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Urin
Urin oder Harn nennt man das „Abwasser“ des Körpers. In der Niere holt der Körper giftige oder unnötige Stoffe aus dem Blut. Der Urin ist das Wasser, mit dem diese Stoffe aus der Niere kommen. Von der Niere kommt der Urin in die Harnblase, wo er sich sammelt. Von Zeit zu Zeit führt der Körper den Urin aus dem Körper, anders gesagt: Man pinkelt oder „man lässt Wasser“. Sonst würden die giftigen oder unnötigen Stoffe im Körper bleiben.
Salz ist ein solcher Stoff. Salz ist wichtig für den Körper, man soll aber nicht zu viel davon haben. Auch die Reste von Medikamenten und die Abfälle der Zellen kommen in den Urin. Andere Stoffe verlassen den Körper auf andere Weise.
Ein gesunder Erwachsener hat jeden Tag einen halben bis zwei Liter Urin. Wenn man viel trinkt, ist mehr Wasser im Urin. Dadurch erhöht sich die Menge und er ist hellgelb. Wenn man wenig trinkt, verringert sich die Menge und der Urin wird dunkelgelb.
Schon im Altertum wusste man, dass man am Urin erkennen kann, ob jemand gesund ist. Wenn der Urin süß schmeckte, vermutete der Arzt die Krankheit Diabetes, die „Zuckerkrankheit“. Auch wenn Blut im Urin war, wusste man, dass etwas nicht stimmte. Heute können Ärzte den Urin viel besser untersuchen. Man kann mit Tests zum Beispiel erkennen, ob jemand sich mit bestimmten Bakterien angesteckt hat oder ob eine Frau schwanger ist.
Manche Leute glauben, dass es gesund ist, den eigenen Urin zu trinken. Vielleicht glauben sie das, weil sie sich denken: Eine Medizin muss schlecht schmecken, sonst wirkt sie nicht. Ärzte glauben nicht daran: Der Urin ist ja dazu da, schlechte Stoffe aus dem Körper zu bringen. Wenn man sie wieder trinkt, ist das an sich nicht hilfreich. Allerdings wird man auch nicht gleich krank davon. Gefährlicher ist der Urin von anderen Leuten, weil man sich mit etwas anstecken kann.