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Preußen
Preußen war ein deutsches Land. Es bestand vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Länder, die Deutschland im Krieg besiegt hatten, beschlossen damals Preußen aufzulösen. Seitdem ist das Gebiet auf viele Bundesländer aufgeteilt. Ein Teil der früher preußischen Gebiete liegt heute auch in anderen Staaten, vor allem in Polen, aber auch in Belgien, Dänemark oder Russland.
„Preußen“ oder Pruzzen hieß eigentlich ein Volk, das an der Ostsee lebte und eine ähnliche Sprache wie die Litauer sprach. Ihr Land wurde sei dem Mittelalter vom Deutschen Orden regiert, das waren Mönche, die zugleich Ritter und Soldaten waren.
Seit 1618 gehörte dieses alte Preußen den Herrschern von Brandenburg, der Familie Hohenzollern. Man sprach von „Brandenburg-Preußen“ und später nur noch von Preußen. Seit 1701 waren die preußischen Herrscher Könige. Das Königreich Preußen war ein Teil von Deutschland, in dem damals aber Österreich das Sagen hatte.
Nach viel Streit gewann schließlich Preußen einen Krieg gegen Österreich, das war 1866. Bald danach gehörte Österreich nicht mehr zu Deutschland, und Preußen war jetzt der größte Staat im Deutschen Reich: Zwei von drei Deutschen lebten in Preußen. Der preußische König war gleichzeitig Deutscher Kaiser. Seit der Revolution von 1918 war Preußen eine Republik.
Viele Menschen haben bis heute eine bestimmte Meinung über Preußen. Die einen sagen, es war ständig auf Kriege aus und hat die Leute unterdrückt. Andere sagen, dass Preußen ein besonders freies und gut regiertes Land war. Beides sind Vorurteile: Preußen war mal so, mal so, genau wie andere Länder auch.
Wenn heute jemand sagt, er sei Preuße, dann meint er vielleicht, dass er sehr genau denkt und arbeitet. An Preußen erinnern noch die Namen von Städten wie Preußisch-Oldendorf. Von den preußischen Farben Schwarz und Weiß kommt auch die Kleidung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.