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Künstlicher Baum
Ein künstlicher Baum ist eine Luft-Waschmaschine, die Kohlenstoffverbindungen wie das Klimagas Kohlenstoffdixoxid (CO2) und Schwefelgase aus der Luft heraus wäscht.
Am Anfang benutzte man das nur in der Rauchgasentschwefelung, also im Abgas von Motoren und Kaminen. Wenn man Schweröl verbrennt führt das zu saurem Regen, der den Bäumen schadet. Der Grund sind die Schwefelverbindungen im Schweröl. Man wollte die sauren Gase, die zu saurem Regen führen, einfach aus dem Abgas herauswaschen. Dabei hat sich gezeigt, dass man kohlenstoffhaltige Verbindungen genauso herauswaschen kann, teilweise mit den gleichen Waschmitteln. Diese Waschmittel sind meistens Amine. Im Rauchgas aus Kaminen und Schornsteinen ist sehr viel von solchen Gasen vorhanden. Wenn ungefilterten Schornsteine, Kamine und Auspuffrohre einfach in die Umwelt gelassen werden, sind deren Gase in der Luft vorhanden. Das brachte Wissenschaftler auf die Idee, die Luft von solchen Gassen zu waschen oder solche Gase aus der Luft zu ernten. Weil Pflanzen wie Bäume sich auch CO2 aus der Luft nehmen, gab man diesen Maschinen den Namen „künstlicher Baum“.
Was ist ein Aminwäscher?
Ein Aminwäscher besteht aus einem großen sichtbaren Ventilator der die Luft ansaugt und durch den Aminwäscher drückt. Je nachdem welches Amin in dem Aminwäscher ist, werden diverse Gase darin absorbiert, also gelöst. Wie das Wasser schmutzig wird, wenn man etwas dreckiges darin wäscht. Nun führt man das flüssige Armin in einem geschlossenen Behälter und wärmt es auf. Warmes Amin kann seine gelösten Gase nicht halten und sie lässt sie wieder los. Die Gase sammeln sich oben im Behälter. Das ist wie wenn man eine Sprudelflasche schüttelt, dann kommt die Kohlensäure als CO2 wieder aus dem Wasser und baut Druck in der Flasche auf.
Von diesem Behälter aus kann man die Gase mit Schläuchen oder Rohren einfach herausleiten. Dann muss man das Amin wieder abkühlen und zurück in den Aminwäscher führen, damit es dort weitere Luft waschen kann.
Neben den Aminen gibt es noch andere Stoffe, die CO2 aus der Luft waschen können.
Was kann man aus Kohlenstoff machen?
Während man eine Entschwefelung von Rauchgas zunächst nur wegen der Umwelt und der Herstellung von Gips gemacht hat, kann man das CO2 noch für andere Sachen benutzen. Man hat versucht tonnenweise CO2 unter die Erde zu pressen wo es sich im Basaltgestein, das in der Nähe von Vulkanen vorhanden und aus abgekühlter Lava entstanden ist, wo es chemisch verbindet und dauerhaft gespeichert wird. Andererseits kann man mit viel Energie den Kohlenstoff vom Sauerstoff befreien und wiederverwenden. Damit sich das lohnt, braucht man entweder erneuerbare Energie wie Sonne, Wind und Wasser oder wenn es nicht anders geht: Atomstrom. Mit dem Strom kann man Wasser zersetzen und den daraus gewonnenen Wasserstoff dazu verwenden um aus dem CO2 wieder Methan (=Stadtgas) zu machen oder künstliches Benzin. Nur für das künstliche Benzin benötigt man etwa 20 Kilowattstunden Strom für einen Liter. Für einen Liter künstliches Diesel benötigt man etwas mehr Strom. Weil das so viel Strom ist, hatten Wissenschaftler empfohlen, solchen künstlichen Kraftstoff im Moment nur für Flugzeuge einzusetzen.
In der Schweiz steht ein Gewächshaus, dem man CO2 aus so einem künstlichen Baum zu führt, damit es die Pflanzen im Gewächshaus leichter aufnehmen können. In der Praxis hat mehr CO2 unterschiedliche Effekte auf Pflanzen. Sie wachsen schneller, aber einige produzieren weniger von den einen Vitaminen und mehr von den anderen. Man nennt diese Pflanzen „C3“ und „C4 Pflanzen“.
Kann man mit künstlichen Bäumen das Klima retten?
Im Moment nicht, da gibt es noch zu wenige Anlagen, die so viel CO2, dass wir täglich freisetzen nicht verarbeiten können. Wenn man aber mehr dieser Anlagen baut, kann man Gas, Benzin, Diesel und Kraftstoff für Flugzeuge künstlich herstellen und den Kohlenstoff darin wiederverwenden.