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Francisco Franco
Francisco Franco war ein Politiker aus Spanien. Fast vier Jahrzehnte lang regierte er sein Land als Diktator. Weil Franco zuvor ein Chef in der Armee gewesen war, bezeichneten ihn seine Anhänger auch als „General Franco“.
Franco schaffte die Demokratie ab und machte Spanien zu einem totalitären Staat. Wer gegen ihn war, wurde hingerichtet oder eingesperrt. Er fand den Faschismus von Adolf Hitler und Benito Mussolini gut. Anfangs war er sogar deren Verbündeter, verhielt sich im Zweiten Weltkrieg aber neutral.
Die Zeit, in der Franco regierte, nennt man in Spanien Franquismus, sprich: Frankismus. Francos Herrschaft endete erst im Jahr 1975, als der Diktator starb.
Was erlebte Franco als er jung war?
Franco wurde im Jahr 1892 in Ferrol geboren. Das liegt an der Küste im äußersten Nordwesten Spaniens. Als Kind sah er, wie die spanische Flotte dort eine schwere Niederlage gegen die USA einstecken musste. Das hatte großen Einfluss auf sein späteres Denken.
Francos Vater war sehr streng. Er wollte, dass Franco ein guter Soldat wird. Der kleine Junge galt schon damals als zäh und furchtlos. Laut seiner Schwester soll er sich einmal eine glühende Nadel aufs Handgelenk gepresst haben, ohne dabei eine Miene zu verziehen.
Seine Furchtlosigkeit verhalf ihm später dazu, in der Armee schnell aufzusteigen. Mit nur 22 Jahren wurde er Hauptmann. Damals kämpfte er in der spanischen Kolonie Marokko gegen aufständische Berber. Wegen einer Verletzung musste er jedoch einige Jahre später nach Spanien zurückkehren. Dort heiratete er Carmen Polo y Martínez-Valdés, eine Tochter aus reichem Hause.
Wie wurde Franco zum Diktator?
Im Jahr 1932 wurde Spanien eine Republik. Die Monarchie wurde abgeschafft und man trennte die Kirche vom Staat. Auch sorgte man dafür, dass die Reichen und Adeligen nicht mehr so mächtig sind und die einfachen Arbeiter mehr zu sagen haben. Nicht alle Spanier mochten die Republik. Besonders die Konservativen in der Armee wollten verhindern, dass Spanien zu einem sozialistischen Staat wird.
Francisco Franco war inzwischen General geworden. Im Jahr 1936 versuchte er mithilfe der Armee durch Gewalt der Herrscher von Spanien zu werden. Dadurch brach ein Bürgerkrieg aus. Der Spanische Bürgerkrieg dauerte drei Jahre. 1939 hatten Francos Soldaten ganz Spanien erobert. Unter anderem hatten sie dabei Unterstützung von Deutschland und Italien erhalten.
Was machte Franco als Diktator?
Kurz nachdem Franco an die Macht kam, ließ er zahlreiche Leute hinrichten, die im Krieg gegen ihn waren. Andere ließ er in die Konzentrationslager der Nationalsozialisten bringen. Manchmal reichte es, positiv über die Republik zu reden, um eingesperrt zu werden.
Hitler wollte Franco überreden, beim Zweiten Weltkrieg mitzumachen. Franco entschied sich jedoch neutral zu bleiben. Er stellte Hitler allerdings spanische Soldaten für die Eroberung Russlands zur Verfügung.
Minderheiten wie die Basken und Katalanen behandelte Franco schlecht. Sie sollten ihre Kultur ablegen und möglichst schnell Spanier werden. In der Schule durften Kinder zum Beispiel nicht auf Katalanisch reden. Sonst wurden sie vom Lehrer bestraft.
Franco machte Spanien aber auch moderner. Er ließ in trockenen Gegenden Staudämme bauen, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Anschließend wurden dort Siedlungen errichtet. In den Siedlungen durften aber nur Menschen leben, die sich dem Regime unterstellten.
Im Oktober 1975 erlitt der Diktator einen Herzinfarkt und lag mehrere Wochen im Krankenhaus. Die Marokkaner nutzen derweil die Unsicherheit in Spanien, um die spanische Kolonie Westsahara zu besetzen. Francos Soldaten leisteten keine Widerstand. Am 15. November 1975 starb Franco. Mehr als eine halbe Millionen Menschen nahmen an seiner Beerdigung teil. Rund ein Jahr später wurden in Spanien öffentliche Wahlen zugelassen. Seitdem ist das Land wieder eine Demokratie.