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Version vom 14. Juli 2019, 20:44 Uhr
Ein Tunnel ist ein Verkehrsweg unter der Erde. Man gräbt Tunnel oft, damit man einen Berg nicht überwinden muss. Seltener führen Tunnel unter einem Fluss hindurch, wenn man keine Brücke bauen kann. Es gibt auch Tunnel unter dem Meer, beispielsweise den Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien. Einige Tunnel werden auch gebaut, um Straßen durch Gebiete bauen zu können, die man nicht durch eine Straße zerschneiden will, also zum Beispiel Wälder oder Städte.
Manche Tunnel sind für Fußgänger da, andere für die Eisenbahn oder die Straße. Kürzere Tunnel, gerade für Fußgänger, nennt man meist Unterführung. Kanäle hingegen lassen Wasser an einen bestimmten Ort fließen. Auch Kanäle können durch einen Tunnel fließen.
Das Wort „Tunnel“ kommt aus der englischen Sprache. Ein „tunnel“ war auf Englisch am Anfang ein Schacht. Erst vor etwa 100 Jahren hat das Wort die heutige Bedeutung bekommen. Es ist mit unserem Wort „Tonne“ verwandt.
Schon in der Bronzezeit und im Altertum gab es Tunnel, die dazu dienten, dass man besser an Wasser kam. Andere Tunnel waren Stollen oder Minen, mit denen man an Kohle oder Metall in einem Berg gelangen wollte. Von den Römern kennt man auch einige Straßentunnel.
Die große Zeit des Tunnelbaus kam erst in der Zeit der Eisenbahnen. Der erste Eisenbahntunnel wurde in England gebaut, ab dem Jahr 1826. Dank des Dynamits, das man bald darauf erfand, konnte man große Löcher in Berge sprengen. Außerdem lernte man, mit Druckluft große Bohrmaschinen anzutreiben.
Die meisten Tunnel werden von unten gebaut. Das bedeutet, dass man sie direkt in die Erde bohrt. Dies macht man heute vor allem mit riesigen Bohrmaschinen. Seltener werden Tunnel von oben gebaut. Das heißt, dass man zunächst die gesamte Strecke des Tunnels von oben ausbaggert. Danach wird das entstandene Loch von oben bedeckt, so dass der Tunnel entsteht.
Moderne Tunnel haben eine Lüftung, damit man darin an gute Atemluft kommt. Der längste U-Bahn-Tunnel mit über 60 Kilometern Länge ist der Guangzhou-Tunnel in China aus dem Jahr 2010. Der längste Eisenbahntunnel durch einen Berg mit über 57 Kilometern Länge ist der Gotthard-Basistunnel aus dem Jahr 2016. Der längste Straßentunnel ist der Laerdalstunnel mit über 24 Kilometern Länge durch das Skandinavische Gebirge aus dem Jahr 2000.
Welche Tunnel gibt es noch?
Manche Tunnel werden heimlich gebaut. So sind Gefangene aus Gefängnissen oder Lagern geflüchtet, indem sie Tunnel nach außen gegraben haben. Menschen sind aus der DDR durch Tunnel in den Westen gekommen. Noch heute graben Menschen Tunnel, um von einem Land ins andere zu kommen, weil sie nicht über die Grenze gelassen werden. Ein Beispiel ist die Grenze zwischen Mexiko und den USA. Durch solche Tunnel werden auch viele Waren geschmuggelt.
Einige Tunnel wurden gar nicht für Menschen gebaut, sondern für Tiere. Man möchte den Tieren helfen, auf die andere Straßenseite zu gelangen. So gibt es Amphibientunnel beispielsweise für Frösche oder Kröten. Andere Tunnel wiederum dienen für Kabel und Leitungen.
Ein Gemälde aus dem Jahr 1946: Es zeigt einen Kriegsgefangenen, der mit einem Fluchttunnel aus einem Lager ausbrechen will.
Der Eiertunnel in Bad Kleinen in Mecklenburg-Vorpommern. Er wurde im Jahr 1896 gebaut, damit Fußgänger die Bahnlinie überqueren können.
Ein Kanaltunnel oder Schiffstunnel in Saint-Aignan, Frankreich
Der Eurotunnel oder Kanaltunnel verläuft unter dem Ärmelkanal. Man fährt mit der Eisenbahn von Frankreich nach Großbritannien.
Zu „Tunnel“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.