Bürgerkrieg in Syrien: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Ersten Weltkrieg gehörte das Osmanische Reich zu den Verlierern. Die Siegermächte Frankreich und Grossbritannien teilten die eroberten osmanischen Gebiete untereinander auf. Dabei achteten sie vor allem darum, wer welche Rohstoffe erhält. Auf die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen nahmen sie keine Rücksicht. So entstanden im Nahen Osten zahlreiche Vielvölkerstaaten. So ein Gebiet war auch Syrien, das eine Art Kolonie von Frankreich wurde.
Mehrere hundert Jahre lang gehörte Syrien zum [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]]. Nach der Niederlage der Osmanen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden die eroberten Gebiete zwischen den Siegermächten [[Frankreich]] und [[Großbritannien]] aufgeteilt. Bei den Grenzziehungen beachteten sie jedoch nicht, wo welche [[Volk]]sgruppen lebten. Es ging ihnen vor allem darum, wer welche [[Rohstoff|Rohstoffe]] bekommt. So entstanden im [[Naher Osten|Nahen Osten]] zahlreiche Vielvölkerstaaten.
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So ein Gebiet war auch Syrien, das eine [[Kolonie]] von Frankreich wurde. Unter den Franzosen wurden manche Völker bevorzugt. Sie hatten zum Beispiel mehr Rechte oder wurden von den Franzosen in hohe politische Ämter eingesetzt. Mehrmals gab es seitens der unterdrückten Völker Aufstände gegen die Franzosen, die von den Kolonialherren gewaltsam niedergeschlagen wurden.  
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Nach der Unabhängigkeit Syriens gab es zunächst viel Streit zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen im Land. Mehrmals versuchten einzelne Volksgruppe mit Gewalt an die Macht zu kommen. Im Jahr 1970 gelang es dem Verteidigungsminister Hafiz al-Assad an die Macht zu kommen. Al-Assad gehörte den Alawiten an, einer besonderen Glaubensgemeinschaft des Islam. Obwohl die Alawiten in Syrien eine Minderheit sind, schaute er vor allem, dass sie möglichst viel mitbestimmen dürfen. Die anderen Bevölkerungsgruppen liess er unterdrücken. Wer etwas dagegen hatte, wurde eingesperrt oder sogar getötet.  
  
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Syrien unabhängig. Es gab jedoch schon bald wieder Unruhen. In der Nachkriegszeit gab es insgesamt sechs Putsche. Im Jahr 1970 putschte sich schließlich der syrische Verteidigungsminister Hafiz al-Assad an die Macht. Al-Assad gehörte einer religiösen Minderheit im Land an, den Alawiten. Als Präsident sorgte er dafür, das die anderen Bevölkerungsgruppen weniger mitbestimmen dürfen. Wer gegen ihn war, wurde eingesperrt.
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Weil das Land kleine Menge an Erdöl besass, ging es der syrischen Wirtschaft lange Zeit gut. Doch irgendwann konnte das Wirtschaftswachstum nicht mehr mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. Viele Menschen fanden keine Arbeit und verarmten. Im Jahr 2000 starb Hafiz und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm die Macht. Er machte jedoch genauso weiter, wie sein Vater.
 
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Unter al-Assad ging es der syrischen Wirtschaft zunächst gut. Syrien verfügte über kleine Mengen an Erdöl, was dem Land viel Geld einbrachte. Ausserdem verdiente man an Erdöl aus den Golfstaaten mit, das durch Syrien transportiert wurde. Als um das Jahr 1980 der Preis für Erdöl einbrach, ging es der syrischen Wirtschaft zunehmend schlechter. Das Wirtschaftswachstum konnte mit dem mittlerweile starken Bevölkerungswachstum nicht mehr mithalten. Viele Menschen verarmten, weil sie keine Arbeit finden konnten.
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Zuvor hatte der Staat hohe Schulden im Ausland gemacht. Trotzdem wurde weiterhin viel Geld für die Armee ausgegeben. Im Jahr 2000 starb Hafiz al-Assad und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm.
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== Wie verläuft der Krieg bisher? ==

Version vom 19. Oktober 2020, 19:06 Uhr

Dieses Bild aus dem Jahr 2016 zeigt die Stadt Aleppo während einem Angriff.

Der Bürgerkrieg in Syrien ist eine bewaffnete Auseinandersetzung, bei der vor allem Soldaten des Diktators Baschar al-Assad gegen Aufständische aus der Bevölkerung, sogenannte Rebellen, kämpfen. Dieser Bürgerkrieg dauert schon seit dem Jahr 2011.

Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Vielfrontenkrieg. Das heißt, es stehen sich nicht nur zwei, sondern gleich mehrere Gruppen gegenüber. Dazu gehören die Kurden. Sie wollen im Norden des Landes einen kurdischen Staat errichten. Eine weitere Konfliktpartei ist die Terrororganisation Islamischer Staat. Sie kämpft gegen alle anderen und will aus Syrien einen muslimischen Gottesstaat machen. In gewissen Teilen Syriens nehmen auch Angehörige der Terrororganisation Al-Qaida an den Kämpfen teil. Des Weiteren mischen sich verschiedene andere Staaten wie die Türkei, Saudi-Arabien oder Russland in den Krieg ein, um ihre Interessen durchzusetzen.

Schätzungen zufolge starben bei diesem Krieg schon mehr als eine halbe Million Menschen. Viele Syrer haben ihr Land verlassen und sind auf der Flucht. Man sagt es seien etwa fünf Millionen. Die meisten davon versuchen nach Europa zu kommen, insbesondere nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen.

Was passierte vor dem Krieg in Syrien?

Eine Postkarte aus der Zeit, als Syrien eine französische Kolonie war.

Im Ersten Weltkrieg gehörte das Osmanische Reich zu den Verlierern. Die Siegermächte Frankreich und Grossbritannien teilten die eroberten osmanischen Gebiete untereinander auf. Dabei achteten sie vor allem darum, wer welche Rohstoffe erhält. Auf die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen nahmen sie keine Rücksicht. So entstanden im Nahen Osten zahlreiche Vielvölkerstaaten. So ein Gebiet war auch Syrien, das eine Art Kolonie von Frankreich wurde.

Nach der Unabhängigkeit Syriens gab es zunächst viel Streit zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen im Land. Mehrmals versuchten einzelne Volksgruppe mit Gewalt an die Macht zu kommen. Im Jahr 1970 gelang es dem Verteidigungsminister Hafiz al-Assad an die Macht zu kommen. Al-Assad gehörte den Alawiten an, einer besonderen Glaubensgemeinschaft des Islam. Obwohl die Alawiten in Syrien eine Minderheit sind, schaute er vor allem, dass sie möglichst viel mitbestimmen dürfen. Die anderen Bevölkerungsgruppen liess er unterdrücken. Wer etwas dagegen hatte, wurde eingesperrt oder sogar getötet.

Weil das Land kleine Menge an Erdöl besass, ging es der syrischen Wirtschaft lange Zeit gut. Doch irgendwann konnte das Wirtschaftswachstum nicht mehr mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. Viele Menschen fanden keine Arbeit und verarmten. Im Jahr 2000 starb Hafiz und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm die Macht. Er machte jedoch genauso weiter, wie sein Vater.

Wie verläuft der Krieg bisher?

Hier in Homs zeigen die Menschen ihre Wut gegen Assad.

Im Jahr 2011 fand in vielen Ländern der Arabische Frühling statt. Die Menschen protestierten für mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. So gab es auch in Syrien Proteste gegen die Regierung. Der Diktator Baschar al-Assad bekämpfte die Proteste mit Gewalt. Dabei starben viel hundert Menschen. Später schlossen sich einige von Assads Soldaten zusammen und gründeten die „Freie Syrische Armee“, kurz FSA, die für die Bevölkerung kämpfte.

Der FSA gelang es einige Teile Syriens zu erobern. Doch innerhalb der FSA war man sich nicht einig. So spaltete sich im Jahr 2012 eine Gruppe von streng gläubigen Muslimen ab. Die anderen FSA-Soldaten wurden fortan als „gemässigte Rebellen“ bezeichnet.

Auch die Kurden erkannten, dass die syrische Regierung geschwächt war. Bereits Ende 2012 begannen sie im Norden des Landes damit, eine eigene Armee zu bilden und Gebiete zu erobern, in denen ihre Volksgruppe lebt. Später mischte auch noch der Islamische Staat mit, eine Terrororganisation, die alleine gegen alle anderen kämpfte. Der IS wollte ganz Syrien erobern, um dann dort einen radikal muslimischen Staat zu errichten. Dabei gingen sie besonders rücksichtslos und brutal vor. Streckenweise gelang es dem IS etwa die Hälfte von Syrien zu erobern.

Der Syrienkrieg entwickelte sich mit der Zeit zu einem sogenannten Stellvertreterkrieg: Andere Nationen mischten mit, um ihre Interessen zu vertreten. Russland unterstütze dabei von Anfang an die Regierung von Assad. Nicht nur militärisch, auch bei Abstimmungen der UNO stimmt Russland oft im Sinne von Assad ab. Die gemässigten Rebellen werden von den USA und anderen westlichen Ländern unterstütz, während die radikalen Rebellen Geld von Saudi Arabien erhalten. Bei einer Sache sind sich jedoch alle einig, nämlich, dass der IS bekämpft werden muss. Das hat auch damit zu tun, dass der IS besonders in den Jahren 2015 und 2016 zahlreiche Terroranschläge auf der ganzen Welt verübte. Unter Präsident Donald Trump gelang es den USA im Jahr 2018 den IS nahezu komplett zu vernichten und ihren Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zu töten.







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