Kennt ihr auch das Klexikon für Lese-Anfänger? Auf MiniKlexikon.de findet ihr mehr als 900 Artikel von A wie Aal bis Z wie Zoo.
Faschismus
Faschismus heißt eine politische Richtung. Was genau Faschismus bedeutet, darüber streiten sich die Wissenschaftler und Politiker. Manche denken dabei nur an die faschistische Diktatur die es in Italien gegeben hat. Andere finden, dass es noch viele weitere Politiker, Parteien und Regierungen gibt, die faschistisch sind.
Das Wort stammt aus dem Italienischen und letzten Endes aus dem Lateinischen. „Fasces” sind Bündel aus Ruten. In der römischen Republik hatten sogenannte „Liktoren” ein fascis, das war ein Beil, das in ein Rutenbündel eingearbeitet wurde. Damit sollten die sie die höheren Amtsträger beschützen und ihre Regeln durchsetzen. Man verstand es auch als Symbol für die Macht der Staatsmänner. Bei den Italienern war „fascio“ ein Bund, ein Verein.
Im März 1919 gründete Benito Mussolini die „Fasci de combattimento”, die man als Kampfbünde übersetzen kann. Sie trugen ein schwarzes Hemd und misshandelten oder töteten die Gegner von Mussolini. Außer diesen „Schwarzhemden” gründete Mussolini 1921 die Nationale Faschistische Partei. Von 1922 bis 1943 war er der Ministerpräsident von Italien, der Regierungschef.
Damals wurden auch in anderen Ländern Bewegungen und Parteien gegründet, für die Mussolini ein Vorbild war. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Italien und woanders solche Parteien. Manche nannten sich faschistisch, die meisten aber eher nicht.
Die Kommunisten meinten: Hinter den Faschisten stehen in Wirklichkeit die reichen und mächtigen Leute, die Imperialisten. Die Faschisten sind nur ihr Werkzeug, um die Kommunisten zu bekämpfen. Daher sagen viele Kommunisten „Faschist” für ihre Gegner.
Allerdings gibt es auch Wissenschaftler und Politiker, die keine Kommunisten sind, die aber dennoch von Faschismus sprechen. Für sie ist der Faschismus eine gewalttätige Bewegung, die gegen Liberalismus, Sozialismus, die Demokratie, den Rechtsstaat und gegen Parlamente kämpft.
Die meisten Wissenschaftler sagen dafür aber eher „rechtsradikal” oder „rechtsextrem”. Das sind allgemeinere Wörter, mit denen man viele Bewegungen und Parteien meinen kann. Diese Wissenschaftler sagen auch: Zwischen den rechtsradikalen Parteien gibt es große Unterschiede. So war der Nationalsozialismus in Deutschland vielmehr eine rassistische und antijüdische Partei. Außerdem war Hitler vielmehr ein Alleinherrscher, während es in Mussolinis Italien noch einen König und die katholische Kirche gab.