Weltkulturerbe

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Die „Stari Most“, die Alte Brücke: Sie steht in Mostar in Bosnien und Herzegowina. Erbaut wurde sie vor über 400 Jahren. Doch im Jugoslawien-Krieg wurde sie zerstört. Mit Hilfe der Unesco konnte man sie wieder aufbauen.

Das „Weltkulturerbe“ ist eine Liste. Auf dieser Liste stehen die Namen von besonderen Gebäuden und Orten. Damit wird gesagt, dass diese Gebäude und Orte wichtig für die gesamte Welt sind, nicht nur für ein Land.

Die Liste stammt von der Unesco, einer Organisation der Vereinten Nationen. Wenn etwas auf der Liste steht, dann muss man sich gut darum kümmern. Die Städte und Länder, in denen sich das Weltkulturerbe befindet, sind darauf sehr stolz.

Weltkulturerbe ist zum Beispiel der Kölner Dom in Deutschland. Auch die Altstadt von Quebéc in Kanada ist Weltkulturerbe, ebenso wie die römischen Ruinen von Tipasa in Algerien. Neben dem Weltkulturerbe gibt es auch noch das Weltnaturerbe und andere Dinge, die geschützt werden sollen.

Woher kommt die Idee?

Hier trifft sich das Komitee für das Weltkulturerbe, im Jahr 2015. Dies ist das alte Parlament Deutschlands, in der Stadt Bonn.

Im Altertum gab es die Sieben Weltwunder: große und besondere Gebäude wie die Pyramiden von Gizeh oder der Leuchtturm von Pharos. Man war begeistert davon, selbst wenn diese Gebäude weit weg vom eigenen Ort entfernt waren.

Im Jahr 1954 schlossen viele Länder einen Vertrag darüber, was man auch im Krieg nicht machen darf. Damals wurde gesagt: Wenn Kulturgut zerstört wird, dann ist das nicht nur schlecht für das Volk, wo dieses Kulturgut ist. Damit schädigt man das kulturelle Erbe der gesamten Menschheit.

Über zwanzig Jahre später trat ein anderer Vertrag in Kraft. Damit haben Staaten versprochen, dass sie Kulturerbe und Naturerbe schützen. Die Staaten wählen Vertreter, und diese Vertreter ernennen ein Komitee. Das Welterbe-Komitee sind 21 Menschen, die bestimmen, was auf die Liste des Welterbes kommt. Sie treffen sich einmal im Jahr.

Was steht auf der Liste des Weltkulturerbes?

Über 800 Gebäude und Orte sind Weltkulturerbe. Außerdem gelten 35 sowohl als Kulturerbe und auch als Naturerbe. Das Kulturgut muss besonders wichtig sein.

Zum Beispiel hat das Kulturgut eine Bedeutung für die Geschichte, oder es ist als Kunst außergewöhnlich. Das Kulturgut muss außerdem gut erhalten sein. Nur echte, alte Gebäude kommen auf die Liste, keine Nachbauten.

In Österreich hat man neun Stätten, die auf der List des Weltkulturerbes sind. Darunter findet man drei Kulturlandschaften, wie die Wachau an der Donau. Die Altstädte von Wien, Graz und Salzburg sind ebenfalls Weltkulturerbe.

Die Schweiz hat zunächst drei Kulturgüter vorschlagen, die im Jahr 1983 auf die Liste gekommen sind: Bern, das Kloster Sankt Johann in Müstair und die Abtei Sankt Gallen. Das hielt man lange Zeit für genug. Hinzu kamen schließlich acht weitere Kulturgüter und ein Naturerbe.

Wie wird das Weltkulturerbe geschützt?

Altstadt von Verona, Italien

Wenn ein Staat bittet, dass etwas auf die Liste kommt, dann verspricht er auch, sich gut darum zu kümmern. Die Liste sorgt dafür, dass bekannt wird, was das Weltkulturerbe ist. Ansonsten kann das Komitee das Erbe nicht wirklich schützen. Es kann höchstens damit drohen, dass das Erbe von der Liste kommt. Das ist für den Staat sehr peinlich.

Damit es nicht so weit kommt, gibt es eine Rote Liste. Dort erwähnt das Komitee alle Kulturgüter, die gefährdet sind. Manchmal liegt es am Staat, dass er zum Beispiel nicht genug Geld für das Kulturgut ausgibt. Auf jeden Fall soll die Rote Liste ein Zeichen an die Welt sein, mitzuhelfen, dass es das Kulturgut auch in Zukunft gibt.

Ein Kulturerbe ist zum Beispiel in Gefahr durch Terroristen, die es zerstören wollen. Manchmal liegt es an der Umwelt oder am Klima: Wenn das Grundwasser sinkt, ist das schlecht für Gebäude. Ein Erdbeben, ein Sturm oder ein Feuer kann ein Gebäude zerstören.

Manchmal bauen die Menschen neue Gebäude zu nahe an das Kulturerbe. Das war so auch bei der „Kulturlandschaft Dresdner Elbtal“. Zum einzigen Mal hat das Komitee tatsächlich etwas von der Liste gestrichen.

Das Tal der Elbe bei Dresden hatte nur drei Jahre lang auf der Liste gestanden. Man hat eine Brücke von Dresden über die Elbe bauen wollen. Das Komitee fand, dass dadurch die Landschaft nicht mehr gut genug erhalten war.