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Version vom 13. Januar 2018, 23:05 Uhr
Ein Staudamm ist ein großer, von Menschen angelegter Damm. Er staut einen Fluss zu einem See auf. Das Wasser steht dann höher, als es normal der Fall wäre und bedeckt das Land unter sich. Menschen, die im Tal oberhalb des Staudamms wohnen, müssen daher umziehen. Einen solchen Staudamm nennt man auch eine Talsperre.
Der Staudamm kann aus Erde und Geröll bestehen. Manchmal entsteht er sogar auf natürliche Weise, zum Beispiel nach einem Erdrutsch. Heutzutage benutzen die Menschen für Staudämme Beton, Ton, Lehm und Mauerwerk. Strenggenommen nennt man das eine Staumauer, denn ein Damm besteht eigentlich nur aus aufgeschütteter Erde.
Ein Deich hingegen soll verhindern, dass das Meer ein Stück des Landes überflutet. Hier geht es also darum, mehr Land zu gewinnen. Deiche findet man deshalb immer im flachen Land. Staudämme baut man in Tälern.
Wozu bauen die Menschen Staudämme?
Durch einen Staudamm entsteht ein See. Man kann dann mehr Fische fangen. Vor allem aber haben die Menschen schon früher Wasser aufgestaut, damit sie mehr Trinkwasser haben oder Wasser, um damit ihre Felder zu bewässern.
Die Menschen wollen auch nicht, dass das Wasser eines Sees oder Flusses zu hoch oder niedrig ist. Mit einem Staudamm hat man Einfluss darauf, wie hoch der Wasserstand ist: Man lässt viel oder wenig Wasser durch Öffnungen abfließen. So kann man sich vor Überschwemmungen schützen.
Seit etwa hundert Jahren hat man noch einen anderen Grund dafür, Staudämme zu bauen. Man lässt einen Teil des Wassers durch eine Turbine fließen. Auf diese Weise entsteht elektrischer Strom. Zudem kann man die Schleusen genau dann öffnen, wenn man den Strom braucht. Heute baut man die meisten großen Staudämme vor allem wegen des Stroms.
Haben Staudämme auch Nachteile?
Den größten Nachteil erleiden die Menschen, deren Haus und Bauernland unter Wasser gesetzt wird. Das größte Bauwerk ist die Drei-Schluchten-Talsperre am Fluss Jangtsekiang in China. Dort mussten fast zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden.
Häuser, Schulen, Strassen und vieles mehr versinkt im Wasser und muss neu gebaut werden. Das kostet viel Geld. Aber auch alte Tempel und andere Kulturgüter verschwinden für immer. Als der Nil bei Assuan in Ägypten gestaut wurde, drohte sogar der berühmte Tempel von Abu Simbel zu versinken. Um dieses Weltkulturerbe zu retten, wurde der Tempel zerlegt und an einer höheren Stelle wieder aufgebaut.
Vorher überschwemmte der Nil jedes Jahr das Land. Er brachte viel fruchtbaren Schlamm mit sich, der für die Landwirtschaft wie Dünger wirkte. Seit der Nil gestaut ist, bleibt dieser Dünger aus. Die Bauern müssen seither viel Geld für Kunstdünger ausgeben.
Auch die Natur leidet unter dem Bau von Staudämmen. Hänge können ins Rutschen geraten. Wenn das Wasser steht anstatt zu fließen, lagert es dort seinen Sand ab. Das verändert das Leben für alle Tiere im Wasser. In der Schweiz hat man sich lange dagegen gewehrt, dass die Grimsel-Staumauer höher gebaut wurde. Durch ein Ansteigen des Wasserstandes wäre nämlich ein Wald unter Wasser gesetzt worden, in dem viele verschiedene Pflanzen wachsen.
Die Seeklause in Steeg liegt in Österreich. Schon seit fünfhundert Jahren regelt man damit den Wasserstand.
Der Stausee Rehnenmühle nimmt viel Wasser auf, bevor die Gegend von Hochwasser überschwemmt werden kann.
Zu „Staudamm“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.