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Konzentrationslager
Ein Konzentrationslager ist ein Ort, an dem Menschen eingesperrt sind. Mit Konzentration ist gemeint: Menschen, die normalerweise irgendwo anders verstreut über das Land leben, werden zusammengebracht und gemeinsam bewacht. Ein Lager kann aus Zelten oder einfachen Hütten oder Häusern bestehen. Heute denkt man bei dem Wort vor allem an die deutschen Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg.
Ursprünglich ging es um Lager, in denen man Kriegsgefangene anderer Länder eingesperrt hat. Diese Soldaten der anderen Länder sollten nicht weiterkämpfen können. Man sagt auch Internierungslager. Außerdem richteten Länder im Krieg Lager für Menschen ein, die gar keine Soldaten waren, darunter auch Frauen und Kinder. Sie sollten den Soldaten nicht helfen können.
Heute gibt es Lager in vielen Staaten der Welt, normalerweise in Diktaturen. Dort bewacht und quält der Staat Menschen, die er aus irgendeinem Grund nicht mag. Sie haben gegen die Diktatur protestiert oder haben eine bestimmte Religion. Gerade in Deutschland scheut man sich oft, diese Lager ein Konzentrationslager zu nennen. Man will nicht die Konzentrationslager von früher verharmlosen. Andere finden: Auch in den heutigen Lagern geht es schlimm zu, und das muss man auch so benennen.
Was waren Konzentrationslager im Nationalsozialismus?
Im Jahr 1933 rissen die Nationalsozialisten und ihre Helfer die Macht in Deutschland an sich. Sie gründeten Konzentrationslager zunächst vor allem für Menschen, die gegen die Politik der Nationalsozialisten waren. Außerdem sperrten sie dort auch ehemalige Verbrecher ein: Ein Verbrecher musste erst im Gefängnis seine Strafe absitzen, und danach kam er ins KZ. Das ist die Abkürzung, die man heute für Konzentrationslager verwendet.
Das KZ war angeblich dazu da, die Gefangenen zu erziehen und zu guten Menschen zu machen. Tatsächlich ging es nur darum, sie zu quälen. Sie mussten nicht nur schwere Arbeit verrichten und erhielten schlechtes Essen: Sie wurden außerdem geschlagen und manchmal gefoltert oder ermordet. Wenn dann jemand aus dem KZ entlassen wurde, sahen alle seine Freunde: Leg dich nicht mit den Nationalsozialisten an, sonst ergeht es dir auch so.
In die KZs kamen außerdem Juden und Roma, aber auch zum Beispiel Homosexuelle oder Zeugen Jehovas. Nach dem Zweiten Weltkrieg trauten sich immer noch viele Leute nicht zu sagen, dass sie im KZ gesessen hatten. Denn noch immer gab es Hass zum Beispiel gegen Roma und Homosexuelle. Es dauerte meist lange, bis der deutsche Staat die Opfer mit Geld entschädigt hat.
An was für Konzentrationslager denkt man heute zumeist?
Die nationalsozialistische Regierung von Adolf Hitler wollte zunächst, dass alle Juden aus Deutschland verschwinden. Dann, im Zweiten Weltkrieg, eroberte die deutsche Armee viele Länder in Europa. Plötzlich lebten viel mehr Juden unter deutscher Herrschaft.
Die Nationalsozlalisten glaubten, dass Juden gefährlich seien. So ließen sie die Juden ausplündern und in bestimmte Wohnviertel einsperren, die Ghettos. Schließlich haben deutsche Soldaten und ihre Helfer Juden in Konzentrationslager verschleppt. Für die Juden war das allein schon gefährlich, weil so ein Lager schlecht geheizt war oder in Sumpfgebieten mit Krankheiten lag. Sie bekamen auch wenig und schlechtes Essen. Allein dadurch sind bereits viele gestorben, auch durch die strenge Zwangsarbeit. Das war kein Versehen der Wächter. Sie wollten, dass es so kommt.
Den Nationalsozialisten ging das jedoch nicht schnell genug. So befahlen sie schließlich, Juden zu erschießen oder auf andere Weise zu ermorden. Viele wurden dann durch Gas getötet. Die verfolgten Menschen wurden aus anderen Lagern in engen Eisenbahnwagen in einige große KZ transportiert. Man nennt solche Lager auch Vernichtungslager. Der Mord an den europäischen Juden heißt Holocaust oder Shoah.
Was sieht man von den Konzentrationslagern heute?
Im Zweiten Weltkrieg soll es über 40.000 Lager gegeben haben. Ganz Deutschland und die besetzten Gebiete waren also davon übersät. Viele Lager waren klein und dienten als Außenlager für größere KZs. Bekannte große Lager in Deutschland sind Buchenwald im heutigen Thüringen, Dachau bei München und Bergen-Belsen in Niedersachsen. Sie und andere KZs waren schon damals berüchtigt.
Das wohl bekannteste deutsche Lager ist heute das Vernichtungslager Auschwitz. Es bestand eigentlich aus mehreren Lagern und liegt heute in Polen. Dort wurden von 1941 bis 1945 über eine Million Menschen ermordet. Man sagt oft Auschwitz und meint damit den gesamten Holocaust.
Viele Lager wurden abgebaut oder anders genutzt, vor allem die kleineren. Oft haben die Nationalsozialisten absichtlich Lager zerstören lassen, damit man keine Beweise für ihre Verbrechen finden würde. Doch sehr viele Lager sind heute Museen oder Gedenkstätten. Man empfängt Besucher und erklärt ihnen, was dort früher passiert ist. Viele KZ-Einrichtungen sind meist noch vorhanden. Zusätzlich gibt es Fotos und Hörstationen. Dort kann man etwa Erzählungen von überlebenden Opfern hören. Damit soll verhindert werden, dass ihre Erlebnisse vergessen gehen.
Das KZ Natzweiler-Struthof liegt heute in Frankreich. Auf solchen Betten mussten die Gefangenen schlafen.
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So sieht der Friedhof bei der KZ-Gedenkstätte Vaihingen aus.