Elfenbeinküste

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Die Elfenbeinküste ist ein Land im Westen von Afrika. Im Süden hat das Land eine Küste am Atlantischen Ozean. Lange Zeit war das Land, was heute die Republik Elfenbeinküste ist, Kolonie von Frankreich. Die Franzosen nannten es "Côte d'Ivoire", darum nennt man auch auf deutsch die Bewohner des Landes "Ivorer".

Die Elfenbeinküste ist etwa genauso groß wie Deutschland, hat aber nur etwa 24 Millionen Einwohner. Das sind ungefähr so viele wie in Nordrhein-Westfalen und Hessen zusammen. Der Name des Landes kommt daher, dass man hier früher Elefanten gejagt hat. Die Jäger wollten das Elfenbein aus ihren Stoßzähnen haben, was sehr wertvoll ist. Heute darf man Elefanten nicht mehr jagen.

Die Republik Elfenbeinküste ist seit 1960 von Frankreich unabhängig. Ab den 1990er-Jahren gab es große Unruhen im Land, es war ähnlich wie in einem Bürgerkrieg. 2002 wurde die Elfenbeinküste in zwei Teile geteilt. Seit 2007 bemüht man sich, Frieden und Einheit wiederherzustellen.

Die größte Stadt der Elfenbeinküste heißt Abidjan, sprich: Abidschahn. Etwa jeder sechste Ivorer lebt in Abidjan. Bis 1983 war es auch die Hauptstadt der Elfenbeinküste. Seitdem ist das aber Yamoussoukro. Die Regierung sitzt aber immer noch in Abidjan, was auch das Zentrum der Wirtschaft ist.

Welche Geschichte hat die Elfenbeinküste?

Félix Houphouët-Boigny, sprich "Felix Ufuee-Boanjie" war der erste Präsident der Elfenbeinküste. Hier auf diesem Bild von 1962 sieht man ihn links, mit seiner Frau. Der Mann ganz rechts ist John F. Kennedy, damals Präsident der USA.
Von 2002 bis 2007 war die Elfenbeinküste geteilt: Der Süden (rot) gehörte Präsident Gbagbo, der Norden (grün) seinen Gegnern.

Wie in den meisten afrikanischen Ländern lebten hier vor der Kolonialzeit viele kleine Stämme, die kleine Gemeinschaften und Stadtstaaten bildeten. Im Norden trieb man Handel mit Völkern aus der Sahara und der Sahel-Zone. So kam der Islam in die Elfenbeinküste. Im Süden gab es ab dem 15. Jahrhundert Beziehungen zu portugiesischen Seefahrern.

Diese wurden ab dem 17. Jahrhundert aber von den Franzosen verdrängt, die hier 1893 die französische Kolonie Elfenbeinküste gründeten. Die Franzosen brachten zwar technischen Fortschritt und ihr Gesetz mit, behandelten die Einwohner aber oft schlecht. Wer Widerstand gegen die Kolonialherren leistete, wurde gewaltsam bekämpft.

1960 wurde die Republik Elfenbeinküste von Frankreich unabhängig. Der neue Staat näherte sich politisch an europäische Länder an und hielt auch eine enge Verbindung zu Frankreich. Der erste Präsident hieß Félix Houphouët-Boigny und blieb bis zu seinem Tod 1993 im Amt, also über 30 Jahre. Unter seiner Herrschaft wurde die Elfenbeinküste zu einem der reichsten Staaten Westafrikas.

In den 1990er-Jahren, nach Houphouët-Boignys Tod, gab es mehrere Unruhen in der Bevölkerung. Oft wurden politische Gegner der Regierung unterdrückt. Mehrere Präsidenten wurden mit Hilfe der Armee gestürzt. Auch waren einige Herrscher rassistisch und unterdrückten Stämme aus dem Norden des Landes.

2002 eroberten Gegner des damaligen Präsidenten Laurent Gbagbo den Norden des Landes und die Elfenbeinküste wurde geteilt. Im Land geb es so viele gewalttätige Auseinandersetzungen, dass auch die UN ihre Soldaten in der Elfenbeinküste stationierte. Diese Soldaten nennt man "Blauhelme". Sie werden in besondere Krisengebiete geschickt, um Frieden zu schaffen.

2007 wurde im Nachbarland Burkina Faso ein Friedensvertrag zwischen dem Präsidenten und seinen Gegnern geschaffen. Die Elfenbeinküste wurde wieder ein Land und die Macht wurde zwischen Gbagbo und seinen Gegnern. 2010 wurde Gbagbo abgewählt und von seinen Gegnern festgenommen und vor ein internationales Gericht gestellt. Manche sagen, es sei ungerecht, dass seine Gegner für ihre Verbrechen im Bürgerkrieg nicht bestraft wurden.

Wie leben die Menschen in der Elfenbeinküste?