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Diplomatie
Diplomatie brauchen wir, wenn wir miteinander verhandeln. Menschen streiten sich oft, weil sie verschiedene Dinge wollen. Wenn wir aber nur streiten, gibt es im schlimmsten Fall Krieg, unter dem viele zu leiden haben. Darum ist es klüger, diplomatisch miteinander umzugehen, wenn man verschiedene Meinungen hat. Diplomaten versuchen, Lösungen zu finden, die allen Seiten möglichst viel helfen.
Dabei ist es wichtig, Respekt vor anderen zu zeigen. Ein Diplomat muss seine eigene Meinung deutlich machen, sein Gegenüber soll aber nicht denken, dass nur das für ihn zählt. Diplomaten müssen bereit sein, Kompromisse zu machen. Dabei kann es auch passieren, dass man nur einen Teil von dem bekommt, was man will. Wenn jemand sagt: "Das hast du aber diplomatisch ausgedrückt", meint er vielleicht, dass jemand seine Meinung eher höflich als deutlich gesagt hat.
Weil Diplomatie so wichtig und schwierig ist, werden meist Vertreter zu Verhandlungen geschickt, die besonders gut diplomatisch reden können. Vor allem Staaten machen das so: Wenn Politiker verschiedener Länder sich treffen, reden sie meist diplomatisch miteinander. Politiker sollen aber auch mit ihren Gegnern streiten und dabei die Interessen ihrer Wähler möglichst stark vertreten.
Darum haben Staaten auch unabhängige Diplomaten. Die nennt man Botschafter. Meistens hat ein Staat in der Hauptstadt eines anderen Staates ein Botschaftsgebäude, wo der Botschafter und seine Mitarbeiter arbeiten. Der Botschafter ist dazu da, die Interessen seiner Landsleute in dem anderen Staat zu vertreten. Er ist auch der erste Ansprechpartner, wenn die Politiker dieses Staates Probleme mit seinem Heimatstaat haben. Darum hört man manchmal so etwas wie: "Der russische Präsident bestellte den deutschen Botschafter ein."
Diplomaten sind für Staaten extrem wichtig und haben darum auch viele besondere Rechte. Sie dürfen zum Beispiel in den Ländern, wo sie arbeiten, nicht einfach von der Polizei festgenommen werden. Ihr Botschaftsgebäude ist außerdem rechtlich Teil ihres Heimatstaates. Wenn ein Staat aber meint, mit einem anderen nicht mehr verhandeln zu können, darf er dessen Diplomaten diesen Schutz auch wegnehmen und diese im schlimmsten Fall zur Ausreise auffordern. Oft holt der Entsendestaat sie dann schon vorher zurück, um sie zu schützen.
Wenn zwei Staaten keine diplomatischen Beziehungen miteinander haben, heißt das nicht, dass zwischen ihnen Krieg herrscht. Aber es können schneller Konflikte entstehen, wenn man nicht miteinander redet. Andersrum bedeutet das Entsenden von Diplomaten, dass man den anderen Staat anerkennt. Das kann Ärger mit anderen Staaten geben, die diesen Staat nicht anerkennen, weil sie sein Land selbst haben wollen. Solche Probleme gibt es zum Beispiel mit Taiwan, dem Kosovo oder Israel.