Kaiser: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaiser ist der Titel für eine Art [[König]], der noch über den Königen steht. Das Wort kommt vom lateinischen Caesar. Das war zunächst der Name des Alleinherrschers [[Julius Cäsar]] im [[Römisches Reich|Alten Rom]]. Später war es ein Titel seiner Nachfolger, ähnlich wie Augustus.
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Kaiser ist der Titel für eine Art [[König]], der noch über den Königen steht. Das [[Wort]] kommt vom lateinischen „Caesar“. Das war zunächst der [[Name]] des Alleinherrschers [[Julius Cäsar]] im [[Römisches Reich|Alten Rom]]. Später war es ein Titel seiner Nachfolger, darunter [[Augustus]].
  
Unser Wort Kaiser entstand im [[Mittelalter]]. Der erste Kaiser in Westeuropa war, nach langer Zeit, Karl der Große. Er wurde im Jahr 800 gekrönt. Sein letzter Nachfolger musste 1806 seine Kaiserkrone ablegen. Aber er wurde sogleich Kaiser von Österreich. In [[Russland]] gab es außerdem den Zar, auch dieses Wort kommt von „Caesar“.
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Das Römische Reich wurde mehrmals geteilt, zum Beispiel im Jahr 395 in einen Westen und einen Osten. Nicht einmal 100 Jahre später gab es den letzten römischen Kaiser im Westen. Im Osten Europas blieb das Römische Reich bestehen: Wir nennen es heute das Byzantinische Reich.
  
In [[Deutschland]] denkt man bei einem Kaiser vor allem an die Kaiser, die es seit 1871 gab. Das Kaiserreich dauerte bis 1918. Der Deutsche Kaiser durfte zwar den [[Bundeskanzler|Reichskanzler]] einsetzen, den Regierungschef. Ansonsten hatte er aber nicht so viel zu bestimmen, wie er es selbst gern gehabt hätte. Der letzte Zar wurde 1917 abgesetzt, der Deutsche Kaiser und sein Kollege in Österreich ein Jahr später.
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Im Westen entstand das Reich der Franken. Sein König [[Karl der Große]] ließ sich im Jahr 800 zum römischen Kaiser krönen. Später, um das Jahr 960, wurde der sächsische Herzog Otto erster Kaiser im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Sein letzter Nachfolger musste erst im Jahr 1806 seine Kaiserkrone ablegen. Aber er wurde sogleich Kaiser von [[Österreich]]. In [[Russland]] gab es außerdem den [[Zar]]. Auch dieses Wort kommt von „Caesar“.
  
Außerhalb von Europa gab oder gibt noch weitere Herrscher, deren Titel man mit Kaiser übersetzt hat. Das waren der Kaiser von China, der Schah von Persien und der Kaiser von Äthiopien. Heute gibt es nur noch einen Kaiser, den von Japan.
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Doch auch in Deutschland kam es wieder zu einem Kaiser: Der König von Preußen, Wilhelm, erhielt den Titel Kaiser im Jahr 1871. Dieses [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreich]] dauerte bis 1918. Der Deutsche Kaiser durfte zwar den [[Bundeskanzler|Reichskanzler]] einsetzen, den Regierungschef. Ansonsten hatte er aber nicht so viel zu bestimmen, wie er es selbst gern gehabt hätte. Der letzte Zar wurde im Jahr 1917 abgesetzt, der Deutsche Kaiser und sein Kollege in Österreich ein Jahr später.
  
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Außerhalb von [[Europa]] gab oder gibt es noch weitere Herrscher, deren Titel man mit „Kaiser“ [[Übersetzung|übersetzt]] hat. Das waren der Kaiser von [[China]], der Schah von [[Persien]] und der Kaiser von [[Äthiopien]]. Heute gibt es nur noch einen Kaiser, den von [[Japan]].
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== Warum hat Deutschland keinen Kaiser mehr?==
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[[Datei:Huisdoorn.jpg|mini|Wilhelm der Zweite war der letzte Deutsche Kaiser und König von [[Preußen]]. Diese [[Statue]] steht in den [[Niederlande]]n. In dem [[Haus]] dahinter hat der Ex-Kaiser bis zu seinem Tod gewohnt.]]
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Im Jahr 1918 waren viele Menschen in Deutschland unzufrieden. Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] dauerte schon vier Jahre, und es sah so aus, dass Deutschland verlieren würde. Über Kaiser [[Wilhelm der Zweite|Wilhelm den Zweiten]] haben sich schon vorher viele Menschen geärgert. Wilhelm erschien oft überheblich und herrisch, so, wie man sich den Kaiser eigentlich gar nicht wünschte. Gerade im Ausland hatte er Deutschland einen schlechten Ruf gebracht.
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[[Politiker]] im [[Reichstag]], dem Parlament, wollten seine Abdankung. Das heißt, der Kaiser sollte auf sein Amt verzichten. Die Politiker wollten vieles in Deutschland besser machen, denn sonst könnte es vielleicht zu einer [[Revolution]] wie in [[Russland]] kommen. Die [[russische Revolution]] brachte viel [[Gewalt]] und Unterdrückung mit sich. Wilhelm aber lehnte eine Abdankung ab. Reichskanzler Max von Baden, der Chef der deutschen [[Regierung]], forderte ihn immer wieder dazu auf.
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Am 9. November 1918 reichte es Max von Baden: Er befürchtete, dass das [[Volk]] in [[Berlin]] mit [[Gewalt]] die Regierung stürzen könnte. Da gab er bekannt, dass der Kaiser abgedankt habe. Das stimmte gar nicht. Aber man glaubte ihm. Deutschland wurde eine [[Republik]]. Auch die übrigen Fürsten in Deutschland verloren ihren [[Thron]]. Wilhelm lebte noch über 20 Jahre als ehemaliger Kaiser im Ausland, in den [[Niederlande]]n. Er war gegen die [[Weimarer Republik]] und hoffte auf die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]]. Doch auch diese holten ihn nicht als Staatsoberhaupt zurück.
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== Warum hat Österreich keinen Kaiser mehr? ==
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[[Datei:Otto Habsburg 001.jpg|mini|Otto Habsburg im Jahr 2004: In [[Deutschland]] durfte er sich „von Habsburg“ nennen, in [[Österreich]] nicht.]]
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Österreich war lange Zeit das wichtigste Land im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Der römisch-deutsche Kaiser war 400 Jahre lang fast immer ein Österreicher aus dem Haus [[Habsburger|Habsburg]]. Im Jahr 1804 begann aber der Herrscher von Österreich, sich auch als Kaiser von Österreich selbst zu sehen. Der damals wichtigste Herrscher in Europa, [[Napoleon Bonaparte]] aus Frankreich, erlaubte es ihm. Zwei Jahre später endete das Heilige Römische Reich, das schon länger sehr geschwächt war. Kaiser Franz der Zweite war seitdem nur noch Kaiser von Österreich.
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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] starb Kaiser [[Franz Joseph der Erste]], der lange Zeit Herrscher von [[Österreich-Ungarn]] gewesen war. Karl der Erste war dann noch zwei Jahre lang Kaiser, bis 1918. Damals ging der Krieg zuende. Viele Menschen waren mit Karl unzufrieden. Österreich wurde eine [[Republik]], genau wie Deutschland.
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Karl der Erste wollte den Titel Kaiser behalten und starb im Jahr 1922. Sein Sohn Otto Habsburg lehnte es ebenfalls ab, auf den Titel zu verzichten. Darum verbot ihm die Regierung von [[Österreich]], das Land zu betreten. Erst im Jahr 1961 dankte Otto Habsburg ab. Der letzte [[Prinz|Kronprinz]] wurde sehr alt. Er starb im Jahr 2011. Nach seinem Tod wurde er in [[Wien]] neben den früheren Habsburger-Kaisern bestattet.
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Statue-Augustus.jpg|Eine [[Statue]] des Augustus: Der erste [[Römisches Reich|römische]] Kaiser regierte 40 [[Jahr]]e lang.
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Meister der Reichenauer Schule 002.jpg|Kaiser Otto der Dritte war der Sohn von [[Theophanu]].
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Franz Joseph of Austria young.jpg|Franz Joseph der Erste als junger Kaiser im Jahr 1851
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Kaiser-wilhelm-I.jpg|Wilhelm der Erste war der erste deutsche Kaiser des Kaiserreiches seit 1871.
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Hindenburg, Kaiser, Ludendorff HD-SN-99-02150.JPG|Wilhelm der Zweite, in der Mitte des Bildes, im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]
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Emperor Naruhito at TICAD7 (cropped).jpg|Kaiser Naruhito von Japan: Die Liste seiner Vorfahren reicht 2.500 Jahre zurück.
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[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 13. April 2021, 19:28 Uhr

Der Habsburger Franz der Zweite war bis zum Jahr 1806 der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Danach war er Kaiser von Österreich, als Franz der Erste.

Kaiser ist der Titel für eine Art König, der noch über den Königen steht. Das Wort kommt vom lateinischen „Caesar“. Das war zunächst der Name des Alleinherrschers Julius Cäsar im Alten Rom. Später war es ein Titel seiner Nachfolger, darunter Augustus.

Das Römische Reich wurde mehrmals geteilt, zum Beispiel im Jahr 395 in einen Westen und einen Osten. Nicht einmal 100 Jahre später gab es den letzten römischen Kaiser im Westen. Im Osten Europas blieb das Römische Reich bestehen: Wir nennen es heute das Byzantinische Reich.

Im Westen entstand das Reich der Franken. Sein König Karl der Große ließ sich im Jahr 800 zum römischen Kaiser krönen. Später, um das Jahr 960, wurde der sächsische Herzog Otto erster Kaiser im Heiligen Römischen Reich. Sein letzter Nachfolger musste erst im Jahr 1806 seine Kaiserkrone ablegen. Aber er wurde sogleich Kaiser von Österreich. In Russland gab es außerdem den Zar. Auch dieses Wort kommt von „Caesar“.

Doch auch in Deutschland kam es wieder zu einem Kaiser: Der König von Preußen, Wilhelm, erhielt den Titel Kaiser im Jahr 1871. Dieses Kaiserreich dauerte bis 1918. Der Deutsche Kaiser durfte zwar den Reichskanzler einsetzen, den Regierungschef. Ansonsten hatte er aber nicht so viel zu bestimmen, wie er es selbst gern gehabt hätte. Der letzte Zar wurde im Jahr 1917 abgesetzt, der Deutsche Kaiser und sein Kollege in Österreich ein Jahr später.

Außerhalb von Europa gab oder gibt es noch weitere Herrscher, deren Titel man mit „Kaiser“ übersetzt hat. Das waren der Kaiser von China, der Schah von Persien und der Kaiser von Äthiopien. Heute gibt es nur noch einen Kaiser, den von Japan.

Warum hat Deutschland keinen Kaiser mehr?

Wilhelm der Zweite war der letzte Deutsche Kaiser und König von Preußen. Diese Statue steht in den Niederlanden. In dem Haus dahinter hat der Ex-Kaiser bis zu seinem Tod gewohnt.

Im Jahr 1918 waren viele Menschen in Deutschland unzufrieden. Der Erste Weltkrieg dauerte schon vier Jahre, und es sah so aus, dass Deutschland verlieren würde. Über Kaiser Wilhelm den Zweiten haben sich schon vorher viele Menschen geärgert. Wilhelm erschien oft überheblich und herrisch, so, wie man sich den Kaiser eigentlich gar nicht wünschte. Gerade im Ausland hatte er Deutschland einen schlechten Ruf gebracht.

Politiker im Reichstag, dem Parlament, wollten seine Abdankung. Das heißt, der Kaiser sollte auf sein Amt verzichten. Die Politiker wollten vieles in Deutschland besser machen, denn sonst könnte es vielleicht zu einer Revolution wie in Russland kommen. Die russische Revolution brachte viel Gewalt und Unterdrückung mit sich. Wilhelm aber lehnte eine Abdankung ab. Reichskanzler Max von Baden, der Chef der deutschen Regierung, forderte ihn immer wieder dazu auf.

Am 9. November 1918 reichte es Max von Baden: Er befürchtete, dass das Volk in Berlin mit Gewalt die Regierung stürzen könnte. Da gab er bekannt, dass der Kaiser abgedankt habe. Das stimmte gar nicht. Aber man glaubte ihm. Deutschland wurde eine Republik. Auch die übrigen Fürsten in Deutschland verloren ihren Thron. Wilhelm lebte noch über 20 Jahre als ehemaliger Kaiser im Ausland, in den Niederlanden. Er war gegen die Weimarer Republik und hoffte auf die Nationalsozialisten. Doch auch diese holten ihn nicht als Staatsoberhaupt zurück.

Warum hat Österreich keinen Kaiser mehr?

Otto Habsburg im Jahr 2004: In Deutschland durfte er sich „von Habsburg“ nennen, in Österreich nicht.

Österreich war lange Zeit das wichtigste Land im Heiligen Römischen Reich. Der römisch-deutsche Kaiser war 400 Jahre lang fast immer ein Österreicher aus dem Haus Habsburg. Im Jahr 1804 begann aber der Herrscher von Österreich, sich auch als Kaiser von Österreich selbst zu sehen. Der damals wichtigste Herrscher in Europa, Napoleon Bonaparte aus Frankreich, erlaubte es ihm. Zwei Jahre später endete das Heilige Römische Reich, das schon länger sehr geschwächt war. Kaiser Franz der Zweite war seitdem nur noch Kaiser von Österreich.

Im Ersten Weltkrieg starb Kaiser Franz Joseph der Erste, der lange Zeit Herrscher von Österreich-Ungarn gewesen war. Karl der Erste war dann noch zwei Jahre lang Kaiser, bis 1918. Damals ging der Krieg zuende. Viele Menschen waren mit Karl unzufrieden. Österreich wurde eine Republik, genau wie Deutschland.

Karl der Erste wollte den Titel Kaiser behalten und starb im Jahr 1922. Sein Sohn Otto Habsburg lehnte es ebenfalls ab, auf den Titel zu verzichten. Darum verbot ihm die Regierung von Österreich, das Land zu betreten. Erst im Jahr 1961 dankte Otto Habsburg ab. Der letzte Kronprinz wurde sehr alt. Er starb im Jahr 2011. Nach seinem Tod wurde er in Wien neben den früheren Habsburger-Kaisern bestattet.



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