Prager Frühling

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Hier haben Mitglieder des Widerstands einen sowjetischen Panzer in Brand gesteckt.

Der Prager Frühling war ein Ereignis in der Tschechoslowakei. Dieser Staat teilte sich später in Tschechien und die Slowakei auf. Prag war die Hauptstadt der Tschechoslowakei. Mit Frühling meint man, dass die kommunistischen Führer entschieden, das Land weniger streng kommunistisch zu regieren. Das spielte sich im Jahr 1968 ab. Noch im selben Jahr beendeten die Führer anderer kommunistischer Länder den Prager Frühling.

Die Tschechoslowakei war seit dem Jahr 1948 eine kommunistische Diktatur. Es gehörte wie die DDR, Polen und andere Länder zum Ostblock, den die Sowjetunion gegründet hatte. Lange Zeit waren die Führer des Landes, um Antonin Novotny, besonders streng und unterdrückten die Menschen.

Doch am Ende des Jahres 1967 gab es Unruhen. Zum Beispiel beklagten sich Studenten, dass man in ihren Wohnheimen schlecht lebte. Die kommunistische Partei bekam schließlich einen neuen Chef: Alexander Dubček, sprich: Dubtschek, war bislang Chef der Kommunisten in der Slowakei gewesen, also im kleineren, schwächeren Landesteil.

Dubcek wollte mehr Rechte für die Slowakei. Außerdem sollten die Mitglieder der Partei mehr mitbestimmen dürfen. In der Wirtschaft sollte nicht mehr alles von oben geplant werden, so dass es mehr freie Marktwirtschaft geben würde. Viele Tschechen und Slowaken fanden das gut. Im Land wurde mehr und mehr offen diskutiert.

Wie endete der Prager Frühling?

Die Herren ganz vorne sind von links nach rechts Alexander Dubček, Staatspräsident Ludvík Svoboda und Nicolae Ceauşescu

Die alten kommunistischen Führer der Tschechoslowakei und die Chefs in anderen Ländern aber hatten Angst vor dem Volk, das seine Meinung frei sagte. Die Partei sollte wieder wie früher alles in der Hand haben. Weil Dubček nicht auf sie hörte, entschlossen die Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn und Polen, Soldaten zu schicken.

Die DDR machte nicht mit, weil deutsche Soldaten in Prag an den Zweiten Weltkrieg erinnert hätten. Aber auch der DDR-Chef Walter Ulbricht war dafür, dass Soldaten den Prager Frühling beendeten. Rumänien hingegen war gegen den Einmarsch, weil Rumänien selbst keine Einmischung von außen wünschte. Anders als Dubček war der Führer Rumäniens, Nicolae Ceauşescu, sprich: Nicolaie Tschauschesku, ein grausamer Herrscher. Albanien war zwar auch in Land im Ostblock, verließ den Ostblock aber aus Protest gegen den Einmarsch.

Nach einer letzten Warnung marschierten etwa eine halbe Million Soldaten in die Tschechoslowakei ein. Die Einwohner konnten kaum etwas dagegen machen. Bald hatten wieder strenge Kommunisten das Sagen im Land.

Für die Sowjetunion und ihre Freunde war der Einmarsch aber kein wirklicher Erfolg. Eigentlich wollte die Sowjetunion sich als friedliche Macht zeigen, die im Ostblock so beliebt sei, dass sie keine Gewalt nötig habe. Außerdem flüchteten zehntausende Tschechen und Slowaken nach Österreich, in die Bundesrepublik Deutschland und andere Länder. Kommunistische Parteien gab es auch in freien Ländern wie Italien und Frankreich. Sie wurden misstrauischer gegenüber der Sowjetunion und gingen schließlich ihren eigenen Weg.



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