Hebräische Sprache

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Die hebräische Sprache braucht heute ein Großteil der Juden im Staat Israel. Dazu wird sie in den Synagogen auf der ganzen Welt gebraucht. Synagoge heißt das Gotteshaus der Juden. Man schätzt, dass weltweit etwa neun Millionen Menschen Hebräisch sprechen. Das moderne Hebräisch heißt „Iwrit“.

Welche Arten von Hebräisch gibt es heute?

Das Althebräische entwickelte sich aus der phönizischen Sprache. Sie ist die Sprache des Alten Testaments. Dieser Teil der Bibel wurde vermutlich etwa im 1. Jahrtausend vor Christus aufgeschrieben. Allerdings gingen diese Schriftstücke verloren. Das älteste hebräische Schriftstück ist ein Kalender, in einen kleinen Stein gemeißelt. Er wurde in der Nähe von Jerusalem gefunden.

Das Mittelhebräische wurde etwa seit dem 1. Jahrhundert nach Christus gebraucht. Das Alte Testament war fertig geschrieben. Zudem wurden die Juden aus ihrem Land verjagt und über die ganze Welt zerstreut. Mittelhebräisch war deshalb für niemanden eine Muttersprache, denn die Juden mussten die jeweilige Landessprache annehmen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche rabbinische Texte. Rabbiner sind so etwas wie die Pfarrer der Juden.

Im Jahr 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Seither hatten die Juden erstmals wieder ihr eigenes Land. Die Amtssprache war eine Art von Neuhebräisch. Sie heißt „Iwrit“. Diese Sprache spricht heute ein Großteil der Menschen in Israel. Auch viele Juden sonst wo auf der Welt sprechen Iwrit, weil sie Beziehungen zu Verwandten in Israel haben.

Wie geht das hebräische Alphabet?

Hebräisch schreibt man von rechts nach links, also genau umgekehrt als wir es uns gewohnt sind. Es gibt keine Groß- und Kleinbuchstaben. Dafür gibt es große Unterschiede zwischen der Druckschrift, welche „Quadratschrift“ heißt und der Handschrift.

Ursprünglich gab es nur 22 Buchstaben, dies waren die Mitlaute, die Konsonanten. Den Namen des Gottes schrieb man also „JHW“. Das konnte man dann als „Jahwe“ lesen oder als „Jehowa“. Wer damals hebräisch sprach, wusste vom Hören, was richtig war.

Dies wurde in der Zeit ein Problem, als die Juden kein eigenes Land mehr hatten und Hebräisch nicht mehr ihre Muttersprache war. Es entwickelten sich deshalb verschiedene Systeme als Hilfestellung. Ein solches System sind Punkte unterhalb oder oberhalb der Buchstaben. Die erleichterten das Lesen. Und wenn man sie wegließ, hatte man wieder die ursprüngliche Schrift vor sich.

Wie schreibt man die hebräischen Zahlen?

Als Zahlen verwendet das Hebräische Buchstaben. Der Buchstabe „Beth“ beispielsweise bedeutet die Zahl 2. Man kann also die ganze Bibel auch als Zahlenfolge lesen. Jede Zahl hat ihre Symbolik: 1 ist die Gottheit, 7 ist die Vollkommenheit, 12 ist die Zahl der Volksgemeinschaft, weil sich die Juden in 12 Stämme aufteilen und so weiter.

Die gläubigen Juden denken bei Zahlen immer an deren Symbolik. Das Volk Israel hatte 12 Stämme. Das Neue Testament erwähnt in der Gefolgschaft von Jesus 12 Jünger. Das musste so sein, damit man an eine jüdische Gemeinschaft dachte. Wer die Namen der Jünger im neuen Testament nachzählt kommt jedoch auch auf andere Zahlen. Für die Juden war das nicht wichtig, weil die Symbolik zählte.

Es gibt Menschen, die noch weitergehen: Wenn hintereinander die Zahlen 1, 12 und 7 erscheinen, könnte man daraus den Satz bilden: „Gott hat die Gemeinschaft der Juden vollkommen gemacht“. Es gibt natürlich zig andere Interpretationen und deshalb auch ebenso viel Streit darum.