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Maßstab
Das Wort Maßstab braucht man auch im übertragenen Sinn. Einer kann zum Beispiel sagen: „Dieser Kletterer schafft die Felswand ohne Haken und Seile, aber das ist kein Maßstab“. Dann meint er damit: Es stimmt wohl, was dieser Kletterer kann, aber andere können noch viel schwierigere Wände erklettern.
Meistens reden wir aber von einem Maßstab, wenn wir die Wirklichkeit gleichmäßig und wahrheitsgetreu verkleinern oder vergrößern wollen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man einen Plan von etwas zeichnen will. Oft kann man dabei nicht die wahren Längen benutzen. Sonst würde der Plan nämlich viel zu groß werden. Deshalb werden alle Längen kürzer gezeichnet als in Wirklichkeit. Damit die Zeichnung trotzdem richtig wird, müssen alle Längen um den gleichen Wert verkleinert werden. Dazu benutzt man einen Maßstab der angibt, wie stark die Karte verkleinert ist.
Auf jedem realistischen Plan oder jeder Landkarte steht deshalb immer ein Maßstab drauf. Ein Maßstab von 1 : 100 bedeutet beispielsweise, dass das Objekt auf dem Plan 100 mal kleiner ist als in Wirklichkeit. Jede Länge wurde also durch die Zahl 100 geteilt um den Plan zu zeichnen. Man liest: Maßstab 1 zu 100. Die Zahl vor dem Doppelpunkt gibt immer die Größe auf dem Plan an, im Beispiel 1. Die Zahl hinter dem Doppelpunkt gibt immer die Größe in Wirklichkeit an, im Beispiel 100. 1 Zentimeter auf diesem Plan wären demnach 100 Zentimeter in Wirklichkeit, also 1 Meter. Will man die Wirklichkeit auf dem Plan verkleinern, so muss die erste Zahl kleiner sein als die zweite.
Umgekehrt könnte man einen Maßstab aber auch benutzen um die Wirklichkeit auf einer Zeichnung zu vergrößern. In diesem Fall muss die erste Zahl größer als die zweite Zahl sein. Ein Maßstab von 2 : 1 bedeutet zum Beispiel, dass das Objekt auf dem Plan doppelt so groß ist wie in Wirklichkeit. Jede Länge wurde also mit der Zahl zwei multipliziert um den Plan zu zeichnen. Man liest: Maßstab 2 zu 1. 2 Zentimeter auf diesem Plan wären also nur 1 cm in Wirklichkeit.
Wo braucht man einen Maßstab?
Einen Maßstab braucht man unter anderem bei Plänen. Architekten und Ingenieure brauchen ihn zum Beispiel, wenn sie den Plan eines Hauses zeichnen wollen. So können sie das Haus genau am Zeichenblock oder am Computer planen. Die Bauarbeiter können dann aus dem Plan des Architekten mit Hilfe des Maßstabs die richtigen Längen wieder errechnen und das Haus in der richtigen Größe bauen.
Auch auf Landkarten gibt es einen Maßstab. Landkarten können unterschiedlich große Gebiete verkleinert zeigen. So gibt es Landkarten, die nur ein Dorf abbilden, während andere einen ganzen Kontinent oder die ganze Erde abbilden. Demnach haben diese Karten auch immer einen anderen Maßstab, je nachdem wie groß das Gebiet ist, das sie zeigen sollen. Mit dem Maßstab einer Landkarte kann man zum Beispiel herausfinden wie weit zwei Städte auseinander liegen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man eine Reise mit dem Auto plant oder wandern oder Fahrrad fahren geht.
Auch Wissenschaftler müssen oft mit Maßstäben arbeiten. Wenn ein Biologe etwas sehr Kleines unter einem Mikroskop beobachtet, muss er vielleicht eine Zeichnung davon zeichnen. Da das Objekt aber so klein ist, kann er es nicht in seiner wahren Größe zeichnen. Es wäre dann nur so groß wie ein Punkt. Deshalb zeichnet er es größer als in Wirklichkeit und gibt den Maßstab an.
Auch bei manchen Hobbys spielt der Maßstab eine Rolle. Beim Modellbau geht es darum echte Dinge möglichst genau nachzubauen, nur halt eben kleiner als in Wirklichkeit. Solche Modelle können zum Beispiel Autos, Flugzeuge, Eisenbahnen oder auch Häuser sein. Dabei muss man auch einen Maßstab einhalten, sonst sieht das Modell unecht aus. Modellbauer benutzen auch für alle ihre Modelle den gleichen Maßstab, damit sie zueinander passen. Auf der Packung eines Modells findet man deshalb auch den Maßstab.
Diese Karte zeigt Belgien. Auf dieser und auf der Karte links wird der Maßstab durch eine Leiste links unten dargestellt. Hier sieht man, wie lang eine bestimmte Strecke in Wirklichkeit ist.
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