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Mobbing
Mobbing ist ein Ausdruck dafür, wenn mehrere einem einzelnen das Leben schwer machen.
Angenommen, drei aus deiner Klasse sprechen nicht mehr mit dir, angeblich weil ihnen deine Frisur nicht gefällt. In der Pause am Schulhof stellen sie sich absichtlich weit weg von dir hin und tuscheln über dich: Das nennt man Mobbing. Sie mobben dich. Sie machen dir das Leben in der Schule schwer. Das bedrückt dich auch den Rest des Tages, manchmal fühlst du dich richtig schlecht deswegen. Du überlegst, ob deine Frisur vielleicht wirklich blöd ist. Aber auch wenn du sie änderst, geht das Mobbing weiter. Du kannst abends schlecht einschlafen, und am nächsten Morgen hast du gar keine Lust, in die Schule zu gehen, obwohl die Schule dir eigentlich Spaß macht.
Ob das Mobbing denjenigen, die es tun, gut tut, weiß man nicht. Man weiß aber, dass es der Seele des Gemobbten weh tut. Mobbing kommt in fast jeder Klasse vor, mal stärker, mal schwächer. Oft sind die Mobber Kinder, die zu Hause Probleme haben und sich dann in der Schule mit anderen verbünden, um sich stärker zu fühlen. Es hat oft mit Zufall zu tun, wen sie dann mobben. Es kann auch wechseln. Eine Woche später wird ein anderer gemobbt. Es gibt auch Gemobbte, die später andere mobben. Immer steckt dahinter die Lust, anderen weh zu tun, im selbst mehr Spaß zu haben.
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Woher das Wort kommt
Das Wort Mobbing kommt aus der englischen Sprache. Dort bedeutet Mob einfach Mehrheit. Es sind normalerweise ja mehrere, die einen einzelnen mobben. 1963 hat ein Tierforscher namens Konrad Lorenz das Wort erstmals für Gänse benutzt: Er sagte, Gänse betreiben Mobbing, wenn sie sich zusammentun, um einem viel stärkeren Tier die Beute zu rauben. Das stärkere Tier war bei Konrad Lorenz der Fuchs. Eine einzelne Gans hätte gegen einen Fuchs keine Chance. Zehn Jahre später hat der Arzt Heinz Leymann in Schweden ein Buch geschrieben, wo es um Menschen in einer Firma geht, die anderen das Leben schwer machen. Er nannte das Mobbing. Mobbing kommt also nicht nur in der Schule vor, es kann uns das ganze Leben begleiten. Deswegen ist es wichtig, wie man richtig damit umgeht.
Mobbing im Internet
Viel Zeit verbringen Kinder heute im Internet, bei Whatsapp oder Online-Computerspielen. Das Mobbing findet auch da statt. Beispiel: Jens schreibt, dass Lukas doof bist. Ein anderer, Piet, liest das und schreibt dazu: Nicht nur doof ist der Lukas, der Lukas sieht auch scheiße aus. Laura liest das und schickt es an 20 andere im Netz weiter. Dann wird man den Lukas am nächsten Morgen in der Schule schräg ansehen, ohne dass er irgend etwas Schlechtes getan hat. Das, was in den sozialen Netzen im Internet passiert, hat immer auch mit der Welt außerhalb des Computers zu tun. Man kann da nicht jemanden fertigmachen und in der Schule oder am Spielplatz dann so tun, als sei nichts gewesen.
Was der Gemobbte tun kann
Wenn jemand von anderen gemobbt wird, hat er meist mehrere gegen sich und braucht viel Mut, sich gegen sie zu wehren. Muskelkraft hilft da nicht, und auch kluge Worte nicht. Die Mobber lachen nur. Man kann versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen; das funktioniert aber meistens nicht, weil sie dich als „Opfer“ brauchen und deswegen suchen. Schon besser ist es, selbst Freunde zu finden. Wenn jemand dicke Freunde hat, ist er für Mobber uninteressant. Sie sind da oft nur neidisch.
Spätestens wenn man sich aber eine Woche lang ärgert und schlecht fühlt, sollte man mit einem Erwachsenen reden, dem man vertraut. Meistens sind das die Eltern, vielleicht aber auch ein Lehrer, den man gern mag. Heute wissen die Lehrer, dass es Mobbing gibt und haben Tricks, wie sie an die Mobber herantreten, ohne dem Gemobbten das Leben noch schwerer zu machen. Der soll ja nicht als „Petze“ dastehen. Oft kriegen die Mobber schon Schiss, wenn sie ein Erwachsener offen darauf anspricht, was sie hier anrichten.
Was die Mobber tun sollten
Sie sollten sich zunächst einmal überlegen, warum sie das tun. Dann sollten sie sich vorstellen, wie es dem anderen geht, wenn er gemobbt wird. Das Mobbing bringt schlechte Stimmung für alle, es schafft keine echten Freundschaften. Man sollte damit aufhören. Wenn man richtig stark ist, sollte man sich bei dem, den man gemobbt habt, entschuldigen. Das fällt nicht leicht, aber es geht.
Jeder Mensch ist verschieden, und jemandem das Leben schwer zu machen, weil er irgendwie anders ist, ist ganz einfach unfair. Wenn sich zum Mobbing eine Gruppe bildet, dann ist es keine echte Gruppe. Ein Gruppe von Freunden hält nur zusammen, wenn man etwas Wichtiges gemeinsam hat. Sich nur gegen jemand anderen zu verbünden, ist Gift für Freundschaften. Oft haben die, die mobben, nie geübt, wirkliche Freunde zu finden – auch wenn es nach außen hin aussieht, als seien sie dickste Freunde. Damit kann man anfangen, schon heute.
Erwachsenes Mobbing
Wer als Schüler schon richtig damit umgeht, dem kann Mobbing als Erwachsener nichts mehr anhaben. Man sollte also ruhig schon als Kind anfangen, sich darüber klar zu werden, was da abgeht.