Humanismus

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Der Theologe Erasmus von Rotterdam lebte zur gleichen Zeit wie Martin Luther. Erasmus war für einen kirchenkritischen Humanismus, aber gegen die Reformation. Mit dem Erasmus-Programm möchte die EU heute, dass Studenten für eine bestimmte Zeit eine Universität im Ausland besuchen.

Humanismus ist eine Art, wie man denkt. Die Anhänger dieser Art heißen Humanisten. Sie mögen keinen Aberglauben und kein starres Denken. Stattdessen finden sie es gut, wenn man nachfragt, etwas überprüft und gut nachdenkt.

Humanist nennen sich viele Menschen, die keine Religion haben. Oft sind sie Atheisten und glauben daher an keinen Gott. Sie möchten aber dennoch über Religion und Philosophie nachdenken und gemeinsam etwas für andere Menschen tun. Für sie ist der Humanismus eine Art Ersatz für eine Religion.

Außerdem sagt man auch Humanismus zu einer bestimmten Epoche und Denkweise. Dieser Humanismus fand etwa zur selben Zeit wie die Renaissance statt. Das war etwa in den Jahren von 1400 bis 1600, also vor über 400 Jahren.

Wie kam es zum Humanismus?

Der Humanismus entstand am Ende des Mittelalters. Die Humanisten wollten mehr über die großen Denker im Altertum wissen. Darum lernten sie die alten Sprachen Griechisch und Latein besonders gut. Sie fragten sich, wie man gut lebt und das Richtige tut.

Schon im Mittelalter lebten kluge Leute, die sich für das Altertum interessierten. Darum ist es nicht ganz einfach zu sagen, wer der erste Humanist war. Das könnte Petrarca gewesen sein: Dieser Mann aus Italien wurde im Jahr 1304 geboren. Ein anderer bekannter Humanist war Erasmus von Rotterdam.

Warum reden wir heute vom Humanismus?

Nach der Zeit des Humanismus gab es immer wieder Gelehrte, die ganz ähnlich dachten. Um das Jahr 1800 forschten sie mehr über die Zeit der Renaissance. So entstand unser Bild vom Humanismus.

Außerdem haben diese Gelehrten gefordert, dass wieder mehr Latein und Griechisch gelernt wird. Einer davon war Wilhelm von Humboldt aus Preußen. Er war der jüngere Bruder des Forschers Alexander von Humboldt. Das Gymnasium war ein bisschen seine Idee. Man sprach noch lange von einem humanistischen Gymnasium, wenn dort Latein und Griechisch gelehrt wurde.

Wer sich heute Humanist nennt, will damit meist sagen: Er oder sie will, dass man seinen Mitmenschen hilft. Man soll Mitgefühl für andere haben und dafür sorgen, dass die Gesellschaft menschlicher wird. Gleichzeitig fühlen diese Humanisten sich aber nicht unbedingt in einer christlichen Kirche wohl: Sie glauben nämlich nicht an einen Gott, oder sie glauben anders, als die Kirche es will.



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