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Orient-Express
Der Orient-Express war ein Zug der französischen Bahngesellschaft „Compagnie international des wagons-lits“. Er fuhr von Paris nach Istanbul. Das liegt im Orient, daher der Name des Zuges. Man bezeichnete ihn auch als „König der Züge und Zug der Könige“, weil er so luxuriös ausgestattet war. Adelige, Schauspieler und andere reiche Leute reisten mit ihm.
Als der Zug im Jahr 1883 erstmals fuhr, gab es noch nicht überall auf der Strecke Schienen. Darum musste der Zug an gewissen Stellen auf Schiffe verladen werden. Das änderte sich im Jahr 1890. Von da an dauerte die Fahrt nach Istanbul etwa vier bis fünf Tage. Bevor das Fliegen für die meisten Leute erschwinglich wurde, war das die schnellste Art nach Istanbul zu kommen.
Der Orient-Express war ein Nachtzug. In den Schlafwagons gab es Abteile mit Betten, die je nach Klasse unterschiedlich komfortabel waren. Im luxuriös eingerichteten Speisewagon wurden vornehme Speisen serviert, meist aus dem Land, das man gerade durchfuhr. Es gab sogar eine Bibliothek und einen Rauchersalon im Zug.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Orient-Express immer seltener genutzt. Viele Leute bevorzugten schnellere Verkehrsmittel wie das Flugzeug. Weil die Strecke durch den kommunistischen Osten verlief, wurde die Reisezeit durch zahlreiche Reisepass- und Personenkontrollen unnötig verlängert, was die Passagiere verärgerte. Darum wurde der Orient-Express 1977 eingestellt. Es gibt jedoch bis heute noch einige Touristenzüge, die sich so nennen.
Der Orient-Express ist auch deshalb so berühmt, weil er in vielen Filmen und Büchern vorkommt. Besonders bekannt ist der Roman "Mord im Orient-Express" von Agatha Christie, der oft verfilmt wurde. Darin geht es um den belgischen Detektiv Hercule Poirot, der den Mord an einem italo-amerikanischen Gangster aufklären will.