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Ostern
Ostern ist das wichtigste Fest im Christentum. Eigentlich war es ein Fest bei den Juden: Pessach. Jesus Christus soll getötet worden sein, als damals dieses Fest gerade anfing. Die Römer haben ihn hingerichtet, weil sie dachten, dass er ihre Macht beseitigen wollte. Nach drei Tagen ist er angeblich von den Toten auferstanden.
Für die Christen ist das so wichtig, weil es zeigt, dass Jesus mehr als ein einfacher Mensch war. Jesus besiegte den Tod und gab damit den Menschen die Hoffnung auf das ewige Leben. Was damals wirklich passiert ist, weiß niemand. Manche Wissenschaftler weisen darauf hin: Wenn Jesus wirklich am Kreuz hingerichtet worden ist, hatte er vielleicht nicht einmal ein Grab.
Das Osterfest der Christen beginnt am Gründonnerstag und endet am Ostermontag. Heute liegt Ostern immer am ersten Wochenende nach dem ersten Vollmond im Frühling. Die orthodoxen Christen, die vor allem in Russland und in Osteuropa leben, machen aus Ostern ein viel größeres Fest als Weihnachten.
Was sagt die Bibel über Ostern?
Die vier Bücher der Bibel, die die Geschichte von Jesus erzählen, heißen Evangelien. Sie wurden von den Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes geschrieben, lange nachdem Jesus gestorben war. Jedes Evangelium ist deswegen ein wenig anders. Doch die meisten Geschichten sind ähnlich oder gleich. So ist auch die Ostergeschichte in allen Evangelien bis auf Kleinigkeiten dieselbe. Markus erzählt sie so:
Sie beginnt damit, dass Jesus mit seinen Jüngern das jüdische Pessachfest feiert. Dabei halten sie ein Abendmahl. Jesus gibt seinen Jüngern, die ihn seit längerer Zeit begleiten, Brot und Wein als Symbole für seinen Körper und sein Blut. Er weiß, dass er bald sterben wird, weil ihn einer seiner Jünger verraten wird. Darum feiert man heute in der Kirche das Abendmahl, um sich an das letzte Abendessen von Jesus zu erinnern.
Anschließend geht Jesus in einen Garten zum Beten, wo sein Jünger Judas mit einer Gruppe Soldaten auftaucht, die Jesus verhaften. Judas hatte Jesus verraten, wie Jesus es vorausgesagt hatte. Seine übrigen Jünger fliehen verängstigt. Jesus wird vor dem Hohen Rat der Juden verurteilt und anschließend von den Römern gequält und zum Schluss gekreuzigt. Dieser Tag, an dem Jesus am Kreuz stirbt, heißt Karfreitag. Nach seinem Tod am Kreuz wird Jesus begraben.
Als aber am dritten Tag drei Frauen an sein Grab kommen, um seinen Leichnam zu salben, finden sie das Grab leer vor. Ein Engel verkündigt ihnen, dass der, den sie suchen, nicht hier sei, weil er auferstanden sei, wie er es seinen Jüngern beim letzten Abendmahl versprochen hatte. Erst als Jesus auf einmal hinter ihnen steht, glauben sie auch daran.
Was sagt heute die Wissenschaft zur Ostergeschichte?
Forscher haben gründlich gelesen, was die vier Evangelien über Ostern sagen. Alle Evangelien sind sich einig, dass kein Mensch dabei war, wie Jesus auferweckt wurde. Das älteste Evangelium, das von Markus, endet so: Ein Engel sagt den Frauen, dass sie Jesus wiedersehen werden. Sie sagen aber nichts davon. Das ist wohl das richtige Ende. Nur die anderen Evangelien gehen danach weiter und erzählen vom Treffen mit Jesus. Das ist wohl eine andere Überlieferung.
Man weiß heute recht viel darüber, wie die Juden damals gelebt haben. Zum Beispiel haben die Juden Gericht immer nur tagsüber abgehalten. Daram glauben die Forscher nicht, dass der Hohe Rat der Juden tätsächlich nachts Jesus verurteilt haben. Der ganze Teil der Geschichte ist wohl erfunden. Es ging wohl darum, Jesus wichtiger zu machen. Es ist auch unwahrscheinlich, dass Herodes oder Pontius Pilatus sich für Jesus interessiert haben. Damals wurden recht viele Leute verurteilt und gekreuzigt.
Was machen die Menschen heute an Ostern?
Heute gibt es zahlreiche Bräuche an Ostern. Der bekannteste ist der des Osterhasen, der die Ostereier versteckt. Hase und Eier haben eine ganz bestimmte Bedeutung: Das Ei steht für neues Leben, das Jesus durch seine Auferstehung geschenkt hat. Der Hase steht für die Fruchtbarkeit. Denn in der Jahreszeit, in der das Osterfest liegt, bekommen Hasen ihre Jungen. Diese Bräuche haben eigentlich nichts mit Jesus zu tun, sie kommen wohl eher von den alten Germanen. Damit haben die Germanen den Anfang des Frühlings gefeiert.
Weitere Bräuche sind zum Beispiel das Osterlamm als Opfertier. Es ist ein Zeichen dafür, dass Gott die Sünden der Menschen vergibt. Jesus hatte die Sünden auf sich genommen, als er für die Menschen starb. Beim Osterfeuer geht es auch um einen neuen Anfang: Das Alte wird verbrannt und macht Platz für das Neue.
Bei den Russischen Orthodoxen: eine Osterprozession.
Ostereier. Diese zum Beispiel sind aus Tschechien.
Zu Ostern geschmückt: ein Brunnen in Pegnitz in Bayern.
Zu „Ostern“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.