Sechseck: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon - Das Freie Kinderlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
(erweitert)
(ich habe manches umformuliert - bei nichtgefallen bitte wieder ändern! lieben gruß ziko)
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Datei:Hexagonal tiling.svg|miniatur|Mit Sechsecken lässt sich eine Fläche gut füllen.]]
 
[[Datei:Hexagonal tiling.svg|miniatur|Mit Sechsecken lässt sich eine Fläche gut füllen.]]
 
[[Datei:Bienenwabe mit Eiern und Brut 5.jpg|mini|Bienenwaben sind Sechsecke, wie sie in der [[Natur]] vorkommen.]]
 
[[Datei:Bienenwabe mit Eiern und Brut 5.jpg|mini|Bienenwaben sind Sechsecke, wie sie in der [[Natur]] vorkommen.]]
Das Sechseck ist eine [[Geometrie|geometrische]] Figur aus sechs Ecken und sechs Seiten. Das reguläre Sechseck ist neben dem [[Dreieck]] und dem [[Viereck]] das einzige gleichseitige Vieleck, mit dem eine Ebene lückenlos gefüllt werden kann. Deshalb haben zum Beispiel Fliesen oft die Form eines Sechsechs. Wabenförmigen Konstruktionen sind außerdem sehr fest und verbrauchen wenig Material. Sie vereinen zum Beispiel den Vorteil des Kreises (geringe Umrandung) mit dem Vorteil des Dreiecks oder Vierecks (lückenlose Ausfüllung einer Fläche). Mit [[Kreis|Kreisen]] lässt sich eine beliebige Fläche nicht vollständig bedecken. Die nächstbessere Lösung ist ein Vieleck. Von allen regelmäßigen Vielecken, die eine Fläche bedecken, ist das Sechseck das kreisähnlichste.
+
Das Sechseck ist eine [[Geometrie|geometrische]] Figur aus sechs Ecken und sechs Seiten. Die Seiten sind immer gleich lang, und die Winkel in der Figur sind auch gleich: immer 120 Grad. Man spricht auch von Waben.
  
Legt man gleichgroße Sechsecke aneinander, erhält man eine geschlossene Fläche, wie man sie häufig als Parkett, Bürgersteige oder Fußböden findet. Man kann zwar auch Dreiecke oder Quadrate nehmen. Doch Sechsecke haben die stumpfesten Ecken und die brechen nicht so leicht wie spitze Ecken. Das Sechseck sorgt für Stabilität: Sogar Schaumblasen ordnen sich oft zu einem Muster, das wie eine Bienenwabe aussieht. Grundelement für Sechsecke ist der 120-Grad-Winkel.  
+
Sechsecke sieht man häufig auch in der [[Kunst]] und der [[Technik]]. Wenn man die ersten drei Zahlen zusammenzählt, also 1, 2 und 3, dann kommt man auf die Summe sechs. In der Kunst des [[Judentum|Judentums]] und des [[Christentum|Christentums]] sieht man daher die Sechs  als ein Sinnbild dafür, dass [[Gott]] allmächtig ist.
  
Ein Sechseck lässt sich ziemlich leicht mit Zirkel und [[Lineal]] konstruieren. Wandert man mit einem Zirkel, mit dem man einen Kreis geschlagen hat, einmal über den Kreisumfang, kommt man nach sechs Schritten wieder genau am Anfang an. Der Zirkel macht bei jedem Schritt eine Abkürzung: geradeaus statt am Kreisbogen entlang.
+
== Warum ist ein Sechseck gut in der Technik? ==
 +
Wenn eine Ebene lückenlos gefüllt werden soll, kann man das nur mit wenigen gleichseitigen Vielecken. Das geht nur mit dem [[Dreieck]], dem [[Viereck]] und dem Sechseck. Deshalb haben zum Beispiel Fliesen oft die Form eines Sechsecks.
  
Sechsecke sieht man häufig auch in der [[Kunst]], der [[Natur]] und der [[Technik]]. In der Kunst des [[Judentum|Judentums]] und des [[Christentum|Christentums]] sieht man in der der Zahl Sechs die Summe der ersten drei Zahlen (1+2+3). Die Sechs ist daher ein Sinnbild dafür, dass [[Gott]] allmächtig ist.
+
Wenn man etwas bauen will, hat man mit Waben noch einen Vorteil. Einerseits kann man, wie gesagt, eine Fläche lückenlos bedecken. Dazu braucht man andererseits aber nur wenig Material: Die Umrandung ist nicht so lang. Das erinnert an den Vorteil eines [[Kreis]]es. Mit [[Kreis|Kreisen]] lässt sich eine beliebige Fläche aber nicht vollständig bedecken. Die nächstbessere Lösung ist ein Vieleck. Von allen regelmäßigen Vielecken, die eine Fläche bedecken, ist das Sechseck das kreisähnlichste.
  
Der Astronom [[Johannes Kepler]] war vermutlich der erste, der die Struktur der Schneeflocken beschrieb. In einem Artikel mit dem Titel „''Vom sechseckigen Schnee''“ fragte er sich, warum die Flocken ausgerechnet sechs Strahlen haben. Der Grund für den sechseckigen [[Schnee]] liegt in der Struktur des [[Wasser|Wassers]]. Wasser kann zehn verschiedene Kristallstrukturen bilden, jedoch nur die sechseckige ist im Normalfall stabil.  
+
Legt man gleichgroße Sechsecke aneinander, erhält man eine geschlossene Fläche, wie man sie häufig als Parkett, Bürgersteige oder Fußböden findet. Man kann zwar auch Dreiecke oder Quadrate nehmen. Doch Sechsecke haben die stumpfesten Ecken, und die brechen nicht so leicht wie spitze Ecken. Das Sechseck sorgt für Stabilität: Sogar Schaumblasen ordnen sich oft zu einem Muster, das wie eine Bienenwabe aussieht.
  
Wenn der vulkanische Basalt erstarrt, zerspringt er meist in sechseckige Säulen. Das ist günstiger als etwa Dreiecks- oder Vierecks-Säulen. Dazu wären mehr Risse nötig, was mehr Energie kostet.
+
Ein Sechseck lässt sich ziemlich leicht mit Zirkel und [[Lineal]] konstruieren. Mit einem Zirkel schlägt man normalerweise einen Kreis. Wandert man danach mit dem Zirkel einmal über den Kreisumfang, kommt man nach sechs Schritten wieder genau am Anfang an. Der Zirkel macht bei jedem Schritt eine Abkürzung: geradeaus statt am Kreisbogen entlang.
 +
 
 +
== Wo sieht man noch Sechsecke? ==
 +
 
 +
In der [[Natur]] findet man oft Sechsecke. Wenn zum Beispiel der vulkanische Basalt erstarrt, zerspringt er meist in sechseckige Säulen. Das ist günstiger als etwa Dreiecks- oder Vierecks-Säulen. Dazu wären mehr Risse nötig, was mehr Energie kostet.
 +
 
 +
Der Astronom [[Johannes Kepler]] war vermutlich der erste, der die Struktur der Schneeflocken beschrieb. Er schrieb „Vom sechseckigen Schnee“ und fragte sich, warum die Flocken ausgerechnet sechs Strahlen haben. Der Grund für den sechseckigen [[Schnee]] liegt in der Struktur des [[Wasser|Wassers]]. Wasser kann zehn verschiedene Kristallstrukturen bilden, doch normalerweise ist nur die sechseckige stabil.  
  
 
<gallery>
 
<gallery>

Version vom 19. Juni 2018, 16:22 Uhr

Mit Sechsecken lässt sich eine Fläche gut füllen.
Bienenwaben sind Sechsecke, wie sie in der Natur vorkommen.

Das Sechseck ist eine geometrische Figur aus sechs Ecken und sechs Seiten. Die Seiten sind immer gleich lang, und die Winkel in der Figur sind auch gleich: immer 120 Grad. Man spricht auch von Waben.

Sechsecke sieht man häufig auch in der Kunst und der Technik. Wenn man die ersten drei Zahlen zusammenzählt, also 1, 2 und 3, dann kommt man auf die Summe sechs. In der Kunst des Judentums und des Christentums sieht man daher die Sechs als ein Sinnbild dafür, dass Gott allmächtig ist.

Warum ist ein Sechseck gut in der Technik?

Wenn eine Ebene lückenlos gefüllt werden soll, kann man das nur mit wenigen gleichseitigen Vielecken. Das geht nur mit dem Dreieck, dem Viereck und dem Sechseck. Deshalb haben zum Beispiel Fliesen oft die Form eines Sechsecks.

Wenn man etwas bauen will, hat man mit Waben noch einen Vorteil. Einerseits kann man, wie gesagt, eine Fläche lückenlos bedecken. Dazu braucht man andererseits aber nur wenig Material: Die Umrandung ist nicht so lang. Das erinnert an den Vorteil eines Kreises. Mit Kreisen lässt sich eine beliebige Fläche aber nicht vollständig bedecken. Die nächstbessere Lösung ist ein Vieleck. Von allen regelmäßigen Vielecken, die eine Fläche bedecken, ist das Sechseck das kreisähnlichste.

Legt man gleichgroße Sechsecke aneinander, erhält man eine geschlossene Fläche, wie man sie häufig als Parkett, Bürgersteige oder Fußböden findet. Man kann zwar auch Dreiecke oder Quadrate nehmen. Doch Sechsecke haben die stumpfesten Ecken, und die brechen nicht so leicht wie spitze Ecken. Das Sechseck sorgt für Stabilität: Sogar Schaumblasen ordnen sich oft zu einem Muster, das wie eine Bienenwabe aussieht.

Ein Sechseck lässt sich ziemlich leicht mit Zirkel und Lineal konstruieren. Mit einem Zirkel schlägt man normalerweise einen Kreis. Wandert man danach mit dem Zirkel einmal über den Kreisumfang, kommt man nach sechs Schritten wieder genau am Anfang an. Der Zirkel macht bei jedem Schritt eine Abkürzung: geradeaus statt am Kreisbogen entlang.

Wo sieht man noch Sechsecke?

In der Natur findet man oft Sechsecke. Wenn zum Beispiel der vulkanische Basalt erstarrt, zerspringt er meist in sechseckige Säulen. Das ist günstiger als etwa Dreiecks- oder Vierecks-Säulen. Dazu wären mehr Risse nötig, was mehr Energie kostet.

Der Astronom Johannes Kepler war vermutlich der erste, der die Struktur der Schneeflocken beschrieb. Er schrieb „Vom sechseckigen Schnee“ und fragte sich, warum die Flocken ausgerechnet sechs Strahlen haben. Der Grund für den sechseckigen Schnee liegt in der Struktur des Wassers. Wasser kann zehn verschiedene Kristallstrukturen bilden, doch normalerweise ist nur die sechseckige stabil.

Ein Ball aus regelmäßigen Sechsecken ist jedoch nicht möglich. Ein Fußball setzt sich aus Fünfecken und Sechsecken zusammen. Die Wölbung entsteht durch den Innendruck.