheinlich ist er 2400 Jahre alt. Dieser Pilz ist eines der ältesten und größten Lebewesen unserer Erde.
Wie ernähren und vermehren sich Pilze?
Pilze nehmen ihre Nährstoffe durch die Oberfläche auf, sie müssen sie also nicht essen und schlucken. Meist stoßen sie eine Art Speichel durch die Oberfläche aus. Damit wird die Nahrung so zerkleinert, dass sie durch die Oberfläche in den Pilz hineingelangen kann.
Die Fortpflanzung erfolgt bei den meisten Pilzen ungeschlechtlich. Die Pilze spalten einfach winzige Teilchen von sich ab, die nennt man Sporen. Die fallen dann ab, oft werden sie durch den Wind weggetragen. Fallen sie an einen günstigen Ort, können sie dort weiterwachsen.
Wie nutzen die Menschen die Pilze?
Einige Pilze können gegessen werden. Das hat der Mensch seit jeher gewusst. Es gibt gesunde, schmackhafte Pilze. Andere sind zwar nicht schmackhaft, sie schaden aber auch nicht. Eine dritte Gruppe verursacht Bauchschmerzen, ist aber nicht weiter gefährlich. Eine vierte Gruppe von Pilzen ist so giftig, dass Menschen sterben, wenn sie davon essen. Man sollte daher nur Pilze aus der Natur essen, wenn man sich auskennt, oder sie von einem Fachmann kontrollieren lassen.
Sehr wichtig ist ein besonderer Pilz beim Brot-Backen: die Hefe. Dieser Pilz besteht aus einzelnen Zellen. Wenn es feucht und warm ist, verarbeiten sie Zucker, den sie auch im Mehl finden. Dabei entsteht ein unschädliches Gas, das Kohlendioxid. Das macht die Löcher im Teig. Zudem entsteht eine Säure, die gibt dem Brot seinen typischen Geschmack.
Hefepilze braucht es auch bei der Herstellung von Bier. Im Bier hat es immer Getreide. Daraus nimmt die Hefe den Zucker und macht daraus Alkohol. Zudem entsteht ebenfalls das Gas Kohlendioxid, das macht die Bläschen im Bier.
Zur Herstellung von Käse braucht man manchmal bestimmte Schimmelpilze. Der Weißschimmel-Käse ist innen weich und hat außen eine weiße Schicht, die Schimmelpilze gemacht haben. Der Blauschimmel-Käse enthält blaue Einschlüsse, die ebenfalls ein Schimmelpilz gemacht hat. Auch in vielen verschiedenen Joghurts und ähnlichen Produkten waren Pilze am Werk. Sie geben den Produkten einen besonderen Geschmack.
Eine besondere medizinische Bedeutung hat ein Schimmelpilz, aus dem man das Antibiotikum Penicillin herstellt. Es hilft gegen verschiedene Erkrankungen durch Bakterien-Infektionen für die es vor der Entdeckung des Penicillins keine Hilfe gab.
Zu „Pilze“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.