Staudamm

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Der Tarbela-Staudamm staut den Fluss Indus in Pakistan. Es ist einer der größten Staudämme der Welt: Die Staumauer ist 143 Meter hoch, etwa so hoch wie der Kölner Dom.

Ein Staudamm ist eine große, von Menschen angelegte Mauer. Sie staut einen Fluss zu einem See auf, damit man elektrischen Strom gewinnen kann. Das Wasser steht dann höher, als es normal der Fall wäre und bedeckt das Land unter sich. Menschen, die im Tal oberhalb des Staudamms wohnen, müssen deshalb umziehen. Einen solchen Staudamm nennt man auch eine Talsperre.

Der Staudamm kann aus Erde und Geröll bestehen. Manchmal entsteht er sogar auf natürliche Weise, zum Beispiel nach einem Erdrutsch. Heutzutage benutzen die Menschen für Staudämme Beton, Ton, Lehm und Mauerwerk. Strenggenommen nennt man das eine Staumauer, denn ein Damm besteht eigentlich nur aus aufgeschütteter Erde.

Ein Deich hingegen soll verhindern, dass das Meer ein Stück des Landes überflutet. Hier geht es also darum, mehr Land zu gewinnen. Deiche findet man deshalb immer im flachen Land. Staudämme baut man in Tälern.

Wozu bauen die Menschen Staudämme?

Grande Dixence heißt ein riesiger Staudamm in der Schweiz, im Wallis. Seine Spitzenleistung übertrifft ein Kernkraftwerk um das Doppelte. Der Stausee, der Lac des Dix, enthält mehr Wasser als jeder andere in ganz Europa.

Durch einen Staudamm entsteht ein See. Früher haben die Menschen das Wasser aufgestaut, damit sie mehr Trinkwasser haben oder Wasser, um damit ihre Felder zu bewässern. Dass man dann mehr Fische fangen konnte, war eher eine Nebensache.

Die Menschen wollen auch nicht, dass das Wasser eines Sees oder Flusses zu hoch oder niedrig ist. Mit einem Staudamm hat man Einfluss darauf, wie hoch der Wasserstand ist: Man lässt viel oder wenig Wasser durch Öffnungen abfließen. So kann man sich vor Überschwemmungen schützen.

Seit etwa hundert Jahren hat man noch einen anderen Grund dafür, Staudämme zu bauen. Man lässt einen Teil des Wassers durch eine Turbine fließen. Auf diese Weise entsteht elektrischer Strom. Zudem kann man die Schleusen genau dann öffnen, wenn man den Strom braucht. Heute baut man die meisten großen Staudämme vor allem wegen des Stroms.

Haben Staudämme auch Nachteile?

Die Tempelanlage von Abu Simbel stammt aus dem Alten Ägypten. In heutiger Zeit hat man einen Staudamm gebaut, so dass sie im Stausee versunken wäre. Darum hat man die Tempelanlage zerlegt und höher oben wieder aufgebaut.

Schlecht sind Staudämme, weil sie Teile des Landes zu einem Stausee machen. Auf so einem Stück Land liegen aber oft schon Häuser und Felder. Die Leute, die dort leben, müssen dann weggehen. Das größte Bauwerk ist die Drei-Schluchten-Talsperre am Fluss Jangtsekiang in China. Dort mussten fast zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden.

Häuser, Schulen, Straßen und vieles mehr versinkt im Wasser und muss woanders neu gebaut werden. Das kostet viel Geld. Aber auch alte Tempel und andere Kulturgüter verschwinden für immer. Als der Nil bei Assuan in Ägypten gestaut wurde, drohte sogar der berühmte Tempel von Abu Simbel zu versinken. Um dieses Weltkulturerbe zu retten, wurde der Tempel zerlegt und an einer höheren Stelle wieder aufgebaut.

Vorher überschwemmte der Nil jedes Jahr das Land. Er brachte viel fruchtbaren Schlamm mit sich, der für die Landwirtschaft wie Dünger wirkte. Seit der Nil gestaut ist, bleibt dieser Dünger aus. Die Bauern müssen seither viel Geld für Kunstdünger ausgeben.

Auch die Natur leidet unter dem Bau von Staudämmen. Hänge können ins Rutschen geraten. Wenn das Wasser steht anstatt zu fließen, lagert es dort seinen Sand ab. Das verändert das Leben für alle Tiere im Wasser. In der Schweiz hat man sich lange dagegen gewehrt, dass die Grimsel-Staumauer höher gebaut wurde. Durch ein Ansteigen des Wasserstandes wäre nämlich ein Wald unter Wasser gesetzt worden, in dem viele verschiedene Pflanzen wachsen.



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