Shanghai

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Pudong

Shanghai ist eine Stadt in China. Mehr als 23 Millionen Menschen leben in der Stadt und in deren Umkreis. Man rechnet Shanghai zu Südchina. Es liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Alexandria an der Nil-Mündung. Dort ist es aber im Winter viel kälter. Der Name „Shanghai“ bedeutet auf Chinesisch „über dem Meer“.

Shanghai ist im Vergleich zu anderen chinesischen Städten sehr jung und war bis ins 19. Jahrhundert eine unbedeutende Kreisstadt. Erst in der Kolonialzeit entwickelte sich der Hafen. Teile der Stadt waren beherrscht von ausländischen Mächten wie Frankreich oder Japan. Shanghai galt als Weltstadt und als Abenteurerparadies. Damals wurden viele europäische Gebäude gebaut, die man heute noch am Bund sehen kann. Bund ist kein deutsches, sondern ein indisches Wort und bedeutet soviel wie Damm oder Deich. Aus dieser Zeit kommt auch das Wort Schanghaien. Damals wurden nämlich oft Seeleute betrunken gemacht oder zusammengeschlagen und an Bord von Schiffen gebracht. Wenn sie dann auf hoher See aufwachten, hatten sie keine Wahl und mussten auf dem Schiff bleiben.

Shanghai war während der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten die einzige Stadt weltweit, die kein Einreisevisum verlangte. Die Welt schien zweigeteilt – in Orte, wo Juden nicht leben können, und Orte, in die sie nicht einreisen durften. Als die mit Deutschland verbündeten Japaner 1937 die Stadt besetzten, sperrten sie die geflüchteten Juden in das Shanghaier Ghetto. Dort waren die Lebensbedingungen katastrophal. Die Nationalsozialisten verlangten von den Japanern, die Juden in Shanghai zu ermorden. Der japanische Militärbefehlshaber bestellte deshalb die Anführer der jüdischen Gemeinden zu sich und fragte: „Warum hassen euch die Deutschen so sehr?“ Ein Rabbi sagte zum Dolmetscher: „Sag ihm, weil wir aus dem Orient stammen.“ Der Militärbefehlshaber lächelte und lieferte die Juden nicht aus. So überlebten Zehntausende von Juden den Krieg. Nach der Machtergreifung der Kommunisten verließen aber die meisten das Land wieder.

1980 sah der Chef des Shanghaier Kunstmuseums in New York zum ersten Mal ein modernes Museum und war begeistert. Er bombardierte die Angestellten des Museums mit Fragen. Diese waren erstaunt über den neugierigen Chinesen und fragten ihn, warum er so viel wissen wolle. Dieser erklärte stolz: „Ich will in Shanghai ein Museum wie Ihres bauen.“ In Shanghai überzeugte er den Bürgermeister, mit dem Verkauf des alten Gebäudes und mit Spenden ein modernes Museum zu bauen. Die Exponate sind so kunstvoll präsentiert, dass es als das beste Museum für chinesische Kunst gilt.

Zum neuen Flughafen von Shanghai führt die Magnetschwebebahn Transrapid. Diese wurde mit deutscher Hilfe gebaut und galt als technisches Wunderwerk. Sie erreicht Geschwindigkeiten von mehr als vierhundert Stundenkilometer. Doch für diese Geschwindigkeit ist die Strecke von 30 Kilometer zu kurz. Außerdem liegt die Endstation außerhalb des Stadtzentrums, sodass Passagiere umsteigen müssten. Die Abteile sind deshalb fast leer und werden kaum genutzt.

Seit einigen Jahren gibt es in Shanghai ein Formel 1-Rennen. Die Strecke für den Großen Preis von China wurde von einem deutschen Architekten angelegt. Sie ähnelt der Form des chinesischen Schriftzeichens für "oben" (上 shang).



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