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Aktuelle Version vom 17. Februar 2021, 17:42 Uhr
Die Helvetier, sprich: Helwezijer, waren ein keltischer Volkstamm im Altertum. Ab dem ersten Jahrhundert vor Christus lebten die Helvetier im Schweizer Mittelland. Die Alten Römer nannten dieses Gebiet später Helvetien. Noch heute lautet der lateinische Name der Schweizer Eidgenossenschaft „Confoederatio Helvetica“. Daher kommt die bekannte Abkürzung CH.
Über die Helvetier und wie sie lebten weiß man heute eher wenig. Es gibt kaum Spuren, die man untersuchen könnte. Die helvetischen Siedlungen wurden meist durch römische Lager ersetzt, die im Mittelalter wieder mit anderen Gebäuden überbaut wurden. Ein Beispiel ist die frühere Siedlung Lindenhof mitten in der Stadt Zürich. Außerdem haben Archäologen nur wenige Schriften der Helvetier gefunden. Die Wissenschaftler beziehen ihr Wissen über die Helvetier daher hauptsächlich aus schriftlichen Berichten von Römern und anderen Zeitzeugen.
Was weiß man über die Geschichte der Helvetier?
Vieles, was wir heute über die Helvetier wissen, stammt aus den Berichten von Julius Cäsar. Die Helvetier galten bei den Römern als gefürchtete Krieger. Im Jahr 58 vor Christus wollten sie laut Cäsar Helvetien verlassen, um ins heutige Frankreich auszuwandern. Unterwegs verwüsteten sie Siedlungen anderer Kelten. Einige davon waren mit Julius Cäsar verbündet und baten ihn um Hilfe. Bei der keltischen Stadt Bibracte kam es dann zur Schlacht zwischen den Helvetiern und Römern. Mit Hilfe anderer Kelten gelang es Cäsars Armee, die Helvetier vernichtend zu schlagen und ins Mittelland zurückzuschicken.
Unter dem Kaiser Augustus wurden weite Teile des Alpenraum, so auch Helvetien, von römischen Soldaten besetzt. Später wurde Helvetien ein Teil der Provinz Germania Superior, auf Deutsch „Ober-Germanien“. Im eroberten Gebiet errichteten die Römer Militärlager wie Basilea, das heutige Basel oder Vindonissa, was heute Windisch im Aargau ist. Nach und nach wurden die Helvetier romanisiert. Das heißt sie lernten die Lateinische Sprache und passten sich dem römischen Lebensstil an. Die keltischen Gottheiten und Bräuche blieben jedoch größtenteils erhalten.
Die Zeit der Helvetier endete, als nach dem Zerfall des Römischen Reiches Germanen aus dem Stamm der Alemannen in ihr Gebiet einfielen. In den meisten Gegenden wurde die keltisch-römische Kultur der Helvetier durch das Alemannische verdrängt. Nur in der Westschweiz und in Teilen der Alpen blieb das Latein der romanisierten Helvetier weitgehend erhalten. Auch deshalb sind das heute Gebiete der Schweiz, in denen man eine Romanische Sprache spricht.
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