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Siegel
--- In Arbeit bis 6. 3. 2021 ---
Mit einem Siegel will jemand auf einem Schriftstück dem Inhalt zustimmen. Andere Siegel dienen dazu, etwas so zu verschließen, dass man merkt, ob die Sache geöffnet wurde.
Wie sieht ein Siegel aus und wie ist es angebracht?
An älteren Siegeln kann man oft gut erkennen, wie sie entstanden sind. Ältere Siegel hängen entweder an einer Urkunde oder kleben direkt auf dem Papier. Ganz alte Siegel bestehen aus Wachs. Eine runde Scheibe davon wurde warm gemacht, damit das Wachs weich wurde. Dann hat man einen Siegelstempel aus Metall fest draufgepresst, sodass sich das Bild von dem Stempel in das weiche Wachs abdrückte. Eine Schnur, die durch das Schriftstück gezogen war, wurde beim Siegeln so mit in das Wachs gedrückt, dass es nicht möglich war das Siegel zu entfernen ohne die Schnur oder das Siegel selbst zu zerstören. In späterer Zeit hat man Siegellack genommen. Das Ende einer Siegellackstange hielt man in eine Kerzenflamme, der Lack schmolz, tropfte aufs Papier und solange er noch weich war, konnte man den Stempel oder den Siegelring eindrücken.
Jeder Siegelstempel existiert nur ein einziges mal. So soll man die Siegel nicht verwechseln und man kann sie nicht leicht fälschen. . Der Eigentümer ist entweder eine einzelne Person oder ein Amt, eine Behörde. Heute sehen Siegel, die von Notaren und Ämtern angebracht werden, etwas einfacher aus. Man nennt sie Dienstsiegel, sie werden mit Gummistempel und Stempelfarbe auf das Dokument gedrückt. Auch die Siegelstempel nennt man oft einfach nur "Siegel".
Auf allen Siegeln ist ein Bild oder Zeichen, das auf den Besitzer hinweist. Auf den ältesten Siegeln, die dem Kaiser oder den Fürsten gehörten, sind diese selbst dargestellt. Siegel von Kirchen zeigen oft die jeweils dort verehrten Heiligen. Siegelbilder von einzelnen Personen bestehen oft nur aus einem Wappen. Auch Ämter führen zum Beispiel das Stadtwappen im Siegelbild.
Warum ist an manchen Urkunden ein Siegel ?
Seit dem Mittelalter werden Urkunden besiegelt. Urkunden sind wichtige Verträge oder Erklärungen. In ihnen wurden Friedensschlüsse, Landverkäufe oder Genehmigungen aufgeschrieben. Damit man auch nach langer Zeit noch wissen konnte, ob die Urkunde echt war, wurde das Schriftstück nicht nur unterschrieben, sondern auch mit einem Siegel versehen. Ein Siegel konnte man gut mit anderen der selben Herkunft vergleichen.
Auch heute noch werden wichtige Dokumente von den Ämtern besiegelt. Beispiele: Geburtsurkunden, Strafanzeigen, Berechtigungen. Wenn Privatleute einen Vertrag schließen, kann ein Notar den besiegeln. Das ist ein Rechtsanwalt, der vom Staat eine Zulassung für solche Aufgaben hat und aufpasst, dass dabei niemand betrogen wird. Beispiele: Testamente, Hausverkäufe. Auch auf Autokennzeichen sind Siegel geklebt, die nachweisen, dass das Kraftfahrzeug angemeldet wurde.
Was sind Verschlusssiegel?
Wenn man etwas so verschließen will, dass man es leicht öffnen kann, aber erkennen kann, ob jemand vorher die Sache aufgemacht hat, kann man das mit einem Siegel tun. So kann man einen Brief versiegeln. Früher, als man mit Papier noch sparsam umging, benutzte man noch keine Briefumschläge. Die Briefe wurden so, gefaltet, dass man sie verschließen konnte, indem man auf einen umgeklappten Rand ein Lacksiegel drückte. Heute werden Verschlusssiegel von Polizei und Zoll verwendet. So klebt der Zoll einen Siegelstreifen auf den Verschluss eines kontrollierten Containers, damit niemand nachträglich noch schnell Schmuggelware verstecken kann. Oder die Polizei klebt ein Siegel auf das Türschloss eines Tatorts, damit keiner Spuren verwischen kann.