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Krim
Die Krim ist die größte Halbinsel im Schwarzen Meer. Sie ist etwas mehr als halb so groß wie die Schweiz und hat ungefähr 2,3 Millionen Einwohner. Für die meisten Länder der Vereinten Nationen gehört die Krim zum Staatsgebiet der Ukraine. Russland behauptet jedoch, dass die Halbinsel zu seinem Land gehöre. Die meisten Menschen auf der Krim sprechen Russisch. Nebst Russen und Ukrainern leben auf der Krim noch andere Völker wie die Krimtataren, die Muslime sind und deren Sprache mit dem Türkischen verwandt ist.
Nordöstlich trennt die Krim das Asowsche Meer vom Schwarzen Meer ab. Im Norden ist die Halbinsel eher flach, es gibt nur wenige Hügel. Die Landschaft ist eine Steppe. Im Süden befindet sich das Krimgebirge. Die Gipfel dort sind bis zu 1500 Meter hoch. Dort entspringen zahlreiche Flüsse, die ins Schwarze und ins Asowsche Meer fließen. Gleichzeitig bildet das Krimgebirge eine Wetterscheide: Nördlich davon ist das Klima gemäßigt mit kalten Wintern. Südlich des Gebirges herrscht ein Mittelmeer-Klima.
Die größte Stadt auf der Krim heißt Sewastopol. Dort lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Die Menschen auf der Krim leben hauptsächlich vom Tourismus und der Landwirtschaft. Im Süden werden Weintrauben angebaut. Daraus werden Wein und der Krim-Sekt gemacht, der viel ins Ausland verkauft wird. Außerdem vermutet man vor der Küste Erdgas und Erdöl. Daran ist auch Russland interessiert.
Was passierte früher auf der Krim?
Im Altertum wurde die Krim von Nomadenvölkern besiedelt. Später wurde sie erst griechisch und dann römisch. Im Mittelalter herrschten Mongolen über die Krim. Von ihnen stammt möglicherweise der Name der Halbinsel. Kerim bedeutet auf Mongolisch so viel wie Festung. Damals verlief dort ein Weg der Seidenstraße von Europa nach China. Später stürzten die Krimtataren die Mongolen und errichteten ein eigenes Reich, das eng mit dem Osmanischen Reich verbunden war.
Im 18. Jahrhundert wurde die Krim ein Teil des Russischen Zarenreiches. Die Russen nahmen den krimtatarischen Bauern ihr Land weg und gaben es Russen oder anderen Europäern. Für die Krimatataren blieben nur die unfruchtbaren Landstriche übrig. Viele gingen daher ins Ausland. In den Jahren 1853 bis 1856 führten die Russen mit den Osmanen Krieg um die Krim. Die Osmanen wurden dabei von Frankreich, dem Königreich Sardinien und Großbritannien unterstützt. Der Krimkrieg endete damit, dass die Verbündeten der Osmanen kurzzeitig einen Teil der Halbinsel besetzten.
Nach der Oktoberrevolution, aus der heraus die Sowjetunion gegründet wurde, erklärte sich die Krim für unabhängig. Doch bald schon marschierten Soldaten der Roten Armee ein und machten sie zu einem Teil der Sowjetunion. Während dem Zweiten Weltkrieg wurde die Krim von den deutschen Nationalsozialisten erobert und drei Jahre lang besetzt. Darauf befahl Stalin, etwa 200.000 Krimtataren aus ihrer Heimat wegzuschicken. Er warf ihnen vor, den Deutschen im Krieg geholfen zu haben. Die Krimtataren wurden mit der Eisenbahn nach Zentralasien gebracht. Dort lebten sie in eingezäunten Dörfern, die einem Arbeitslager glichen. In die leeren Häuser der Krimtataren zogen Russen und Ukrainer.
Im Jahr 1954 schenkte der sowjetische Präsident Chruschtschow die Krim seiner Heimat, der Sowjetrepublik Ukraine. Nach dem Ende des Kalten Krieges um das Jahr 1990 wurde die Krim darum ein Teil des unabhängigen Staates Ukraine. Moskau verlor die Kontrolle über das Gebiet. Die Russen auf der Krim waren plötzlich unter fremder Herrschaft. Zu dieser Zeit durften die Krimtataren wieder auf die Halbinsel zurückkehren.
Im Jahr 2014 wurde die Krim von Kämpfern aus der russischsprachigen Bevölkerung besetzt. Russlands Präsident Putin half ihnen dabei mit Waffen und Geld. Die Kämpfer bedrohten Politiker und forderten von ihnen eine Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit der Krim. Mehr als 90 Prozent stimmten bei dieser Abstimmung für den Anschluss an Russland. Die EU und andere Staaten wollen das Ergebnis jedoch nicht anerkennen. Sie sagen, Putin habe die Abstimmung mit unfairen Mitteln beeinflusst. Darum ist es fraglich, zu wem die Krim nun gehört. Russland beruft sich dabei auf das Selbstbestimmungsrecht der UNO. Nach diesem steht es jedem Volk frei, über sich selbst zu bestimmen.
Das „Schwalbennetz“, ein Schloss über einer Klippe in der Nähe von Jalta