Fahrrad

Aus Klexikon - Das Freie Kinderlexikon
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Zwei Fahrräder im Fahrradständer

Das Fahrrad ist ein Fahrzeug, dass ausschließlich durch menschliche Kraft angetrieben wird. Durch die Fortbewegung ist es möglich, mit dem Körper im Gleichgewicht zu bleiben, während man im Stand umfallen würde. Für die Fahrt muss der Mensch, der auf dem Fahrradsattel sitzt, in zwei Pedale treten, die eine Kette bewegen und damit das Hinterrad in Umdrehung versetzen. Das Vorderrad ist mit einem Lenker verbunden. So ist es möglich, bei der Fahrt die Richtung zu bestimmen. Um anzuhalten, gibt es Bremsen, die mit der rechten und der linken Hand am Lenker betätigt werden müssen. So können das Vorder- und das Hinterrad unabhängig voneinander gebremst werden. Am Lenker befindet sich zusätzlich eine Klingel, um bei Gefahr auf sich aufmerksam zu machen. Schutzbleche über den Rädern verhindern, dass von den Rädern zu viel Dreck und Regenwasser hochspritzt.

Für die Fahrt mit einem Fahrrad braucht man keine Genehmigungen, wie beispielsweise für das Autofahren. Das Fahrrad muß aber verkehrssicher sein, das heißt, dass alle Teile am Fahrrad funktionieren, vor allem die Beleuchtung. Außerdem muss der Fahrradfahrer fahren können. Kinder dürfen nur auf dem Bürgersteig fahren. Wenn die Straße einen Radfahrstreifen am Rand besitzt, muss dieser benutzt werden. Für die eigene Sicherheit ist ein Fahrradhelm sinnvoll. Auch sollte man in der Dämmerung und bei Dunkelheit nur mit heller Kleidung fahren, die zusätzlich mit Reflektorstreifen ausgestattet ist.

Es gibt viele Sonderformen von Fahrrädern: Dreiräder, Liegefahrräder, e-Bike, Lastenfahrrad, Klappräder, Kunstfahrräder und viele andere. Je nachdem, für welchen Zweck das Fahrrad hauptsächlich eingesetzt wird, sind diese besonderen Räder entwickelt worden.

Wer hat das Fahrrad erfunden?

„Velocipede“ aus Nordamerika, 1866

Erste Versuche, ein „Laufrad“ zu entwickeln, sind etwa 200 Jahre alt. Dieses Modell aus Holz hatte noch keine Pedale; man musste sich immer wieder mit den Füßen vom Boden abstoßen. Die damaligen Fahrräder waren sehr schwer und schwerfällig. Sie konnten bis zu 40 kg wiegen. 1866, also 50 Jahre später, wurde in Frankreich das „Velocipede“ erfunden und patentiert. Es hatte Pedale am Vorderrad und war ebenfalls noch ganz aus Holz, wenig später aus Gusseisen. Diese Räder waren sehr beliebt und wurden von vielen Werkstätten nachgemacht. Es gab vereinzelt bereits Radrennen.

Eine wichtige Erfindung war 1868 die Fahrradspeiche. Diese dünnen Stahldrähte haben viel weniger Gewicht als Holz oder Gussstahl. Sie können zudem nie brechen, was bei den Holzkonstruktionen häufig passierte. Noch heute werden sie – praktisch unverändert – gebaut und benutzt.

Die Fahrradkette wurde 1884 in England entwickelt. Damit war das Lenken viel einfacher geworden, weil die Füße bei jeder Lenkbewegung nicht mehr mitbewegt wurden. Die Kette war die Voraussetzung für den Leerlauf. Mit dem Leerlauf war es nicht mehr nötig, bei der Fahrt immer die Füße zu bewegen, bis das Fahrrad wieder stillstand. Auch konnte durch die Kette die Kettenschaltung erfunden werden. Die Kettenschaltung bewegt die Kette am Hinterrade auf ein kleineres oder größeres Zahnrad. So kann man schneller fahren oder kommt einfacher einen Hügel hinauf.