Obstbaum

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Eine Süßkirsche als Hochstammbaum. In ihm nisten auch viele Vögel. Der Bauer nutzt zudem das Gras auf dem Boden.

Obstbäume tragen Früchte: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen und viele andere mehr. Es gibt sie heute auf der ganzen Welt, sofern es nicht zu kalt ist. Obst ist sehr gesund wegen der Vitamine und sollte somit zur täglichen Nahrung gehören.

Seit dem Altertum züchtete der Mensch Obstbäume, und zwar aus Wildbäumen. Diese sind in der Biologie oft nur entfernt miteinander verwandt. Durch die Zucht entstanden aus den einzelnen Pflanzenarten unsere Obstsorten. Man unterscheidet jedoch nicht nur die verschiedenen Obstsorten, sondern auch drei wesentliche Wuchsformen der Bäume:

Die Hochstammbäume gab es vor allem früher. Sie standen verstreut auf Wiesen, so dass der Bauer das Gras nutzen konnte. Mittelstammbäume stehen eher in Gärten. Das reicht noch aus, um einen Tisch darunter zu stellen oder um zu spielen. Am weitesten verbreitet sind heute niedrige Bäume. Sie wachsen als Spalier an einer Hauswand oder als Spindelbusch in einer Plantage. Die untersten Äste wachsen schon einen halben Meter über den Boden. So kann man alle Äpfel ohne Leiter pflücken.

Wie entstehen neue Obstsorten?

Kirschblüten: Der Züchter kann den Pollen selber auf die Narbe bringen und so eine neue Sorte züchten.

Obst entsteht aus Blüten. Bei der Fortpflanzung muss der Pollen einer männlichen Blüte auf die Narbe einer weiblichen Blüte gelangen. Üblicherweise erledigen das Bienen oder andere Insekten. Wenn viele Bäume der gleichen Sorte nebeneinanderstehen, werden die Früchte die Eigenschaften ihrer „Eltern“ behalten.

Wer eine neue Obstsorte züchten will, beispielsweise eine Apfelsorte, muss den Pollen von anderen Pflanzen selber auf die Narbe bringen. Diese Arbeit nennt man kreuzen. Dabei muss der Züchter aber auch verhindern, dass ihm irgendwelche Bienen ins Handwerk pfuschen. Er schützt also die Blüten mit einem feinen Netz.

Der neue Apfel bringt dann Eigenschaften beider Eltern mit. Der Züchter kann die Eltern gezielt aussuchen, nach Farbe und Größe der Früchte oder wie sie bestimmte Krankheiten ertragen. Was dabei herauskommt, weiß er jedoch nicht. Es braucht jeweils 1.000 bis 10.000 Versuche, bis eine gute neue Apfelsorte entstanden ist.

Wie vermehrt man Obstbäume?

Beim Aufpfropfen wird das Edelreis in die Unterlage gesteckt. Die Rinde verwächst dann von beiden Seiten her zusammen.

Die neue Frucht trägt ihre Eigenschaften in den Kernen oder im Stein. Man könnte diese also aussäen und daraus einen Obstbaum wachsen lassen. Das geht zwar , aber solche Obstbäume wachsen meist schwach oder ungleichmäßig oder sie sind dann doch wieder anfällig für Krankheiten. Es braucht also noch einen weiteren Trick:

Der Züchter nimmt ein wildes Obstbäumchen und schneidet das Stämmchen ein stückweit über dem Boden ab. Vom neu gezüchteten Bäumchen schneidet er ein Ästchen ab, das nennt man „Edelreis“. Dann setzt er das Edelreis auf das Stämmchen. Er umwickelt die Stelle mit einer Schnur oder mit einem Gummiband und dichtet sie mit einem Kleber ab, damit keine Krankheitserreger eindringen. Diese ganze Arbeit nennt man „veredeln“ oder „auf-pfropfen“.

Wenn alles richtig läuft, werden die beiden Teile zusammenwachsen wie ein Knochen nach einem Bruch. So entsteht ein neuer Obstbaum. Der Baum hat dann die Eigenschaften des aufgepfropften Astes. Der Stamm des wilden Bäumchens dient nur der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Die Pfropfstelle kann man bei den meisten Bäumchen erkennen. Sie liegt etwa zwei handbreit über dem Boden.

Es gibt auch Züchter, die sich einen Spaß draus machen, verschiedene Edelreiser auf verschiedene Äste desselben Baumes aufzupfropfen. So entsteht ein einzelner Baum, der viele verschiedene Sorten der gleichen Frucht trägt. Das ist vor allem bei Kirschen interessant: Man hat dann über eine längere Zeit immer wieder frische Kirschen, weil jeder Ast zu einer anderen Zeit reif wird.

Nur: Äpfel auf Birnen oder Zwetschgen auf Aprikosen pfropfen, das geht nicht. Diese Edelreiser wachsen nicht an, sondern sterben einfach ab. Das ist, wie wenn man einem Menschen das Ohr eines Gorillas annähen würde.



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