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Präsidentschaftswahl in den USA 2020: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Am 3. November 2020 | + | Am 3. November 2020 wurde in den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten von Amerika]] der [[Staatsoberhaupt|Präsident]] des Landes für die Jahre 2021 bis 2024 gewählt. [[Joe Biden]] ging aus dieser Wahl als Sieger hervor. Er trat für die [[Demokratische Partei (USA)|Demokratische Partei]] an. Biden war schon Vizepräsident des Landes und gehörte zur [[Regierung]] von Präsident [[Barack Obama]]. Durch Bidens Sieg wird eine [[Frau]] die neue Vizepräsidentin: [[Kamala Harris]]. |
− | + | Bidens Gegner war der bisherige Präsident [[Donald Trump]], der gerne nochmals vier [[Jahr]]e regiert hätte. Er trat für die [[Republikanische Partei (USA)|Republikanische Partei]] an. Auch Trumps Vizepräsident [[Mike Pence]] wollte wiedergewählt werden. | |
− | Es gibt zwar in den USA auch kleinere Parteien, aber die haben gegen die großen Parteien keine Chance. Deshalb | + | Es gibt zwar in den USA auch kleinere Parteien, aber die haben gegen die großen Parteien keine Chance. Deshalb „verschwendet“ fast niemand seine Stimme für eine kleinere Partei. Man gibt seine Stimme lieber der einen großen Partei, deren Programm einem eher zusagt. |
− | Vor der Wahl | + | Vor der Wahl betrieben die Kandidaten Wahlkampf. Sie reisten quer durch die USA, hielten Reden, nahmen an Veranstaltungen teil und versuchen damit, die Leute von sich zu überzeugen. Aufgrund des [[Coronavirus]] führte Joe Biden den Wahlkampf jedoch größtenteils von seinem Zuhause aus über [[Video]]. Ein wichtiges Ereignis des Wahlkampfes waren die TV-Debatten. Dort traten beide Kandidaten im [[Fernsehen]] auf und diskutieren miteinander. Die erste Diskussion in diesem Wahlkampf war sehr heftig. Kurz darauf erkrankte Donald Trump selbst am Coronavirus und musste sich ins [[Krankenhaus]] begeben. Die Auftritte der folgenden Tage musste er absagen. Er erholte sich aber schnell wieder. |
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Die [[Wahl]] selber ist etwas kompliziert, immer noch so wie vor fast 250 Jahren. Der Präsident wird nicht direkt von den [[Bürger]]n der Vereinigten Staaten gewählt, sondern jeder [[Bundesstaat]] schickt Wahlleute. Diese bestimmen dann den Präsidenten. Die Anzahl der Wahlleute richtet sich nach der Bevölkerung: [[Kalifornien]] hat sehr viele Einwohner und darf 55 Wahlleute schicken. [[Alaska]] hat nur wenige Einwohner und darf drei Wahlleute schicken. Die Wahlleute können aber nicht so abstimmen, wie sie wollen, sondern müssen sich daran halten, wen die Bürger des Bundestaates gerne als Präsident hätten. Alle Wahlmänner aus einem Bundesstaat müssen sich für denselben Präsidenten einsetzen. | Die [[Wahl]] selber ist etwas kompliziert, immer noch so wie vor fast 250 Jahren. Der Präsident wird nicht direkt von den [[Bürger]]n der Vereinigten Staaten gewählt, sondern jeder [[Bundesstaat]] schickt Wahlleute. Diese bestimmen dann den Präsidenten. Die Anzahl der Wahlleute richtet sich nach der Bevölkerung: [[Kalifornien]] hat sehr viele Einwohner und darf 55 Wahlleute schicken. [[Alaska]] hat nur wenige Einwohner und darf drei Wahlleute schicken. Die Wahlleute können aber nicht so abstimmen, wie sie wollen, sondern müssen sich daran halten, wen die Bürger des Bundestaates gerne als Präsident hätten. Alle Wahlmänner aus einem Bundesstaat müssen sich für denselben Präsidenten einsetzen. | ||
− | In manchen Staaten, besonders im [[Südstaaten|Süden]], | + | In manchen Staaten, besonders im [[Südstaaten|Süden]], hatte Trump die Stimmen der Wähler auf seiner Seite. In anderen Staaten wie [[Kalifornien]] oder [[New York]] stimmte das Volk für Biden. Dann gibt es noch die sogenannten „Swing States“, die „Schwingstaaten“. In diesen Staaten ist die Wählerschaft oft sehr ausgeglichen. Gleichzeitig stellen viele dieser Staaten viele Wahlleute. Darum ist es immer besonders entscheidend, wer in diesen Staaten gewinnt. |
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+ | Da alle immer schon sehr neugierig sind, wie die Wahl ausgehen wird, werden schon vorher Bürger befragt, wen sie wählen würden. In diesen Umfragen gewann Joe Biden klar. | ||
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+ | In der Wahlnacht konnte Trump zunächst viele Bundesstaaten für sich entschieden. Überraschenderweise gewann er auch die Swing States Ohio und [[Florida]], wo man bei den Umfragen noch glaubte, Biden würde diese gewinnen. Auch in anderen Swing States wie Pennsylvania oder Michigan hatte er in der Wahlnacht einen großen Vorsprung von mehreren 100.000 Stimmen. | ||
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+ | Aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich viele Amerikaner entschieden per Briefpost abzustimmen. Diese Stimmen trafen etwas später in den Zähllokalen ein. Trotzdem erklärte sich Trump in einer Rede an seine Anhänger bereits zum Sieger. Er wollte, dass es bei diesem Ergebnis bleibt und verlangte einen Stopp der Stimmenzählung. Mit dieser Forderung wandte er sich auch in verschiedenen Bundesstaaten an die [[Gericht]]e. Einige Klagen wurden sehr schnell abgewiesen, die anderen später. | ||
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+ | In den nächsten Tagen konnte Biden stark aufholen, da sich unter den Briefwählern viele Demokraten befanden. Er gewann die wichtigen Staaten Michigan und Wisconsin, in denen lange Zeit Trump geführt hatte. Am 7. November war Pennsylvania weitgehend ausgezählt und der Sieg Bidens so gut wie klar. Verschiedene Medien verkündeten darauf seinen Sieg. | ||
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+ | Wirklich vollständig entschieden war die Sache erst, als die Gerichte alle Einsprachen erledigt hatten. Zudem musste man in verschiedenen Bundesstaaten nachzählen, weil das Ergebnis knapp war. Aber auch das änderte nichts am Ergebnis. Die Wahlmänner wählten den Präsidenten am 14. Dezember. Am 7. Januar wurde das Ergebnis verkündet. Biden ging als Sieger hervor mit 306 Stimmen. Trump kam bloß auf 232 Stimmen. Am 20. Januar wurde Biden als neuer Präsident eingesetzt. Er leistete dann seinen [[Eid|Amtseid]]. Kamala Harris wurde als neue Vizepräsidentin vereidigt. | ||
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+ | Außergewöhnlich an dieser Wahl war, dass der bisherige Präsident das deutliche Ergebnis nicht anerkannte. Damit steckte er auch seine Anhänger an. Vor dem Kapitol in [[Washington]] gab es am 6. Januar 2021 eine große [[Demonstration]]. An dem Tag ging es darum, dass das Parlament das Ergebnis der Wahl bestätigt. Viele Trump-Anhänger stürmten dabei sogar das Parlamentsgebäude und richteten dort eine Verwüstung an. Die Abgeordneten mussten sich in Sicherheit bringen und konnten ihre Arbeit erst fortsetzen, als die [[Polizei]] das Haus geräumt hatte. | ||
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+ | Sogar bei der Auszählung der Wahlmänner-Stimmen versuchten einige republikanische Abgeordnete noch, das Ergebnis für ungültig zu erklären. Dies gelang ihnen jedoch nicht, so dass der Vizepräsident Mike Pence das Schlussergebnis verkünden konnte. Trump sprach selbst nach der Bekanntgabe des Ergebnisses über [[Twitter]] noch von Wahlbetrug. | ||
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− | President Trump is joined by Vice President Pence for an Executive Order signing (33803971533) (2).jpg|[[Donald Trump]], der | + | President Trump is joined by Vice President Pence for an Executive Order signing (33803971533) (2).jpg|[[Donald Trump]], der abgewählte [[Präsident]] und [[Mike Pence]], sein ehemaliger Vizepräsident. |
− | Joe Biden sworn in 1-20-09 hires 090120-N-0696M-204a.jpg|[[Joe Biden]] | + | Joe Biden sworn in 1-20-09 hires 090120-N-0696M-204a.jpg|[[Joe Biden]] wurde zum neuen Präsidenten gewählt. |
− | Kamala Harris (48390414112) (crop1).jpg|[[Kamala Harris]] ist | + | Kamala Harris (48390414112) (crop1).jpg|[[Kamala Harris]] ist seit der Wahl Bidens Vizepräsidentin. |
− | + | Jo Jorgensen.jpg|Jo Jorgensen war die Kandidatin der Libertären Partei. Sie hatte jedoch keine Chancen. | |
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Aktuelle Version vom 11. April 2021, 19:25 Uhr
Am 3. November 2020 wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika der Präsident des Landes für die Jahre 2021 bis 2024 gewählt. Joe Biden ging aus dieser Wahl als Sieger hervor. Er trat für die Demokratische Partei an. Biden war schon Vizepräsident des Landes und gehörte zur Regierung von Präsident Barack Obama. Durch Bidens Sieg wird eine Frau die neue Vizepräsidentin: Kamala Harris.
Bidens Gegner war der bisherige Präsident Donald Trump, der gerne nochmals vier Jahre regiert hätte. Er trat für die Republikanische Partei an. Auch Trumps Vizepräsident Mike Pence wollte wiedergewählt werden.
Es gibt zwar in den USA auch kleinere Parteien, aber die haben gegen die großen Parteien keine Chance. Deshalb „verschwendet“ fast niemand seine Stimme für eine kleinere Partei. Man gibt seine Stimme lieber der einen großen Partei, deren Programm einem eher zusagt.
Vor der Wahl betrieben die Kandidaten Wahlkampf. Sie reisten quer durch die USA, hielten Reden, nahmen an Veranstaltungen teil und versuchen damit, die Leute von sich zu überzeugen. Aufgrund des Coronavirus führte Joe Biden den Wahlkampf jedoch größtenteils von seinem Zuhause aus über Video. Ein wichtiges Ereignis des Wahlkampfes waren die TV-Debatten. Dort traten beide Kandidaten im Fernsehen auf und diskutieren miteinander. Die erste Diskussion in diesem Wahlkampf war sehr heftig. Kurz darauf erkrankte Donald Trump selbst am Coronavirus und musste sich ins Krankenhaus begeben. Die Auftritte der folgenden Tage musste er absagen. Er erholte sich aber schnell wieder.
Wie funktioniert die Wahl?
Die Wahl selber ist etwas kompliziert, immer noch so wie vor fast 250 Jahren. Der Präsident wird nicht direkt von den Bürgern der Vereinigten Staaten gewählt, sondern jeder Bundesstaat schickt Wahlleute. Diese bestimmen dann den Präsidenten. Die Anzahl der Wahlleute richtet sich nach der Bevölkerung: Kalifornien hat sehr viele Einwohner und darf 55 Wahlleute schicken. Alaska hat nur wenige Einwohner und darf drei Wahlleute schicken. Die Wahlleute können aber nicht so abstimmen, wie sie wollen, sondern müssen sich daran halten, wen die Bürger des Bundestaates gerne als Präsident hätten. Alle Wahlmänner aus einem Bundesstaat müssen sich für denselben Präsidenten einsetzen.
In manchen Staaten, besonders im Süden, hatte Trump die Stimmen der Wähler auf seiner Seite. In anderen Staaten wie Kalifornien oder New York stimmte das Volk für Biden. Dann gibt es noch die sogenannten „Swing States“, die „Schwingstaaten“. In diesen Staaten ist die Wählerschaft oft sehr ausgeglichen. Gleichzeitig stellen viele dieser Staaten viele Wahlleute. Darum ist es immer besonders entscheidend, wer in diesen Staaten gewinnt.
Da alle immer schon sehr neugierig sind, wie die Wahl ausgehen wird, werden schon vorher Bürger befragt, wen sie wählen würden. In diesen Umfragen gewann Joe Biden klar.
Wie verlief die Wahl?
In der Wahlnacht konnte Trump zunächst viele Bundesstaaten für sich entschieden. Überraschenderweise gewann er auch die Swing States Ohio und Florida, wo man bei den Umfragen noch glaubte, Biden würde diese gewinnen. Auch in anderen Swing States wie Pennsylvania oder Michigan hatte er in der Wahlnacht einen großen Vorsprung von mehreren 100.000 Stimmen.
Aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich viele Amerikaner entschieden per Briefpost abzustimmen. Diese Stimmen trafen etwas später in den Zähllokalen ein. Trotzdem erklärte sich Trump in einer Rede an seine Anhänger bereits zum Sieger. Er wollte, dass es bei diesem Ergebnis bleibt und verlangte einen Stopp der Stimmenzählung. Mit dieser Forderung wandte er sich auch in verschiedenen Bundesstaaten an die Gerichte. Einige Klagen wurden sehr schnell abgewiesen, die anderen später.
In den nächsten Tagen konnte Biden stark aufholen, da sich unter den Briefwählern viele Demokraten befanden. Er gewann die wichtigen Staaten Michigan und Wisconsin, in denen lange Zeit Trump geführt hatte. Am 7. November war Pennsylvania weitgehend ausgezählt und der Sieg Bidens so gut wie klar. Verschiedene Medien verkündeten darauf seinen Sieg.
Wirklich vollständig entschieden war die Sache erst, als die Gerichte alle Einsprachen erledigt hatten. Zudem musste man in verschiedenen Bundesstaaten nachzählen, weil das Ergebnis knapp war. Aber auch das änderte nichts am Ergebnis. Die Wahlmänner wählten den Präsidenten am 14. Dezember. Am 7. Januar wurde das Ergebnis verkündet. Biden ging als Sieger hervor mit 306 Stimmen. Trump kam bloß auf 232 Stimmen. Am 20. Januar wurde Biden als neuer Präsident eingesetzt. Er leistete dann seinen Amtseid. Kamala Harris wurde als neue Vizepräsidentin vereidigt.
Was war das Besondere an dieser Wahl?
Außergewöhnlich an dieser Wahl war, dass der bisherige Präsident das deutliche Ergebnis nicht anerkannte. Damit steckte er auch seine Anhänger an. Vor dem Kapitol in Washington gab es am 6. Januar 2021 eine große Demonstration. An dem Tag ging es darum, dass das Parlament das Ergebnis der Wahl bestätigt. Viele Trump-Anhänger stürmten dabei sogar das Parlamentsgebäude und richteten dort eine Verwüstung an. Die Abgeordneten mussten sich in Sicherheit bringen und konnten ihre Arbeit erst fortsetzen, als die Polizei das Haus geräumt hatte.
Sogar bei der Auszählung der Wahlmänner-Stimmen versuchten einige republikanische Abgeordnete noch, das Ergebnis für ungültig zu erklären. Dies gelang ihnen jedoch nicht, so dass der Vizepräsident Mike Pence das Schlussergebnis verkünden konnte. Trump sprach selbst nach der Bekanntgabe des Ergebnisses über Twitter noch von Wahlbetrug.
Donald Trump, der abgewählte Präsident und Mike Pence, sein ehemaliger Vizepräsident.
Joe Biden wurde zum neuen Präsidenten gewählt.
Kamala Harris ist seit der Wahl Bidens Vizepräsidentin.
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