Belarus

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Vorlage:Infobox Weißrussland

Im Westen Weißrusslanda steht das Schloss Mir. Es stammt aus den Jahren nach 1500, also der Renaissance. Heute ist es ein Weltkulturerbe der Unesco. Dieses Foto wurde im März aufgenommen. Dann liegt im kühlen Weißrussland oft noch Schnee.

Weißrussland ist ein Staat im Osten Europas. Ein anderer Name ist Belarus. Das Land ist etwa zwei Drittel so groß wie Deutschland, dort leben aber nur etwa so viele Menschen wie im Bundesland Baden-Württemberg. Die Hauptstadt ist Minsk, wo fast jeder fünfte Einwohner des Landes lebt.

Das Land ist überwiegend flach, kennt aber einige Gegenden mit Hügeln. Es ist der größte Staat in Europa, der keine eigene Meeresküste hat. Die Ukraine grenzt im Süden an Weißrussland. Im Jahr 1987 explodierte in der Ukraine das Atomkraftwerk von Tschernobyl. Darum ist etwa ein Viertel von Weißrussland immer noch „verstrahlt“. Wer dort wohnt, kann wegen der Radioaktivität zum Beispiel eher Krebs bekommen. Die Kinder dieser Eltern kommen teilweise mit Missbildungen zur Welt.

Wie sprechen und was glauben die Menschen?

Die Menschen in Weißrussland sprechen sowohl Russisch als auch Weißrussisch. Es gibt auch eine Art Misch-Sprache zwischen beiden. Außerdem wird Weißrussisch auf unterschiedliche Weise geschrieben. Das alles macht es schwierig zu sagen, welche Sprache eigentlich die Sprache des Landes ist. Ferner leben in Weißrussland auch Menschen mit Polnisch als Muttersprache.

Die Religion ist nicht für alle Menschen wichtig. Von fünf Menschen bezeichnen sich nur etwa drei als Christen. Die meisten von ihnen zählen sich zur Orthodoxen Kirche. Ein kleiner Teil ist katholisch oder evangelisch. Es gibt aber auch wenige Muslime und Juden.

Wovon leben die Menschen?

Der Bau von Maschinen hat zugenommen, zum Beispiel von Traktoren, Kühlschränken und anderen Geräten. Auch Autos werden hergestellt, Autoreifen, Armbanduhren und viele andere Dinge. Auch diese Betriebe gehören vorwiegend dem Staat. Die Textil-Industrie geht zurück, ebenso die Bewirtschaftung der Wälder und der Verkauf von Holz.

Etwa jeder siebte Einwohner arbeitet in der Landwirtschaft. Die Bauern pflanzen vor allem Kartoffeln an und halten Vieh. Die Bauernbetriebe gehören ebenfalls vorwiegend dem Staat.

Wer regiert das Land?

Alexander Lukaschenka regiert das Land mit immer mehr Gewalt. Man nimmt an, dass er die Wahlergebnisse gefälscht hat.

Lange Zeit war das Land ein Teil von Russland. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es aufgeteilt: Die östliche Hälfte war von der Sowjetunion erobert worden, die westliche Hälfte von Polen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ganz Weißrussland ein Teil der Sowjetunion. Seit dem Jahr 1991 ist es ein unabhängiger Staat.

Im Jahr 1994 wurde Aljaksandr Lukaschenka das Staatsoberhaupt. Auf Russisch heißt er Lukaschenko. Er will vor allem mit Russland zusammenarbeiten. Das macht Weißrussland stark von Russland abhängig.

Während Lukaschenka an der Macht war, wurden die Gesetze so geändert, dass er noch länger an der Macht bleiben konnte. Er regierte das Land immer eigenmächtiger. Bald nannte man ihn den „letzten Diktator Europas. Er sorgte dafür, dass viele Leute ins Gefängnis kamen, weil sie ihn kritisierten.

Bei den kommenden Wahlen sollen ihn immer etwa 80 von 100 Menschen gewählt haben. Aber immer mehr Menschen im In- und im Ausland nahmen an, dass die Ergebnisse gefälscht waren. Am schlimmsten war es bei den Wahlen im Juli 2020. Die stärkste Konkurrentin, Swjatlana Zichanouskaja, fühlte sich so stark von der Regierung bedroht, dass sie ins Ausland fliehen musste. Seither gehen viele Menschen auf die Straße und protestieren gegen Lukaschenka. Dessen Polizist gingen mit viel Gewalt gegen die Demonstranten vor. Teile der Armee marschierten auf.