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Beatles
Die Beatles waren eine Musikgruppe aus der Stadt Liverpool in Großbritannien. Ihr Stil war der Beat, sprich „Biet“. Das ist eine Art Rockmusik, die damals etwas ganz Neues war. Keine andere Band hat jemals so viele Schallplatten und andere Tonträger verkauft wie die Beatles.
Gegründet wurde die Band 1959. John Lennon war mit 19 Jahren der Älteste, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best waren ein bis drei Jahre jünger. Nach drei Jahren verließ Pete Best die Gruppe. Statt ihm spielte nun Richard Starkey das Schlagzeug, der sich Ringo Starr nannte. Die übrigen Mitglieder der Band sangen und spielten Gitarre.
In Großbritannien blieb die Gruppe am Anfang unbekannt. Erfolg hatten sie hingegen in Hamburg, wo sie in kleinen Gaststätten auftraten. Auf der ganzen Welt bekannt wurden sie 1963 mit dem Lied „I Want To Hold Your Hand“.
Bis ins Jahr 1970 hatte die Band große Erfolge und machte Musik in der ganzen Welt. Einige bekannte Titel sind „A Hard Day's Night“, „Yesterday“ und „Let It Be“. Sie haben auch Filme herausgebracht, wie den Trickfilm „Yellow Submarine“.
1970 hat die Band sich aufgelöst, weil sich die vier Mitglieder nicht mehr verstanden. Alle vier haben aber danach allein oder mit neuen Bands weiter Musik gemacht – Paul McCartney und Ringo Starr sogar bis heute. John Lennon wurde 1980 von einem verwirrten Mann erschossen, George Harrison starb 2001 an einer schweren Krankheit.
Warum waren die Beatles so erfolgreich?
Für den großen Erfolg der Beatles gibt es mehrere Gründe. In den frühen 1960er-Jahren, in denen die Band bekannt wurde, herrschten in ihrer Heimat England, aber auch anderswo in Europa schlechte Zustände. Viele Menschen waren sehr arm und hatten keine Arbeit. In Liverpool, der Heimatstadt der Beatles, hatten viele Menschen am Hafen gearbeitet. Als der Hafen schloss, verlor ein Großteil der Bevölkerung Liverpools seine Arbeit.
Die Beatles selbst kamen gar nicht aus diesem armen Teil Liverpools, doch als sie begannen aufzutreten, spielten sie vor allem in Clubs in den armen Vierteln Liverpools. So hatten Jugendliche, die vorher in vollkommener Trostlosigkeit und Armut gelebt hatten, wieder Grund sich zu freuen. Die Beat-Musik wurde zu einer Art Ausweg aus dem traurigen Leben.
In dieser Zeit war die Musik der Beatles noch sehr einfach und eingängig. Die Texte waren auf das Publikum zugeschnitten: Sie handelten von Liebe und dem Alltag junger Leute. Erst zum Ende der 60er-Jahre hin wurde die Musik vielfältiger. Die Beatles flochten auf einmal Instrumente ein, die für ihre Musik ganz untypisch waren, wie zum Beispiel Geigen. Sie experimentierten sehr viel und arbeiteten auch komplett andere Stile in ihre Musik ein.
Außerdem begann George Harrison, Elemente der indischen Musik mit einzubringen. Darauf kam er, weil er sich der hinduistischen Religion zuwandte. So spielte er zum Beispiel in einigen Liedern das indische Zupfinstrument Sitar.
Auch die Texte wurden zu dieser Zeit hin anspruchsvoller. "Penny Lane" zum Beispiel spielt in einer englischen Vorstadt, wo die armen Leute leben. Damit beziehen sich die Beatles wieder auf ihre Anfänge. Auch die Liebeslieder änderten sich: Zuerst wurde meistens sehr fröhlich und mit einfachem Text von den schönen Seiten der Liebe gesungen. In der späteren Zeit aber entstanden deutlich anspruchsvollere Liebeslieder: "Yesterday" handelt von einer gescheiterten Beziehung und "Something" beschreibt sehr kunstvoll, was der Sänger fühlt, wenn er verliebt ist.
Durch all diese Entwicklungen gelang es den Beatles, viele Menschen, die verschiedene Musik mochten, für ihre Lieder zu begeistern.