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Geburt
Eine Schwangerschaft dauert bei Menschen etwa neun Monate. Das, was am Ende geschieht, nennt man die Geburt. Bei einer Geburt verlässt das Kind den Bauch der Mutter. Der Tag der Geburt wird in den Jahren danach als Geburtstag gefeiert.
Das Baby wächst in der Gebärmutter, einem Organ im Bauch von Frauen, heran. In der Gebärmutter befindet sich die Fruchtblase. In dieser liegt das Baby geschützt im Bauch der Mutter. Die Fruchtblase ist mit einer Flüssigkeit gefüllt: Das ist das Fruchtwasser. Im Bauch der Mutter befindet sich auch die Plazenta. Man nennt sie auch: Mutterkuchen. Die Plazenta versorgt das Baby durch die Nabelschnur mit Nahrung und Sauerstoff. Nach neun Monaten Schwangerschaft kann das Baby nun auch außerhalb der Gebärmutter leben, denn es hat sich soweit entwickelt, dass es selbst Luft atmen, trinken und schlucken kann. Außerdem wird es wird für das Baby dort jetzt zu eng.
Für die Mutter und auch das Baby ist eine Geburt sehr anstrengend. Viele Mütter gehen deshalb in ein Krankenhaus. Bei der Geburt helfen Ärzte und Hebammen. Das sind Menschen, die besonders für diese Hilfe ausgebildet sind. Manche Mütter gehen auch in ein besonderes Haus: Das Geburtshaus. Dort arbeiten keine Ärzte, sondern nur Hebammen. Manche Frauen entscheiden sich auch für eine Hausgeburt. Das heißt: Das Baby soll in der Wohnung der Frau zur Welt kommen. Eine Hebamme kommt dann nach Hause und bleibt, bis das Kind geboren ist und sicher ist, dass es Mutter und Baby gut geht.
Für die meisten Frauen und Männer ist eine Geburt eines Kindes ein ganz besonderer Moment, auf den sie sich sehr freuen. Deswegen kann auch der Vater bei der Geburt dabeisein, wenn er möchte. Er kann der Frau helfen, sie unterstützen und beobachten, wie sein Kind geboren wird. Um sich auf die Geburt vorzubereiten, besuchen viele Frauen alleine oder mit ihrem Partner einen Kurs zur Vorbereitung. Der Kurs wird von Hebammen geleitet. Dort lernen die Frauen und Männer, was bei einer Geburt passiert, wie man sich bei einer Geburt bewegen kann, wie der Vater die Mutter unterstützen kann und was man gegen die Schmerzen tun kann.
Wie geht eine natürliche Geburt?
Wenn die Gebärmutter anfängt, sich in regelmäßigen Abständen zusammenzuziehen, beginnt die Geburt. Das Zusammenziehen der Gebärmutter nennt man: Wehen, weil sie bei der Mutter starke Schmerzen verursachen. Manche Frauen müssen während der Wehen auch schreien. Die Wehen kommen im Abstand von mehreren Minuten. Dann werden die Abstände immer kürzer. Wenn die Schmerzen für die Frau zu stark werden, kann sie aber auch Medikamente dagegen bekommmen.
Kurz vor oder während der Geburt bekommt die Fruchtblase einen Riss oder sie platzt. Dann rinnt das Fruchtwasser durch die Scheide heraus. Durch die Wehen öffnet sich dann der Muttermund. Das ist der Ausgang der Gebärmutter. Der Muttermund wird so weit, bis das Baby sich dort hindurchpressen kann. Dann drücken die Wehen das Kind aus der Gebärmutter heraus und durch die Scheide. Die Scheide wird durch das Baby so weit gedehnt, bis es hindurchpasst und zur Welt kommt. Dies kann schnell gehen oder viele Stunden andauern, das ist von Geburt zu Geburt ganz unterschiedlich.
Wenn das Baby geboren ist, hängt es noch an der Nabelschnur. Deswegen muss die Nabelschnur durchgeschnitten werden. Manchmal darf das auch der Vater oder die Mutter mit einer speziellen Schere selbst machen. Das ist ein bedeutender Moment, denn das Baby wird dann zum ersten Mal von der Mutter getrennt. Der Schnitt tut weder der Mutter noch dem Baby weh.
In den meisten Fällen hat sich das Baby vor der Geburt so gedreht, dass der Kopf nach unten liegt, zur Scheide hin. Der Kopf kommt dann also zuerst heraus. Darauf folgen die Schultern. Sind die einmal durch, geht der Rest sehr schnell.
Manche Babys sitzen mit dem Po und den Füßen nach unten im Mutterleib. Bei der Geburt kommt dann der Po zuerst heraus. Man nennt dies eine „Steißlage“, weil das Steißbein des Kindes zuerst herauskommt. Das ist die Verlängerung der Wirbelsäule, bei den Tieren der Schwanz. Anschließend kommen der Bauch und die Beine miteinander heraus, zuletzt der Kopf. Eine solche Geburt ist für die Mutter viel schwieriger, weil das Kind so insgesamt dicker ist. Meist machen die Ärzte heute einen Kaiserschnitt, wenn sie auf dem Ultraschallbild eine Steißlage erkennen.
Etwa 15 Minuten nach der Geburt des Babys drückt die Gebärmutter auch noch die Plazenta heraus. Die Plazenta und die Nabelschnur braucht es nicht mehr. Tiere fressen sie auf, damit der Geburtsort sauber bleibt. Im Krankenhaus wird die Plazenta meist verbrannt.
Wie geht eine Geburt durch Kaiserschnitt?
Es gibt Situationen, in denen eine Frau ihr Baby nicht durch eine natürliche Geburt zur Welt bringen kann. Bei manchen Frauen ist das Becken zu eng für die Größe des Kindes oder man stellt fest, dass das Herz des Babys nicht mehr gut arbeiten kann. Es gibt auch zahlreiche andere Gründe.
In diesen Fällen braucht es eine Operation. Die Frau wird dabei so betäubt, dass nur die untere Hälfte des Körpers gefühllos wird. Sie kann also noch hören, sehen, sprechen und selber atmen. Sie ist wach, spürt jedoch keinen Schmerz.
Die Ärzte öffnen den Bauch unterhalb des Bauchnabels quer durch. Nach der Haut und den Bauchmuskeln schneiden sie auch die Gebärmutter auf und heben das Kind heraus. Dies dauert nur ganz wenige Minuten, damit das Kind möglichst wenig belastet wird. Ein Arzt durchtrennt die Nabelschnur und legt das Kind der Mutter auf die Brust.
Anschließend holen die Ärzte die Plazenta heraus und beginnen, alle Schichten wieder zuzunähen. Später erwacht der Bauch wieder aus der Narkose, und die Mutter wird im Bett in ihr Krankenhauszimmer gebracht.
Zu „Geburt“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.