Gähnen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Januar 2018, 23:01 Uhr

Eine Katze beim Gähnen

Das Gähnen ist ein Reflex, also etwas, das ein Nerv macht, so dass ein Muskel darauf reagiert. Zusammen mit dem Husten und Niesen gehört das Gähnen zu den Reflexen, die mit dem Atmen zu tun haben. In den meisten Fällen gähnt man, weil man müde ist.

Daneben gibt es noch andere Gründe, warum man gähnt. Es kann von Langeweile kommen oder weil der Blutzucker niedrig ist. Gähnen ist auch „ansteckend“: Man gähnt, weil man andere gähnen sieht.

Beim Gähnen atmet man tief ein und wieder aus. Der Mund öffnet sich weit. Das kommt von bestimmten Muskeln her: Daher kann man so gut wie nicht aufhören, wenn man erst einmal zu Gähnen begonnen hat.

Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere gähnen. Bei Säugetieren wie Schimpansen, Hunden und Katzen hat man beobachtet, wie auch sie das Gähnen ansteckend finden. Auch einige Vögel und Fische hat man beim Gähnen erwischt. Man weiß aber nicht genau, ob sie aus denselben Gründen gähnen wie Menschen.

Warum genau gähnen Menschen?

Ein Gemälde von Edgar Degas, aus dem Jahr 1884: „Zwei Plätterinnen“, also bügelnde Frauen.

Wissenschaftler haben sich viele Gründe dafür überlegt, warum man gähnt. Vielleicht will der Körper von müden Menschen, dass rasch Luft eingeatmet wird. So käme viel Sauerstoff in die Lungen. Das hat man in Experimenten aber nicht so herausgefunden. Auch durch normales tiefes Einatmen kommt man an viel Luft.

Eine andere Erklärung ist, dass der Druck auf Muskeln abnehmen würde. Das scheint aber auch nicht zu stimmen. Das Gähnen könnte von bestimmten chemischen Stoffen im Gehirn her kommen. Was genau das bedeutet, darüber gibt es aber auch nur Vermutungen. Manche Stoffe scheinen für das Gähnen zu sorgen, andere machen das Gähnen unwahrscheinlicher.

Bei anderen Erklärungen denkt man nicht so sehr an den Körper, sondern an das Gefühl und das Miteinander. Vielleicht gähnen Menschen oder Tiere, um einander zu zeigen, dass sie müde sind und schlafen gehen werden. Die anderen Tiere in der Herde folgen dem. Allerdings gähnt man nicht nur abends. Möglicherweise gähnt man, um zu zeigen, dass man sich in der Nähe der anderen wohlfühlt.

Soll man gähnen oder nicht?

Eine etwa hundert Jahre alte Ansichtskarte. Man sieht Publikum in einem Theater, darunter einen gähnenden Mann. Der Witz der Karte liegt im Titel: „Klassisches Drama“. Der Zeichner will damit sagen, dass die Leute ein Theaterstück von früher langweilig finden.

Gähnen ist an sich gesund. Aber früher glaubten manche Leute, dass beim Gähnen Dämonen den Körper betreten. Das war im Mittelalter der ursprüngliche Grund, sich beim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten. Anders war es, wenn besonders für einen Menschen gebetet wurde, damit Dämonen seinen Körper verlassen.

Heute denkt man eher, dass Gähnen ein Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile ist. Andere Leute in der Nähe können dann denken: Sie gähnt, weil sie mich langweilig findet. Dies ist heute einer der Gründe, warum viele Menschen, die nicht gähnen wollen, wenn andere dabei sind.

Außerdem gibt es Menschen, die das Gähnen unappetitlich finden, genauso, wie wenn jemand Geräusche beim Essen macht oder niest. Unterdrücken kann man das Gähnen nur schwierig. Aber viele Menschen halten die Hand vor den Mund. Es reicht, wenn es nur angedeutet wird: Damit zeigt man den anderen, dass man weiß, dass sich das Gähnen eigentlich nicht gehört.



Zu „Gähnen“ gibt es auch weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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