Orthodoxe Kirche

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Ikonenwand in einer orthodoxen Kirche. Eine Ikone ist ein religiöses Bild und zeigt Jesus oder einen Heiligen.

Die orthodoxe Kirche ist die drittgrößte Gemeinschaft von gläubigen Christen. Sie bilden also eine Konfession des Christentums. Ihr gehören etwa 300 Millionen Menschen an. Das sind fast viermal so viele wie die Einwohner Deutschlands. „Orthodox“ heißt so viel wie „richtige Verehrung“.

Ursprünglich gab es keinen Unterschied zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche. Doch mit den Jahrhunderten stritten sie sich, wie man Gott ehren soll. Die Kirchen trennten sich im Jahr 1054 voneinander: Im Westen von Europa blieb die Katholische Kirche. Die Kirche im Osten von Europa nannte sich die Orthodoxe Kirche. Sie verwendeten im Gottesdienst oft Griechisch oder Russisch.

Was ist im orthodoxen Glauben wichtig?

In der Orthodoxen Kirche gibt es sieben Sakramente. Dies sind die Taufe, die Beichte, die Firmung, die Eheschließung, die Krankensalbung, die Weihe der Priester und Bischöfe sowie die Eucharistie, also das Abendmahl. In der Katholischen Kirche ist es mehr oder weniger genauso.

In den orthodoxen Kirchen sieht man viele Gemälde. Sie zeigen Jesus oder Heilige, also Menschen, die besonders christlich gelebt haben. Diese Bilder werden auf Holzbretter gemalt, während die Maler beten. Man nennt sie Ikonen. Sie sind oft reich mit Gold verziert und sehr wertvoll. Die orthodoxen Gläubigen küssen oft Ikonen. Für sie sind das nicht nur Bilder: Die heilige Person lebt in dem Bild. Vorne in der Kirche gibt es eine ganze Wand voller solcher Bilder, man nennt sie die Ikonenwand.

Die orthodoxen Kirchen sind noch viel stärker geschmückt und ausgefüllt als die katholischen Kirchen. Besonders beliebt sind Kerzen, Leuchter und eben Ikonen. Viele berühmte Kirchen gehören auch zu orthodoxen Klöstern.

Die Bibel besteht unter anderem aus dem Alten Testament. Bei den Orthodoxen befinden sich darin einige Schriften mehr als zum Beispiel bei den Katholiken. Maria, die Mutter von Jesus ist für die Orthodoxen ähnlich wichtig wie bei den Katholiken. Auch sehr wichtig sind die Kirchenväter: Dies sind wichtige Männer, meist Patriarchen aus vergangener Zeit, welche den orthodoxen Glauben geprägt haben.

Wie ist die orthodoxe Kirche organisiert?

Mit dem Papst in Rom hat die orthodoxe Kirche nichts zu tun: Sie hat ihre eigenen Erzbischöfe, die „Patriarch“ oder „Metropolit“ heißen. Von ihnen gibt es viele, und sie haben kein Oberhaupt über sich. Sie sind also wie Brüder. Patriarchen oder Metropoliten dürfen nicht heiraten, sondern müssen ledig bleiben. Sie müssen Priester sein.

Nur Männer können Priester werden, sie können aber unter Umständen heiraten. Die Priester heißen „Presbyter“, das ist Griechisch und bedeutet „Ältester“. Aus dem Wort Presbyter ist der Name Priester entstanden. Eine Stufe tiefer stehen die Diakone. Dies können auch Frauen sein.

Orthodoxe Kirche und Staat bilden eine „Symphonia“. Dieses griechische Wort bedeutet Harmonie oder Zusammenklang. Die Kirche und der Staat sind also nicht voneinander getrennt wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dies geht auf das 4. Jahrhundert zurück: Damals wurde das Christentum die Staatsreligion im Römischen Reich.

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