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Weihnachtslied
Weihnachtslieder singt man zu Weihnachten. Die Liedertexte haben mit dem Advent oder mit Weihnachten zu tun. Früher sangen viele Familien zu Hause selber Weihnachtslieder. Diese Tradition geht mehr und mehr zurück. Es gibt jedoch vor allem in Kirchen Konzerte mit Weihnachtsliedern. Auch auf Weihnachtsmärkten oder in Kaufhäusern werden oft Weihnachtslieder gespielt.
Weihnachtslieder wurden in den Kirchen bereits im Mittelalter gesungen. Deshalb waren die Texte oft Lateinisch oder Lateinisch-Deutsch gemischt. Erst im 18. Jahrhundert begannen auch Familien, zu Hause Weihnachtslieder zu singen.
Wovon handeln Weihnachtslieder?
Weihnachtslieder handeln nicht nur vom kleinen Jesuskind, sondern bereits vom Engel, der Maria dieses Kind versprochen hat. Auch die Hirten oder die drei Könige kommen Weihnachtsliedern vor.
Einen besonderen Platz in den Weihnachtsliedern haben Maria, die Mutter von Jesus und sein Vater Joseph. Am bekanntesten dazu ist das Lied „Joseph, lieber Joseph mein, hilf mir wiegen mein Kindelein“. Der Liedtext ist aufgebaut als Gespräch zwischen Maria und Josef. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert und hatte ursprünglich einen lateinischen Text. Der deutsche Text stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Die Vorstellung von Weihnachten hängt bei vielen Leuten mit der Vorstellung von Schnee zusammen. Am schönsten bringt dies das folgende Lied zum Ausdruck:
- Leise rieselt der Schnee.
- Still und starr ruht der See.
- Weihnachtlich glänzet der Wald.
- Freue dich, Christkind kommt bald.
Welches sind die bekanntesten Weihnachtslieder?
Am bekanntesten ist auf der ganzen Welt das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Es ist sogar ein Unesco-Kulturerbe. Den Text hat der Pfarrer Joseph Moor im Jahr 1816 geschrieben. Der Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber spielte auch die Orgel in der Kirche. Er schrieb zum Text eine Melodie und führte das Lied in einem Weihnachtsspiel in der Nähe von Salzburg erstmals auf. Dies war im Jahr 1818.
Das Lied „Oh Tannenbaum“ erzählt vor allem vom Christbaum. Es stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert. Sowohl der Text als auch die Melodie änderten mehrmals. Mit Weihnachten hat es nur im Satz zu tun: „Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit, ein Baum von dir mich hoch erfreut“. Trotz diesem kärglichen Bezug zu Weihnachten ist es eines der bekanntesten Weihnachtslieder.
Ein sehr altes Weihnachtslied trägt den Titel „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. Damit ist ein Zweig gemeint, der aus der Wurzel sprießt. Die Wurzel ist das Judentum, der Zweig ist Jesus. Das Lied stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Ebenfalls eines der bekanntesten Lieder trägt den Titel „Oh du fröhliche“. Dies ist abgekürzt, denn eigentlich müsste es heißen: „Oh du fröhliche, oh du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit“. Johannes Daniel Falk nahm einen alten, lateinischen Liedertext über Maria und die Melodie dazu. Er schrieb einen deutschsprachigen Text. Er veröffentlichte dieses neue Lied im Jahr 1816.
Auch aus zahlreichen anderen Sprachen kamen Lieder in den deutschen Sprachraum. Das bekannteste ist wohl „Jingle bells“. Es wird zwar in der Weihnachtszeit gespielt, ist aber ein reines Winterlied. Der Text handelt von einem einspännigen, offenen Schlitten. Das Zugpferd trägt am Zaumzeug Schellen, die bei jedem Schritt klimpern. Das Lied entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA.